barcamps und PM-Camp (4) – Twittern gehört dazu.

In meiner kleinen Reihe von Artikeln zu barcamp und PM-Camp (#pmcamp) habe ich in der letzten Folge modellhaft drei Arten von Sitzungen herausgearbeitet. Heute geht es ums Twittern und um ein paar Verhaltensregeln, die damit in unmittelbarem Zusammenhang stehen!

Darf man auf barcamps allgemein und aus den Sessions heraus twittern?

Bei einem PM-Camp darf man nicht nur sondern soll (muss) man Twittern. Twittern ist da ganz wichtig. Nebenher auf seinem Mobil-Telefon zu spielen ist sowieso genauso erlaubt wie den Raum zu verlassen und in eine andere Sitzung zu gehen.

 In der Regel gibt es auf einem PM-Camp mindestens eine „Twitterwall“. Da laufen dann in Echtzeit alle Tweets durch, die in Twitter geschrieben und mit dem „Tag“ der Veranstaltung gekennzeichnet worden sind (z.B. #pmcamp13ber für das nächste PM-Camp in Berlin). So entsteht ein roter Faden, der schon eine erste Dokumentation und Kommentierung der Veranstaltung ergibt. Man merkt, was auf dem PM-Camp aktuell passiert, was andere Menschen erleben oder fühlen und wie sie denken.

Natürlich kann jeder Teilnehmer auch auf seinem Device die Twitterwall anschauen. Und wird dann oft erleben, dass viele Menschen, die örtlich nicht anwesend sind, so auch in „real time“ teilnehmen. So konnte ich zum ersten PM-Camp in Dornbirn im November 2011 erst am Mittag des ersten Tages teilnehmen. Und wie ich im Zug auf der Hinfahrt die Tweets vom pmcamp gelesen habe (#pmcamp), da war ich schon ganz begeistert und es hat mich förmlich nur so nach Dornbirn gezogen.

Durch eigene Tweets kann und soll man auch seine eigene Bewertung immer zeitnah anderen Teilnehmern zugänglich machen. So wird man noch mehr Teil des Ganzen und kann selber andere informieren. Alle Tweets in Summe stellen eine schöne Retroperspektive der Veranstaltung dar, die man sich ganz gerne auch später mal anschaut und dabei das Camp wieder lebendig werden lässt.

Eine „offizielle“ Dokumentation bei einem PM-Camp in Form eines Tagungsbandes oder ähnlichem gibt es übrigens nicht. Dies mit voller Absicht! Denn auch die Dokumentation ist freiwillig. Sie wird quasi automatisch von den Teilnehmern selbst organisiert und bestimmt. Das funktioniert in der Tat und so entsteht extrem zeitnah eine gründliche und vor allem richtig gewichtete bunte und multimediale Dokumentation, bestehend aus Textbeiträgen, Bildern und Videos, die alles Wichtige erfasst und auf openPM zentral verfügbar oder verlinkt ist.

Natürlich sollten bei Twitter und allgemein auf barcamps dieselben Regeln gelten wie auch im normalen Leben:

Niemand darf klein gemacht oder gar verletzt werden. Persönlich Angriffen sind zu vermeiden, auch dann wenn man mal schlimm enttäuscht ist. Und wenn man mal daneben langt, dann entschuldigt man sich.

Letzten Endes fällt gerade im Internet und in offenen Communities doch alles wieder auf einen selber zurück.

Also, auch mit Schwächen Nachsicht haben – und wenn man etwas gar nicht mag, dann einfach gehen.

Das einzige, was man auch auf einem PM-Camp nicht tolerieren darf, ist Intoleranz. Aber gerade gegen Intoleranz sollte man immer direkt und persönlich angehen und sie nicht hinten rum anprangern.

Ich habe in diesem Artikel zwar nur von „Twittern“ gesprochen. Natürlich darf man das Camp auch in Facebook oder in Google+ begleiten. Oder dort – möglichst abgestimmt – eine „Communitiy“ anlegen. Twitter ist allgemein und mein bevorzugtes Medium, weil es den Vorteil der Kürze und so am wenigsten ablenkt. Und man kann in den nach Abzug des Tags verbleibenden gut 100 Zeichen erstaunlich viel und sehr präzise formulieren.

RMD

 

2 Antworten

  1. Interessant – jetzt ist mir schlagartig klargeworden, warum ich mich auf „Barcamp“s so unwohl fühle:
    Während Duschen innerhalb 96 Stunden vor der Veranstaltung offenbar unerwünscht ist, wird „Twittern“ zur Pflicht. Die Fortsetzung unserer Konsensgesellschaft mit einer als „Hall of Shame“ aufgemachten „Twitter-Timeline“, nachgerade als moderne Form einer kollektiven Unisex-Pinkelrinne.

    Mein alter Herr pflegte zu kommentieren, „Die, die am meisten schwätzen, haben am wenigsten zu sagen“.

  2. Lieber Hans,
    würde Sie gerne mal auf ein PM-Camp mitnehmen … Und vermute, dass Sie sich da sehr wohl fühlen würden.
    Negative Geruchserfahrungen habe ich auf einem PM-Camp auch noch nicht gemacht.
    Aber da wir vieles gemeinsam haben ist es ganz natürlich, dass wir auch ein paar Dinge extrem verschieden sehen.

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