Innovation ist kreative Zerstörung

Vielerorts wird die Innovation beschworen. Fürs Wachstum unserer Wirtschaft. Als Rettung vor der Klima-Katastrophe. Um Zukunft zu sichern und die Welt zu retten.

Und wie viele start-ups kenne ich mittlerweile, die alles dafür geben, um innovativ zu sein. Und so reich werden wollen. Und wie viele Unternehmen führen Innovationsprogramme durch. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Sie „profilen“ Ihre Mitarbeiter in eine innovative und eine nicht-innovative Klasse. Universitäten, die Politik, Meinungsmacher und Protagonisten aller Disziplinen und natürlich auch die Sonntagsredner, alle gieren nach Innovation.

Und auch ich meine, dass
„Wir haben das immer schon so gemacht!“
ein ganz gefährlicher Satz in unserer Sprache ist. Vor dem man sich hüten sollte. Und lieber immer wieder etwas Neues probieren sollte.

Aber ich weiß immer noch nicht, was Innovation ist. Da fällt mir wieder ein anderer Satz ein:

Innovation ist kreative Zerstörung!

Ein Satz, den ich das erste Mal von Simon Grand in einem seiner grandiosen Vorträge gehört habe. Und ein Satz, der mir einleuchtet.

Denn Innovation ist ein Begriff, der ein wesentliches Geschehen beschreibt. Mit einem relevanten Ergebnis, das Folge eine großen Veränderung ist. Etwas Neues entsteht, Vorhandenes wird zerstört.

Die Zerstörung ist massiv. Wie bei jedem Wandel. Und tatsächlich, wenn ich nach Beispielen für wirkliche Innovation suche, so finde ich immer ein enormes Ausmaß an der Innovation folgenden Zerstörung. Nicht nur in der Technologie.

Veränderung und Zerstörung sind die zwei hinreichenden Bedingungen dafür, dass tatsächlich Innovation stattfindet. Wir können aber nie bewerten, ob der Zustand nach der Veränderung tatsächlich positiver oder negativer als der davor ist. Zu mehrdimensional sind die Komponenten, die ein menschliches Leben gelungen erscheinen lassen können.

Und da fällt mir wieder mein alter Liebling Bertrand Russell ein. Er hat gesagt:

»Jeder Zuwachs an Technik bedingt, wenn damit ein Zuwachs des menschlichen Glücks verbunden sein soll, einen entsprechenden Zuwachs an Weisheit.«

Ich würde den Satz heute so formulieren:

»Innovation bedingt, wenn damit ein Zuwachs des menschlichen Glücks verbunden sein soll, einen entsprechenden Zuwachs an Weisheit.«

Und daraus würde ich schließen, dass eine notwendige Dimension der Innovation der Zuwachs an Weisheit ist.

Und dann bin ich mit dem Begriff der Innovation wieder versöhnt.

RMD

Eine Antwort

  1. This reminds me of Ed Mack. I worked for him for a time. He was head of development and production at ICL, but spent half his time (and mine) on designing an operating system, VME/K. I understand that this system was never much use, and was soon cancelled. He told me that, if in doubt, one should change things. When this does not work, things can be changed back. My impression was that this caused chaos.

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