Was ich nicht mag … #2 Sinnlose Hochglanzmagazine im Briefkasten

In dieser Serie schreibe ich über Dinge, die ich nicht mag …

Ab und zu leere ich den Briefkasten der InterFace. Und bin immer verblüfft, was und wie viel da drin ist.

Und dann ärgern mich besonders die vielen Hochglanzmagazine.

Am meisten die von Organisationen, die man gar nicht mehr braucht. Und die dann solche Magazine produzieren, als Marketing zur Rechtfertigung der eigenen Existenz.

Nehmen wir als Beispiel das unsägliche Magazin WIRTSCHAFT der IHK. Da habe ich noch nie einen vernünftigen Artikel drin gefunden. Eines Tages hat die IHK wohl erkannt, dass sie keinen Mehrwert bringt. Da fing sie an Hochglanz zu produzieren.

Viele Magazine von Lobbyisten, Interessens-, Wirtschafts- und Finanzverbänden und vielen anderen unnötigen Organisationen landen in unseren Briefkästen. Meistens reine Selbstdarstellung mit NULL Nährwert.

Auch unsere Branche macht da mit. Da gibt es die GI (Gesellschaft für Informatik), die eigentlich auch keiner braucht. Die sich selbst nicht mal als Lobby für Informatiker versteht. Über Springer verlegt die GI ein sündteures Magazin, das Informatik-Spektrum. Das gibt es auch im Netz – sogar mit gebührenpflichtigen Downloads! Nur, wenn man bei der GI oder beim GChACM Mitglied ist, dann bekommt man es zum Schleuderpreis. Umweltverschmutzung durch Hochglanz – und das im Zeitalter des Web.

Das einzige was im Informatik-Spektrum gelesen wird, ist wohl die Kolumne „DUECK-beta-INSIDE“ von Gunter Dueck. Der Rest ist eine Art Recycling von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die nicht ganz so wissenschaftlich zu sein scheinen. Alles zusammen reißt niemanden vom Hocker, so liest es auch kaum einer. Aber man tut halt so als ob. Und als Mitglied kostet es ja nichts.

Das Informatik-Spektrum wäre eigentlich genug Hochglanz von der GI. Aber nein! Jetzt gibt es die Regionalgruppen. Die München Regionalgruppe war früher vorbildlich. Sie produzierte zweimal im Jahr ein dünnes und bescheiden aufgemachtes DIN A5 Heft. Da war neben einem übersichtlichen Terminkalender noch ein paar andere nützliche Dinge drin.

Und was macht die Regionalgruppe München heute? Sie bringt ein Hochglanzmagazin (IT-SZENE München) heraus, dem man die Mühe anmerkt, die Seiten zu füllen. Viel vernünftiges ist da auch nicht drin. Aber selbst, wenn da interessante Beiträge drin wären – so etwas braucht man heute nicht mehr, wir haben ja das Internet.

Aber noch mehr hasse ich die unzähligen Magazin zu Hotels, Messe, Event, Tourismus, Gastronomie, life style, Personenkult … Alles schwer, dick, bunt, oft mit Phantasiepreisen auf dem Umschlag, die garantiert keiner zahlt – und regelmäßig ungebeten in unserem Briefkasten.

Warum mag ich das nicht?

Weil bei uns wöchentlich eine ganz schön hohe Anzahl Kilos Hochglanzpapier aus dem Briefkasten direkt in den Papiermüll wandert. Und noch schlimmer, wir finanzieren das auch noch, z.B. durch Zwangsbeiträge für die IHK.

Wie gehe ich damit um?

Zum Teil stehe ich dem Hochglanz-Bombardement hilflos gegenüber. Habe keine Lust, die Mühe auf mich zu nehmen und den Quellen der Flut klar zu machen, dass sie mir nichts senden sollen. Die Verursacher versuche ich zu boykottieren. Wenn irgendwie möglich, bekommen sie kein Geld von mir. Auch nicht für Anzeigen oder Public Relation.

Machen Sie doch bei meinem Boykott mit!

RMD

Eine Antwort

  1. Ich habe vor einiger Zeit begonnen, bei jeder Online-Bestellung ins „Bemerkungen“ Feld zu schreiben: „Bitte, bitte keinen Katalog und keinen Newsletter“ und natürlich das Häkchen beim Newsletter entfernt:

    Mit messbarem Misserfolg: die Türme virtuellen und physikalischen Mülls türmen sich weiter …

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