Auch heuer haben wir uns am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags im Lustspielhaus vom Fest erholt.

Seit vielen Jahren tritt dort an diesem Tag der Willy Michl auf. Diesmal waren dabei: Die Barbara, die Sabine und der Basti, die Sophie und der Rolo mit seinem Foto!

Die Geister wollten es, dass Willy kein Mikrofon dabei hatte. Das macht dem Altmeister aber nichts aus. Im Gegenteil: Er singt einfach „unplugged“. Und hat eine Riesenfreude daran.

Für ihn gibt es nur eine Botschaft: Respect, Honour and Love. Er beschwört die indianischen Tugenden, lässt uns Bob fahren und erweckt den bayerischen Häuptling Franz-Josef wieder zum Leben.

Er spielt für uns den Isar-Blues, den ewigen Blues. Beschwört die Freiheit des Flusses, der seit Abermillionen von Jahren in seinem Bett die Kiesel vor sich her schiebt.

Natürlich spielt die Pupplinger Au eine wichtige Rolle. Mit den schönen Isar-Indianerinnen, die sich dort nackt tummeln. Die, wenn sie ihn abends im Konzert besuchen, so wunderschön sind. Und er hat sie ja schon nackert gesehen. So schön …

Er singt von Wanka-Tanka, vom Johnny B. Good und seinen Blues-Kriegern, vom Vater Sonne, dem ewigen Lebensspender. Vom Karwendelgebirge und den Almen von Hammersbach. Vom ewigen Eis und von Katmandu, von Träumen und Schäumen. Dem Alpenverein, der schon lange als kriminelle Vereinigung verboten gehört und der Schönheit der Alpen.

Zwischendurch singt er mit den Kindern im Saal Weihnachtslieder. Zuerst mal „Leise rieselt der Schnee“ und dann das unvermeidliche Stille Nacht.

Der Leibinger und die Birne, die ihren Weg durchs Klassenzimmer fand und dem Klassenprimus unter die Brille schob, Miss Tearson (schreibt man sie so?) bei der sich Aoschen so schön auf Ocean (weil sie einen solchen schönen hat) reimt, mit ihrem lasziven „Wischen Sie’s ab, Leibinger“.

Natürlich darf der Trip nach Amsterdam (da wo die Gangster san) nicht fehlen. Der Willy ist genau 11 Tage älter wie ich. So kenne ich ihn, seit dem ich in München bin und habe ihn mit Sigi Schwab, Olav Kübler, George Greene, Peter Schneider und vielen mehr spielen gesehen.

Und dann kommt der Höhepunkt.

Der alte Angerer, Herr über die Isar-Flöße, der schon jenseits der Zeit ist, hat ihm gesagt, dass er es sein Leben lang spielen muss:

Das einzigartige ISARFLIMMERN (und nochmal hier).

Und Willy spielt es. So wie er es seinerzeit den zufälligen Zuhörern Heiner Geisler und Max Streibl im Biergarten bei der Mühle vorgesungen hat, als er mit dem Angerer-Floss vorbei kam. Der Streibl und der Geisler haben ihn beklatscht, weil er damals wie heute fordert „dass man das Wasser aller Flüsse von ihrer Quelle bis hin zur Mündung wieder trinken können müsse“.

Der Willy singt aus Leidenschaft. Auf der Bühne gibt er sein letztes. Berichtet von den guten und schlechten Zeiten. Von seinen Sünden und schweren Stunden und dem großen Wunder der Natur. Und immer von Liebe und Freiheit.

Irgendwie kann man nichts Besseres am Abend des ersten Weihnachtsfeiertag unternehmen, als zum Willy ins Lustspielhaus zu gehen. Wir sehen uns in 2012!

RMD

P.S.
Näheres  zu Willy Michl gibt es natürlich in Wikipedia. Und ganz wichtig, alle Fotos sind vom Rolo Zollner. Wenn man auf die Bilder klickt, kommen sie so richtig gut raus!

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