Dr. Scrums Tagebuch #3

3 von X

Wie kaum anders zu erwarten beendeten wir den Sprint weit vor der Zeit;

Zum einen konnten die Performer den vom Product Owner (und mir) angenommenen Arbeitsaufwand stark „unterbieten“, zum anderen wurden Arbeitspakete, welche zu diesem Zeitpunk noch nicht relevant waren, oder starke Abhängigkeiten zu nachfolgenden Aktivitäten hatten einfach ‚hinten angestellt‘ oder gänzlich verworfen.

Alles in allem machte es dem Team großen Spaß, in dieser Tiefe in die Planung involviert zu sein..

Nun fehlte eigentlich nur noch das ‚Big Picture‘, bezüglich dem eigentlichen Ziel unserer Arbeit.

Ich habe bereits angesprochen, dass ein Product Backlog, wie wir es aus der Softwareentwicklung kennen für dieses Projekt wohl nicht besonders viel Sinn machen würde.. aber gänzlich ‚weglassen‘ konnten wir dieses Artefakt auf keinen Fall: schließlich hatten wir das hehere Ziel, uns (auch argumentatorisch) gegen Einflüsse von Außen aufzustellen.

Also, bei insgesamt vier Projektaufträgen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollte das PBL wohl Aufgaben aus dem gesamten Programm enthalten; auch mussten wir Linien- und ad hoc Aufwendungen berücksichtigen, um mit der Methode Erfolg zu haben…

Mein Ansatz war ein simpler, der hauptsächlich von gesundem Menschenverstand getrieben wurde:

Wir würden die Vision und das Mission Statement des Auftraggebers sowie die direkten Projektziele zu einem Dokument zusammenfassen, welches dann entsprechend der auftretenden Änderungen iterativ überplant, und dessen Inhalte laufend neu priorisiert werden sollte.

Die Erstellung stellte sich anfänglich etwas kompliziert dar, aber nach dem Wechsel auf eine etwas abstraktere (Meta-)Ebene konnten wir schließlich ein ganz brauchbares PBL erstellen. Auch hier zeigte sich erneut, dass eine entsprechend verständliche Vision und das daraus abgeleitete Mission Statement wahre Wunder im Bezug auf Transparenz und Motivation bewirken können.

Heute geht es mit wehenden Fahnen in Sprint 2.

Die Performer akzeptieren die Methode, trotz Statschwierigkeiten mittlerweile voll umfänglich – nun geht es noch um das notwendige Maß an „Management Attention“ – wenn auch noch ‚der Chef‘ die Methode und das Vorgehen als wertvoll versteht, sind wir einen großen Schritt weiter – bis dahin kämpfe ich noch mit der „Insellösung“ – ich transportiere die Ergebnisse und Abhängigkeiten aus SCRUM in Richtung des großen, tosenden Wasserfalls, gegen den wir anschwimmen..

Unser Fortschritt wird von mir in ein GANTT- Diagramm übersetzt, anhand dessen unser Team die Performance im Gesamtprojekt berichtet.

Wir werden sehen, wo weiteres „Optimierungspotenzial“ auftritt, sobald es die ersten Wechselwirkungen zwischen Linie, Gesamtprojekt und unserer kleinen aber feinen SCRUM Gemeinde gibt.

We’ll see..

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