2013 – brand eins im Januar

Am 21. Dezember – rechtzeitig vor dem großen Fest – war es bei mir, das erste brand eins des neuen Jahres. Es war ein ziemlich dicker und schwerer Gruß aus 2013. Das eingeschweißte Medienpaket war nämlich ein Kilo oder genauer gesagt 973 Gramm schwer. Ziemlich viel in der Zeit des Internets.

Musste gleich an den armen Briefträger denken. Wenn nur 100 Bewohner der gut ein km langen Waldparkstraße so intelligent wären, brand eins zu abonnieren, dann hätte er fast 100 Kilo zu schleppen. Und dies nur für unsere Straße.

So ist es für des Briefträgers Rad doch ganz gut, dass die älteren Herren in der vergreisenden Waldparkstraße (ich ziehe bald um) ihre Zeit am liebsten mit dem Polieren ihrer Luxuslimousinen verbringen und so keine Zeit mehr haben, ein vernünftiges Wirtschaftmagazin zu lesen. Zu ihrem Trost sei diesen gesagt, dass es gut so ist, weil sie die meisten Artikel von brand eins eh nicht verstehen und sich wahrscheinlich nur über die neue Welt ärgern würden.

Die Beilage des brand eins ist übrigens in etwa zweidrittel so stark wie das Magazin. Sie heißt CITY OF WOOD (Untertitel „Da geht noch was „) und ist von der B&O-Gruppe finanziert worden. Auf der Rückseite steht ganz klein „brand eins Wissen“. Das soll vielleicht die Leser versöhnen, die Beilagen grundsätzlich als unerwünschten SPAM betrachten.

Ja – oft ist es schon schwer ein Geschenk von SPAM zu unterscheiden. Aber ich will das mal zu Weihnachten nicht so eng sehen. Deshalb erst mal die lose Reklame raus schütteln, zum Altpapier damit und ran ans Heft.

Der Titel ist eindeutig:

Sei nicht so neugierig
(ohne „Ausrufezeichen“, das „nicht so“ durchgestrichen).

Dass darunter als Schwerpunkt „Neugier“ auftaucht, ist nicht weiter verwunderlich. Allerdings fällt mir auf, heißt das eigentlich Neugier oder Neugierde. Und wenn es beide Worte gibt, was ist der Unterschied? Habe mir darüber bisher noch keine Gedanken gemacht.

brand eins fordert uns auf, neugierig zu sein? Neugier finde ich ok. Fördert doch Neugier den Wissensdurst und ist auch für das Hinterfragen der Dinge sehr nützlich wenn nicht gar notwendig? Die Begriffe Neugier und Neugierde sind für mich positiv besetzt. In ihnen klingt die Forderung nach Transparenz und Klarheit an. Und diese beiden Werte sind mir gerade für soziale Gemeinschaft ganz wichtig: Transparenz bei allen Daten und Informationen, Klarheit bei Werten und sozialem Konsens!

Als schlag ich das Heft auf und lese das Editorial von Frau Fischer. Es gefällt mir, dass es ihr „schwer fällt, die dunkle Seite“ der Neugier zu sehen. Welche dunkle Seite denke ich – und lese weiter. Und schon sehe ich sie auch, die dunkle Seite. Neugier heißt ja NeuGIER. Nach dem „neu“ kommt die ach so gierige „Gier“. Dann wäre Neugier also die Gier nach Neuem! Und das wäre dann negativ?

Da denke ich mir: Vielleicht ist die Gier an sich etwas Gutes? Etwas, das uns antreibt und Freude macht, das aber die moralisierenden Institutionen vieler dunkler Jahrhunderte uns wie die Lust und vieles andere schöne madig machen wollten?

Werde dieses brand eins auf jeden Fall relativ gründlich lesen und hoffe,
😉 dass ich noch dieses Jahr dazu komme.

RMD

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