Hurra, wir gründen eine Wirtschaftsregierung (mit Schuldenbremse).

Zurzeit meint man immer wieder (und immer öfters), dass man aus der Haut fahren müsste.

Jetzt soll eine Wirtschaftsregierung für EUROPA gegründet werden. Das fängt ganz harmlos an. Man trifft sich zweimal im Jahr! Und regelt die Dinge.

Natürlich geht so etwas so nicht.

Nein, die Wirtschaftsregierung soll ja dafür sorgen, dass Europa wieder wirtschaftlich in Schwung kommt. Und die „armen“ Länder wieder Produkte für den großen europäischen Markt produzieren können. Dazu sollen Gesetze, Steuern und Gehälter angeglichen werden (?) .

Wie soll das gehen?


Vielleicht dass man einfach die Wirtschaft wieder ordnet: Die Deutschen bauen Autos und Maschinen, die Franzosen die Flugzeuge und Eisenbahnen, die Italiener bauen die Elektromotoren? Die Rumänen und die Ungarn schreiben die Software. Griechenland, Spanien und Portugal bauen Oliven an? Das wird alles nicht funktionieren und gab es im Osten Europas ja über viele Jahrzehnte. Mit einem vernichtenden Ergebnis.

😉 So wird aus Comecon dann ComEUcon – herzlich willkommen.

Weil das alles nichts hilft, müssen wir auch noch eine Schuldenbremse einbauen. Nach deutschem Vorbild. Obwohl die deutsche Schuldenbremse ja überhaupt nicht greift. Aber woanders wird sie dann streng kontrolliert. Und wenn sie nichts taugt, dann müssen die Betroffenen zahlen. Zur Strafe, weil sie sich so hoch verschuldet haben müssen sie sich dann ja noch höher verschulden. Ist doch alles lächerlich.

Eurobonds wollen wir nicht.

Verstehe ich sehr gut. Haben wir aber praktisch schon, wenn die EZB laufend kritische Papiere von überlasteten Staaten kauft. Und wahrscheinlich kommen die Wunderbonds dann vor kurz vor dem gemeinsamen Absturz doch noch. Merkels Geheimwaffe für ihr EURO-Reich, so wie Hitler mit V1 und Volks(düsen)jäger das dritte Reich retten wollte. Ist dann schon nicht mehr lächerlich.

RMD

P.S.
Das ganze wäre sogar lustig, wenn die sozialen Folgen nicht schrecklich wären: Eine starke Polarisierung nicht nur zwischen Arm und Reich. Daraus resultierende Vorfahrt für nationale Populisten, Demokratieverdrossenheit, Unruhen bis hin zu Aufständen. So ist es mal wieder wie schon so oft: Das aus politischer Logik konstruierte Werkzeug (der EURO) sollte die Einigung Europas unterstützen. Und de fakto bewirkt die politische Steuerung mal wieder das Gegenteil des eigentlichen Zieles.

Mir wäre ein eng kooperierendes Europa der Regionen lieber als ein von nationalen Interessen dominierter Zentralstaat! Für das Erstere brauchen wir keinen EURO sondern ein intelligentes europäisches Wertesystem. Und sogar einem Zentralstaat wäre mit einem modernen Währungssystem besser gedient.

Eine Antwort

  1. Was mich viel mehr ärgert:

    Selbst, wenn die gegenwärtige „Krise“ überwunden wäre, wie durch ein Wunder:
    Keinem fällt auf, daß die „europäische Idee“ längst gescheitert ist.

    Denn diese setzt unter gleichberechtigten Partnern gleiche Leistungsfähigkeit und vor allen Dingen
    gleiche Leistungsbereitschaft voraus.

    Das fehlen dieser Prämissen haben Leute wie zum Beispiel Bolko Hoffmann sehr früh erkannt und alle
    Schreckensszenarien, die angekündigt wurden, sind mit überraschender Präzision eingetroffen.

    Und die tumben Parolen beispielsweise von Josef Fischer, „Jetzt geht es um alles“, „Bloß jetzt nicht aufgeben“ muten an wie die emphatische Ansprache eines Hitlerjungenführers an seine Pimpfe, die Stacheldrahtsperrem gegen vorrückende T38-Panzer errichten sollten.

    Auch, wenn es politisch nicht korrekt ist und sich in unserer öden Nonsens-Konsensgesellschaft
    quasi von selbst verbietet: Mit der Zwangsvereinigung hatten wir uns bereits ein ziemlich
    übles Kuckucksei ins Nest gesetzt, Europa aber werden wir nicht überleben.

    Bin ja weißgott kein Strauß-Anhänger, aber für die unappetitlichen Drahtzieher dieser beiden Übel hatte er schon die richtigen Definitionen:

    „Diesen Typus sollte man bei der ‚International Standard Organization‘ als SI-Einheit festlegen:
    1 Genscher := Maßeinheit für politische Unzuverlässigkeit“

    Und über die Kohl-Ära:
    „Er ist ein Nichts. Ihm fehlt jedwede geistige oder moralische Qualifikation“

    Dem ist nichts hinzuzufügen außer vielleicht noch einer hämischen Bemerkung zu Merkel, die ich
    irgendwo aufgeschnappt habe:

    „Wer die Zusammenhänge nicht begreift, muß sich über die Konsequenzen seines Handelns keine
    Sorgen machen“.

    Auch eine Form von Glück, nichtwahr ?

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