Desert Tec #014: Zuviel Energie!

Von wl
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Als ich 1992 erstmals vor den vier Windmühlen des Spannbüllhofs stand, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Es war ein windiger Sommer, die Tochter hatte Keuchhusten und ich erlebte die Küste mit ihrer heilenden und windigen Gewalt.

Als Physiker analysierte man automatisch die Funktion und die Energieernte der Mühlen und ich staunte nicht schlecht über die kaufmännische Potenz dieser vier Mühlen à 0,5 MWatt, die sich alleine in diesem Jahr 60% ihrer Investitionssumme verdienten.

Zum Rechnen:
Pro installiertem 1 MW Leistung beträgt die Energieernete etwa 2 – 2,5 GWH/Jahr (Eine wichtige Zahl für die vielen bayrischen Investoren, die derzeit schwachwindige Standorte mit ihrem Investitionskapital beglücken wollen. Merke: Irgendwann ist Schluss mit der Subvention und es zählen die Kosten. Die Abschreibungsobjekte Ostdeutschland schicken ihre grimmigen Grüße an den national begeisterten Investor).

Die Frage des zweiten Tages galt natürlich dem Netz und dem Energiespeicher und bereits 1992 waren zwei Dinge klar:

  1. Die Umschalttechnik konnte das plötzliche „aus dem Wind gehen“ der Windkraftketten bei zu viel Wind nicht verkraften
  2. In Schleswig-Holstein gibt es keine Wasserspeicherkapazitäten für die Abnahme von Überkapazitäten
  3. Und das störte weder die Windbauern noch sonst einen Subventionspolitiker, weil man bei Subventionen eh nie weiß, warum man sie bekommt.

Nun, oh Schreck, 2012 soll die Energie auch noch genutzt werden – damit haben weder die Subventionierer noch die Windanlageninvestoren gerechnet!

Viel besser lebte es sich doch, wenn die Prämie auch weiter fließt, wenn die Anlagen wegen Netzüberlastung bei Wind abgeschaltet werden.

Ja, auch das gibt es: Prämie für das Abschalten wegen Netzüberlastung. Wir haben von der DDR wirklich viel gelernt. Heute (27. 2. 2012) retten wir durch das Parlament den „Euro“ und morgen „die ganze Welt“. Derweil wandert die Produktion von Kohlefasercomposite für den BMW e-Mini wegen hier unbezahlbarer Energiekosten in die USA zum Moses Lake ab.

Gibt es einen Weg raus aus dem Dilemma?

Ja!

Es wird ein Plädoyer werden für „power to gas„.

wl

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