Am Freitag war es schon da. Und sah auf dem ersten Blick aus wie ein Mappe mit Spiralbindung. Bei InterFace haben wir so ein paar Broschüren dieser Art. Eine heißt flatland.

Da steht drin, wie wir uns unsere Unternehmenskultur wünschen würden. So ein klein wenig Utopie. Aber ich glaube dran. Hochspannend. An flatland hat das brand eins mich erinnert. Aber über flatland schreibe ich ein anderes mal.

Wie immer lasse ich das neue brand eins erst mal von außen auf mich wirken, bevor ich dann rein schaue. Ein freundlicher Herr schaut mich an. Er ist wohl älter als ich es bin. Da freue ich mich, habe ich ja so auch noch eine Chance, mal auf den Titel eines Blatts zu kommen. Der Herr strahlt Ruhe und Würde aus. Passt schon mal.

Dann sehe ich die Überschrift:
Nichts für Feiglinge
Oha! Was hat das zu bedeuten? Ich weiß immer noch nicht, ob ich ein Feigling bin. Oder ein (was)? Verflixt, was ist denn jetzt noch mal das Gegenteil von Feigling? Mutige? Angstfreie? Bin jetzt zu faul, es zu recherchieren. Mache ich heute Abend. Faulheit ist übrigens auch eine wichtige Tugend und bringt großes Glück. Man muss sich halt nur trauen. Faulheit ist sozusagen nichts für Feiglinge.

Ich gehe weiter zum Schwerpunkt Das gute Leben. Da kommt mir schon wieder eine Assoziation. Habe ich ein gutes Leben? Die spontane Antwort – zweifelsfrei! Aber da fällt mir noch das Kleingedruckte auf der ersten Seite auf:
„Ich habe heute das gute Gefühl, dass ich die richtigen Prioritäten gesetzt habe“ Gerd Knop, 70
Ja, ab und zu lohnt es sich, das Kleingedruckte zu lesen. Das Rätsel ist gelöst. Der Mann, der mich da so souverän anschaut ist wohl Herr Knop und siebzig Jahre alt.

Also rein ins Heft – und wie immer zuerst zum Editorial von Frau Fischer. „Keine Glückssache“ steht da geschrieben und ich denke mir „wahrscheinlich ist es keine Glückssache, die richtigen Prioritäten zu setzen„? Hmm, schwierig. Oder einfach? Ich weiß es nicht. Aber spannend.

Das Heft erscheint mir dick. Es hat diesmal 170 Seiten. Ist schon viel. Muss auch wieder zuerst mal fleißig Werbung raus schütteln. Darüber habe ich ja schon beim letzten Heft geschrieben. Papierkorb holen, Heft drüber halten und fleißig schütteln. Komme mir dann immer vor wie bei Frau Holle. Wird gleich wieder kräftig schneien auf der Erde. Und schon ist das Heft deutlich schlanker.

Bin ich jetzt aber die Pech-Marie oder die Gold-Marie? Eigentlich ist mir klar: Ich bin die Gold-Marie. Habe ja fleißig geschüttelt. Und habe das gute Gefühl, auch die richtigen Prioritäten gesetzt zu haben. Und erfreue mich am Leben solange ich noch Neues erlernen und erleben darf.

Und schon nach wenigen Seiten merke ich, dass ich auch aus diesem Heft wieder vieles für mich Wertvolles holen werde. Was mir bei den anderen Hochglanzmagazinen nie passiert. Nicht mal beim „Playboy“. Auch nicht bei Wirtschaftswochen oder Manager Magazinen und den Periodikas, die ebensolche Worte im Titel tragen (so selbstverständlich leer wie es Parteien gibt, die das Wort „christlich“ oder „sozial“ im Namen haben). Und  wenn ich sie noch so gut schüttele, kommt da für mich nichts gescheites raus.

Also ganz kurz: Es ist wieder ein schönes Heft mit einem tollen Titel. Ich werde es ein paar mal verleihen und auf meinen Reisen mitnehmen. Und ich sag mal: Wer brand eins liest – der wird nicht zur Pech-Marie.

Es grüßt Euch zum Wochenende Eure Gold-Marie.

RMD

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