Eigentliches Jammertal

Vor kurzem lese ich, dass die großen deutschen Seehäfen darunter leiden, dass die Deutschen weniger japanische Autos kaufen.

Eigentlich ist es doch gut, wenn die Deutschen weniger Autos und insbesondere weniger japanische kaufen …

Dann höre ich, dass es mit der deutschen Automobilindustrie wieder so richtig aufwärts geht. Besonders die Asiaten und die Amerikaner würden uns die fetten Luxuslimousinen nur so aus der Hand reißen. Allerdings macht sich die deutsche Automobilindustrie Sorgen, weil der Inlandsabsatz immer noch auf niedrigstem Niveau wäre.

Eigentlich ist es doch gut, wenn wir Deutschen weniger Autos kaufen und weniger Autofahren …

Gestern lese ich, dass sich die Luftlinien große Sorgen machen. Die von der Bundesregierung geplante „Ökoabgabe“ für Flugpassagiere solle wohl höher ausfallen als erwartet und würde wirtschaftlich einen Riesenschaden verursachen.

Eigentlich ist doch gut, wenn wir alle in weniger fliegen würden …

Ja alle jammern. Und alles was eigentlich gut ist, ist eigentlich auch wieder schlecht.

Dabei nennt man das ganze nur Veränderung. Wir werden halt langfristig weniger Autos und dafür mehr Windmühlen und Elektro-Zweiräder bauen müssen. Wir werden mehr lokal und dezentral denken müssen. Und die Globalisierung in Teilen ins Internet verlegen.

Auch die Rahmenbedingungen unseres Lebens werden sich wesentlich ändern. Es wird – nicht nur symbolisch – heißer und kälter werden. Aber der Wärme werden wir nicht mit mehr Klimaanlagen und der Kälte nicht mit noch mehr Heizen begegnen können, sondern mit angepasster Kleidung. Im Sommer das kurze Hemd und die kurze Hose, vielleicht sogar wie früher die Lederne und im Winter den dicken Pulli und das vergessene Unterhemd. Vielleicht wird auch der Waschlappen wieder öfters eingesetzt werden. Und wir werden uns auch wieder mehr bewegen und vielleicht sogar wieder härter arbeiten müssen.

Wir werden halt unser Leben ändern müssen. Eigentlich wird es mir da ganz bange.

Aber eigentlich werde ich dabei mindestens genauso viel Freude haben wie bisher. Und – eigentlich sollten wir schon heute damit anfangen.

RMD

3 Antworten

  1. I would have expected that the harbours would be busy exporting German cars. It should be rather the shipping lines that complain, because the ships are not full of imports on the return journey. But the buyers of German cars must be ready to pay the resulting extra shipping costs. There must anyway be plenty of imports. Perhaps though car transport ships are too specialised, unable to carry containers or oil?
    I do not think winters will get colder here. They have certainly got warmer since I came to Munich in 1977. We had 15 degrees below zero in my first month (November)! Earlier there were fears that the North Atlantic Drift (Gulf Stream) might stop, but I have not heard about this recently. I assume that further investigations have made this seem unlikely.
    The latest news on the climate is that, (assuming China cooperates), we should be able to stop the CO2 increase by 2050. By then the World average temperature will be 1 or 2 degrees higher than now. After that the temperature may gradually increase a bit more. The effects will be bad, but will not directly endanger human survival.

  2. Lieber Chris, ich kann nur berichten, was die Presse schreibt bzw. in Radio oder TV berichtet wird. Und da stand das genau das, was ich geschrieben habe …

    Den Schiffslinien soll es angeblich wieder besser gehen. Klingt ja auch unlogisch …

    Aber das mit dem schnellen Wechsel von schlechten und guten Nachrichten dürfte eh jetzt normal werden …

  3. Silly me! It may well be that German cars are largely exported via Amsterdam/Rotterdam, whereas Japanese cars were largely imported via German ports (for the unpatriotic North and East Germans).

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