Was ich nicht mag … #24 Wenn Unternehmen vom Steuerzahler gerettet werden (sollen).

Die Insolvenz von Schlecker habe ich berichtet. Aber die Schleckerei geht weiter.

In vielen Bundesländern wurde jetzt verhandelt, wie man die verbleibenden Filialen der maroden Kette weiterführen kann. Wie immer mit dem Argument, dass man die Arbeitsplätze retten müsse.

Das ärgert mich!

Zwar hat ja eine kleine Ländermehrheit die Rettungsinvestitionen abgelehnt. Schmerzhaft für die Mitarbeiter aber wahrscheinlich richtig.

Die ausufernden Angebote der Drogeriemärkte habe ich nie verstanden. So auch deren Erfolg nicht. Besonders wenn diese Drogerie-Märkte neben Discountern liegen, die ja im Prinzip alles, was man so für die Körperpflege brauchen könnte, auch anbieten.

Drogeriemärkte verkörperten für mich schon immer die perverse Kombination von Körperkult und Konsumgeilheit. Aber die Vielfalt des Angebots von „stylischen“ Produkten mit ihren leeren Versprechungen von Schönheit, Wohlgerüchen, sexuellem Erfolg und was noch so alles hat es halt den „Konsumenten“ angetan.

So wurden diese Ketten zu Maschinen zum Geld drucken. Mit einem unvorstellbarem Expansionstempo generierten sie Milliardengewinne für ihre Eigentümer. Gleich ob sie DM, Müller, Rossmann oder Schlecker geheißen haben, verkauft haben sie eigentlich nur Erdöl, in Form von überteuerten organischen Chemieprodukten, durch übertriebene Verpackungen verkleidet als Körperpflegemittel. Also Plastikmüll hoch zwei.

Jetzt erwischt es einen von ihnen. Einen, der nie die beste Presse hatte. Einen, der im Markt wahrscheinlich keinen Platz mehr hat. Und alle beginnen zu weinen und fordern Geld, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Und die Bürger sollen dafür bezahlen!

Vor kurzem waren es noch die Konsumtempel einer Kaufhauskette, die in Not waren. Bald sind es die Baumärkte (man hört schon jetzt munkeln, dass der „Praktiker“ seine Jahresverluste auf hohem Niveau dynamisch erhöht (SZ). Auch so eine ehemalige Goldgrube, die ihre Eigentümer mit billigem Ramsch reich gemacht hat.

Dem Frieden bei den XXL-Möbelgeschäften mit ihren mega-unseriösen Preisstrukturen traue ich auch nicht. Das sind doch auch „Billigheimer“, die ihre Kunden mit billiger Ware für den Sperrmüll und Superrabatten rein legen.

Sollen wirklich alle maroden Kaufhaus-, Discounter-, Drogerie-, Baumarkt- und Möbelketten mit unseren Steuergeldern gerettet werden? Oder gibt es dann einen zweiten Rettungsschirm für den Binnenkonsum?

Und was mache ich dagegen?

Ich versuche meinen Konsum auf das Minimum zu reduzieren! Und fordere alle Menschen auf, nicht jeden Mist zu kaufen. Sondern vorher ein wenig nachzudenken!

Und wenn ich wirklich etwas mal dringend brauche (kommt eigentlich eh nur noch ganz selten vor), dann kaufe ich Qualität.

Und was ärgert mich noch in den heutigen Nachrichten?

Die Nachrichten von der sicher auch schmerzhaften aber wohl falschen Lösung bei Müllerbrot, dass der EURO-Rettungsschirm auf eine Milliarde ausgebaut werden soll, dass die SZ bestätigt, dass die tollen Arbeitslosenzahlen wirklich zumindest stark geschönt sind …

Und rechne mir klammheimlich aus, wie lange es dauert, bis die Gas-Bubble in der Nordsee das kleine Lichtlein an der Spitze der Bohrinsel erreicht und wann es dann PUFF macht.

Also – ab in den Regen …

RMD

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