Gestern habe ich zu unerem Sommerfest eingeladen. Ich freue mich da schon heute auf eine ganze Reihe von Musikern. Einer davon ist George Greene. George habe ich mit knapp 17 Jahren (das war 1967) im Hanks (Night Club) in Augsburg Oberhausen kennen gelernt.
Es war eine großartige Zeit in einer verrückten Welt. Aber Musik wie die von George hat uns gerettet.
Hier ein doch unkonventioneller Bericht über das Leben und Wirken von George. Vielen Dank an Petra Lindemann, die recherchiert und gefunden hat:
George – a Drummer, Singer, Bandleader and Composer
George English Greene III, 1943 born in Mobile, Alabama, graduate of Rosa A. Lott High School 1961, in Citronell, Alabama started his musical career already at the age of 9 years.
He grew up being very often in the club of his uncle where he had the chance to meet some well known musicians. With the “Heartbreakers”, consisting of his classmates from high school, he played throughout the Southern States, among others Alabama, Florida and especially New Orleans during his school time.
1962 introduced into the military. 1963 he came over to Augsburg, Germany as GI. During his military service, he served as a community specialist in communications. He was also active as a middleweight boxer. Later he became band leader for the detachment band, during the changeover of the 24th division of the first infantry division.
Very fast he found his way into the Munich music scene and in a short time he was well known as a top live-drummer all over Europe.
During that time, in 1971, him and Jimmy Jackson (keyboard and organ player) together with Willian Powell (Guitar and vocals) founded the group Haboob and recorded the Album „HABOOB“, here are some comments :
„Mysterious one-off project, co-led by 3 US expatriots living in Munich, Germany: Keyboardist Jimmy Jackson, drummer George Green and Guitarist William Powell. Major point of interest for most progressive and psychedelic rockfans is Haboobs very significant connection with Amon Düül II. Bandleader Jimmy Jackson plays organ on Amon Düüls Albums „Dance of The Lemmings“ and „Wolf City“. He also played organ on many LPs of Embryo (Embryos Rache, Steig aus, Rock Session) and has further numerous studio credits (for example: Doldinger’s Passport, Tangerine Dream „Electronic Meditation“).
On Haboob Jackson effects-laden organ and mellotron (here called „choir-organ) are quite prominent. LP is comprised of a free improvisation, a very Hendrix-inspired Blues and some pretty straight forward funk-rock pieces. The end result is a collaboration between Amon Düül II and early Funkedelic. The music has a lot of appeal and those who are interested in a fusion of Euro-psychedelic rock with hints of funk should definitely seek this one out. »
„Das gleichnamige Album von Haboob (arab. für Wüsten-/Sandsturm), erschienen 1971 auf dem HörZu Black Label, sollte der Startschuss für eine eigenständige Karriere des Organisten James (Jimmy) Jackson sein. Sowohl Jackson als auch die beiden Mitmusiker, Schlagzeuger George Greene und Gitarrist William Powell waren amerikanische Staatsbürger, die die US Army (Jackson im Rang eines Sergeants) nach Deutschland und die Musik nach München verschlagen hatten. Jackson hatte sich bereits Meriten in seiner Zusammenarbeit mit Tangerine Dream (Electronic Meditation), Amon Düül II (Tanz der Lemminge), Doldinger`s Motherhood und Embryo (Embryo’s Rache) verdient. Amon Düül II-Produzent und Saxophonist Olaf Kübler nahm Jackson unter seine Fittiche und plante, ihn als eigenständigen Künstler bekannt zu machen.
Vor seinen Gastauftritten hatte Jackson zusammen mit Lothar Meid (Bassist,Amon Düül II) im Münchner Szene Club Tambarin die übliche „Tanzschaffe“ zum Besten gegeben. Auch George Greene und William Powell traten dort auf. Drei Amerikaner in München taten sich also Ende 1970 zu Haboob zusammen. Produzent Kübler buchte das Bavaria Studio in München und Peter Kramper, der auch bei einigen Amon Düül II Alben an den Reglern saß, war als Toningenieur tätig. Das Album wurde innerhalb von 5 Tagen Ende März/Anfang April 1971 aufgenommen. Die eingespielten Titel waren Ergebnis ausgeprägter Improvisationen in denen die Musiker alles gaben, sozusagen ihr Innerstes nach außen kehrten, begünstigt durch Substanzen, deren Wirkung sich oft erst nach Einnahme zeigte.
Haboobs Musik ist ein einzigartiger Trip aus Psychedelic-Rock, Avantgarde, Hendrix-inspiriertem-Blues, Blues Rock und Psychedelic Funk-Rock. Oder wie David Wayne (new Gibraltar encyclopedia of progressive-rock) schreibt, eine Mischung aus Amon Düül II und frühen Funkedelic oder den Chambers Brothers (vielleicht sogar Sly Stone), ohne jedoch deren ausführliche Gitarren-Ausflüge.
In Fachkreisen bekannt ist das Album auch deswegen, weil Jackson neben seiner üblichen Orgel auch die sog. Chororgel (choir-organ) bediente, als einer von ganz wenigen Musikern, die zu dieser Zeit dazu befähigt waren. Er war einer der ersten Musiker, der sich überhaupt mit diesem Instrument beschäftigte, welches von einem Münchner Toningenieur entwickelt worden war.
Die Chororgel wies Ähnlichkeiten zum Mellotron auf. Vorproduzierte Tonband-Schleifen, auf denen Klänge und Chöre aufgenommen waren, wurden über eine Tastatur in Gang gesetzt. Jackson spielte dieses Instrument zuvor auf dem Amon Düül II Album „Tanz der Lemminge“ und später noch auf „Wolf City“. Über die Kontakte zu Amon Düül II – er hatte für „Wolf City“ seinen Moog zur Verfügung gestellt – machte auch Florian Fricke (Popol Vuh) Bekanntschaft mit diesem einzigartigen Instrument. In der Folgezeit benutzte er dieses Instrument für verschiedene Soundtracks von Filmen des Regisseurs Werner Herzog (u. a. Aguirre I, Aguirre II).
Wie ging es weiter mit Jimmy Jackson und Haboob? Der Plan, Jackson als eigenständigen Künstler zu etablieren, scheiterte. Die Musik von Haboob war trotz der Werbung durch das HörZu-Label (heute undenkbar, dass eine Massen-TV Zeitschrift eine derart spezielle Musik fördert) nicht massentauglich und finanziell ein Flop. Haboob war eine Seifenblase, die an der harten Realität des Musikgeschäfts trotz guten Willens sämtlicher Beteiligten schnell platzte. Jackson, der unbestritten in vielen Musikbereichen ein äußerst versierter Organist war, war weiter Gastmusiker, u. a. für Amon Düül II „Wolf City“, „Lemmingmania“), Embryo („Embryo’s Rache“, „Steig aus“, „Rock Session“), Utopia, Doldinger’s Passport usw. Mit Mal Waldron (elec. piano), Eberhard Weber (bass, cello), Fred Braceful (drums) nahm er 1971 für das renommierte Jazzlabel ECM das Album „The Call“ auf.
In den 80ern spielte er für Marius Müller Westernhagen auf dessen Album „Stinker“, veröffentlicht 1981 und begleitete ihn anschließend auf der gleichnamigen Tour. Nach der Tour meinte Westernhagen, dass er mit englischen Musikern billiger zusammenarbeiten könne. Damit war das Engagement für Jackson beendet. Von nachfolgenden nennenswerten musikalischen Tätigkeiten Jacksons ist trotz umfangreicher Recherche nichts bekannt.
Der Werdegang von Gitarrist William Powell und Schlagzeuger George Greene ist ebenfalls weitgehend unklar. Powell spielte auf dem Album des Saxofonisten Eddie Taylor „Stormy Monday“ (u.a. auch dabei: Lothar Meid). Er verstarb zwischenzeitlich. Green blieb der Münchner Musikszene treu und spielte u.a. mit dem Jazzgitarristen Titus Waldenfels (tourte September ’94 – September ’95 mit Embryo).
Was bleibt ist ein Album, welches den Zeitgeist der nicht nur musikalisch experimentierfreudigen frühen 70er Jahre eindrucksvoll widerspiegelt.
Wir danken besonders Olaf Kübler, der zur Wiederveröffentlichung des Albums maßgeblich beigetragen hat.
Manfred Steinheuer, Februar 2009“
George played in many Clubs, mostly in Munich, which at that time had a lot to offer! Many people still remember the times when he played at the „Tabarin“ on Sundays, sometimes coming directly from the Army Band. He was also for a time being the house drummer of the famous „Domicile“, here he met and played with many famous musicians.
Zitat Wikipedia, der freien Enzyklopädie :
„Das Domicile war ein Jazzclub in München, der von 1965 bis 1981 bestand und internationales Ansehen genoss.
Das Domicile wurde am 1. Mai 1965 durch den Bebop-Bassisten und Juristen (ohne Examen) Ernst Knauff in der Siegesstraße 19 (im ehemaligen „Pussycat“) in Schwabing mit dem Auftritt des Joe Haider Trios eröffnet und hatte Platz für rund 100 Gäste. Anfangs wurde dort überwiegend Mainstream Jazz gespielt, z. B. vom Saxophonisten Don Menza, von Benny Bailey und Mitgliedern der Max Greger Big Band.
Knauff sah sich bald gezwungen, direkt nach New York zu fahren um dort finanziell zugkräftige internationale Acts zu „akquirieren“, die jeweils für längere Zeit im Domicile spielten. Er sprach sich dabei auch mit Ronnie Scott ab, der den bekannten „Ronnie Scott’s“ Club in London führte. Die ersten Live Aufnahmen entstanden nach der Wiedereröffnung (der Club brannte aus) 1967 mit dem Mal Waldron Trio. Damals spielten u. a. auch Albert Mangelsdorff, Dusko Goykovich, Klaus Doldinger und Friedrich Gulda (Live Aufnahme 1968) im Domicile. Januar 1979 zog das Domicile in die Leopoldstraße 19 um, wo mit einem Gastspiel der „Thad Jones – Mel Lewis“ Big Band eröffnet wurde. Bald kam auch fusion-orientierte Musik (z. B. Olaf Kübler und das Jan-Hammer-Trio) und freierer Jazz hinzu. Im Oktober 1981 gab Knauff das Domicile auf. Obwohl die Stadt ihm noch einen Zuschuss gab, machten die gestiegenen Dollarkurse das Engagement von US-Musikern zu teuer.
Im Domicile sind zahlreiche Platten u. a. des Labels Enja entstanden.“
After his military service in 1973 he stayed in Germany and has lead and played with numerous groups, among them great musicians. He worked as a session-drummer and was touring with many American international groups for festivals, Television, Radio and recording sessions. (f.e. Ray Charles in 1976, Max Greger sen., Peter Thomas Studio Band, Red Point Orchestra with Donna Summers, Television specials with Etta Cameron)
In 1975/76 him and Max Greger jun. founded a band, called the „Hotline Band“, the original members were :
George Greene – dr, voc
Max Greger jun. – hammond organ, piano (Max Greger sen. Big Band)
Olaf Kübler – sax (Amon Düül II, Udo Lindenberg, Marius Müller- Westernhagen)
Lothar Meid – bass (Amon Düül II, Embryo, Klaus Doldinger’s Passport)
Fuzzy Holesch – guitar (Red Point orchestra)
Mel Canady – voc ( Ruby and the Mudflaps)
Oscar Davis – voc
Later George took over and became the bandleader, sometimes the band was also called the „Goodtime Band“, the members then were :
George Greene – dr, voc
Eddie Taylor- sax (Peter Maffay Band)
Chuck Henderson – sax (Embryo)
Alex Bernauer – piano
Ernie Butler – sax
Hermann Breuer – tb (Al Porcini Big Band, Benny Bailey)
Rocky Knaur – bass (Charly Antolini, Chet Baker, Art Farmer)
and many others like Andre Louis, Rocky White, Jim Foitik, Charles Walker and later Thilo Kreitmeier, who actually started his career in George’s Band and is now a very successful saxophone player and still one of George’s best friends.
He made 2 albums with his band: „Love Call“ (Studio) and „Take it or leave it“. (Live CD, from the Schlachthof in Munich) Both albums consist of original compositions and cover versions.
George also played in Munich in all the important Clubs like the Allotria, the Podium, Unterfahrt, Bayrischer Hof Night Club, Tomate, Schlachthof and last not least in the „Nachtcafé“, where a lot of known people came to enjoy his music or even played with him like George Benson, the ensemble of the Deutsche Theater “Bubbling Brown Sugar”, the musicians from Whitney Houston and Jimmy Smith. George remembers Jimmy sitting down at the Hammond organ late at night playing “Misty” after some drinks.
……………..
From 1979 till 1982 he studied communications at the University of Maryland.
For 16 years (1979-2006) he was the drummer of the house band in a famous 5-Star Hotel in Bern, Switzerland, the „Schweizer Hof“. There he played with a lot of Cats from the States as Al Copley, Jimmy Woode, Reggie Johnsons, Kenny Moore Band, Lousiana Red, Little Willy Littlefield, Joan Faulkner, Barbara Morrison , Almeta Speaks and Henry Young from Canada and many others.
He also started his tours from there, organized mostly by the International Booking Agency (IBA) Willy Leiser and appeared on most of all European Blues-, Gospel- and Jazz-Festivals throughout Switzerland, Germany, France, Italy, Spain, Holland and in many other countries and on many other stages.
George also appeared on many television acts with his own band. With the ability of the all around job as a band-leader, composer, drummer, text-writer, vocalist and co-producer he was even hired for advertising and short movies. As he is in a way a living legend in Munich and knows so much about the music scene that he was interviewed several times.
In June 1996 he co-organized the first Grünwalder Bluesfestival “Woody Blues 96” starring himself and his Hotline Band and Angela Brown, the Chicago All Stars, Katherine Davis and Max Greger Jun.
Many people in Munich know George Greene and his Band from the Waldwirtschaft in Grosshesselohe where he played at the Jazz Biergarten and other events 23 years (1984-2007)! He was a long time the Top Band and very often played there in the day time and then in a club in the evening, sometimes that would mean 10-12 hours of playing!!!
Highlights of his career :
Touring with Ray Charles and his orchestra in Switzerland, George was the drummer when Ray Charles played a Christmas show at Kloster Ettal, which was filmed for a video and can be found on YouTube. Ray Charles was looking for a black drummer at that time and George was the lucky one, Ray told him “You are a mighty fine drummer !” George remembers that Ray was a perfectionist, but they got along very well.
Being on tour with Nina Simone and Solomon Burke. In George’s memory Nina was not an easy person and intimidated every one. One night she woke up everybody in the hotel, knocking on every door, because she was looking for her mink coat which she found the next morning exactly where she had left it. But it was a great experience to work with her.
Playing at the Montreux Jazz Festival with the most famous Gospel Groups like the Barrett Sisters and the Sensational Nightingales.
Musicians George played with throughout the years :
Benny Bailey
George Benson
Angela Brown
Heidi Brühl
Solomon Burke
Ray Charles
Al Copley
Klaus Doldinger
Henry Don Jeany
Joan Faulkner
Dexter Gordon
Dusko Goykowic
Max Greger Sen.
Max Greger Jun.
Fats Hagen
Joe Haider
Jimmy Jackson
Al Jones
Jerome van Jones
Robin Kenyatta
Joe Kieneman
Rocky Knauer
Olaf Kübler
Vince Kumar
Little Willy Littlefield
Louisiana Red
Liz Mc Comb
Lothar Meid
Don Menza
Willy Michl
Kenny Moore (Tina Turner Band)
Al Porcino
Red Point Orchestra
William Powell
Ken Rhodes
Almeta Speaks
Donna Summers
Via Con Dios
Eddie Taylor
Tito Waldenfels
Mal Waldron
Jimmy Woode
Henry Young
And many others
PETRA LINDEMANN / RMD
6 Antworten
I remember a couple more things about George.
Chuck Berry should be added to the list of great musicians he has accompanied.
I took seriously George’s apparently totally relaxed attitude to everything, until one evening when I experienced how completely professional and serious he was in organising a jazz trio.
I suspect George studied „communication“ rather than communications“, (i.e. between people rather than between computers).
Enjoyed reading this detailed bio on George Greene. I do research on Popol Vuh. For that reason I would like to get in touch with Jimmy Jackson, if he is still around, because of the ‚choirorgan‘-story. If somebody can help me out?
Hi, George E. Greene has a new web site due to domain grabbing he lost the old one. New Website:
http://www.george-greene-hotlineband.de
Also, his email address changed according to that with .de at the end now.
Cheers
Helmut
George E. Greene III was among the first people to give me an opportunity to play jazz before an audience at his sessions Tambarin and Domicile in Munich with Marcus Hampton (trumpet), Willie Driffin (tenor saxophone), Erica Lindsay (tenor saxophone) and Francesca Tanksley (piano). Thanks to Mr. Greene for those many opportunities! All the best, Cb
Hello from Marcus Hampton to George Greene!
Great! I love George! He is a great musician. A real soft drummer!