Ich liebe Dich – Barbara!

Vor genau einer Woche haben wir Barbaras Geburtstag gefeiert. Es war ein schönes Fest. Unsere Gäste haben sich alle auf der Party wohlgefühlt.  Aber das wichtigste: Auch das Geburtstagskind war mit seiner Feier zufrieden! Und was mag ich mehr, denn eine glückliche Barbara!

Auf dem Fest gab es keine „geburtstagstypischen“ Aktivitäten. Aber eine kleine Rede für „meine“ Barbara musste ich schon halten!

Hier ist sie so etwa im Wortlaut:

Wie sollte es heute auch anders sein – meine Rede beginnt mit dem Internet. Viele meiner Freunde kennen den Begriff der “time line” (TL) gar nicht. Wir “digital natives” aber wissen, dass wir in einer “time line” leben.

Wenn man “time line” im Lexikon sucht, wird man auch nicht so richtig fündig. Wahrscheinlich passt am besten noch „Zeitlinie“. Aber das mit Englisch/Deutsch ist halt schwierig, man denke nur an die Übersetzungen für Browser (Stöberer) oder Youtube (DeinSchlauch).

Aber die “time line” gibt es nicht nur im Internet. Mein Mentor und Freund Rupert Lay hat das Leben als einen Weg durch die Zeit beschrieben. Dieser Weg hat einen Beginn und ein Ende. Was vor dem Beginn war und nach seinem Ende sein wird, wissen wir nicht.

Aber dieser Weg ist unser Leben. Und damit zuerst mal alles, was wir haben.

Am Anfang des Weges sind wir nicht allein. Wir haben eine liebende Mutter. In der Regel begleitet uns eine umsorgende Familie beim Start. Aber auch das gilt unglücklicherweise nicht für alle Menschen.

Irgendwann müssen wir unseren Weg alleine finden und gehen. Wir treffen Menschen dann Menschen auf den weiteren Strecken dieses Weges. Ein paar davon begleiten uns ein mal kürzeres, mal längeres Stück des Weges. Mal intensiver, mal nur oberflächlich. Manche Menschen treffen wir regelmäßig auf unserem Wege, andere verschwinden bald wieder, manchmal für immer.

So war es auch mir. Ich habe auf meinem Weg immer viele Freunde an meiner Seite gehabt. Das war wunderschön. Manche meiner Wegbegleiter sind heute hier und feiern mit mir die Barbara.

Ich möchte aber uns zuerst an die Menschen erinnern, die heute nicht hier sind – und diese ganz herzlich grüßen. Ihre Abwesenheit hat unterschiedliche Gründe:

  • Manche können nicht da sein, weil sie uns schon für immer verlassen haben. Das tut weh. Nur zu gut sehe ich ein paar Gesichter vor mir, wie sie mit uns gefeiert haben und glücklich waren. Sie wären auf jeden Fall hier, wenn sie noch leben würden. Ich meine, dass es jetzt und immer Sinn macht, an sie zu denken.
  • Ein paar meiner Freunde habe ich vergessen einzuladen. Habe sie telefonisch nicht erreicht, war zu faul, einen Brief zu schreiben. Das tut mir leid – ich hoffe, dass niemand beleidigt ist und bitte die Vergessenen schon mal, mir zu verzeihen.
  • Andere sind im Stress. Sie haben soviel zu tun, müssen auf eine Prüfung lernen oder morgen wieder ganz dringend und ganz wichtig und auch noch ganz früh verreisen. Auch da fühle ich mit. Weil ich gelernt habe, wie falsch es ist, echte oder vermeintliche Zwänge über sein eigenes Leben zu setzen.

Glücklich bin ich mich aber über Euch, sprich die Menschen aus meiner Zeitlinie (TL), die heute hier und da sind. Das seid Ihr!

Und es gibt eine Person unter uns, die mich ganz anders und unvergleichbar auf meinem Wege begleitet.

Das ist die Barbara – unser Geburtstagskind!

Wir wollen sie heute besonders feiern!

Barbara und ich kennen uns jetzt schon seit mehr als 40 Jahre, denn am 5. Februar 1972 haben wir uns das erste Mal getroffen. An einem trüben Samstag in einer Disco in Augsburg. Die Barbara war damals blutjunge 18 Jahre alt – und ich vom Leben eigentlich schon ziemlich angeknackst.

Die folgenden 40 Jahre waren atemberaubend. Es ist unfassbar, was wir beide in diesen Jahren so alles gemeinsam erlebt haben. Für mich hat immer das Schöne überwogen, und ich wünsche mir, dass es bei Dir – liebe Barbara – ähnlich war.

Liebe Barbara, ich habe mir lange überlegt, was ich Dir jetzt sagen soll.

  • Soll ich Deine Tugenden und Dein Können rühmen und loben? Es gäbe allen Grund dazu!
  • Soll ich mich für Deine Toleranz bedanken?
  • Dir erklären, wie attraktiv Du für mich bist?
  • Dir sagen, wie wohl ich mich bei Dir fühle und wie gerne ich gemeinsam mit Dir auf dem Fahrrad in die Welt entfliehe?
  • Und wie froh ich bin, dass es uns gelungen ist, auch schwarze Stunden gemeinsam zu überwinden und diesen zu entfliehen?

Für all das bedanke ich mich gerne bei Dir. Wie auch für das gemeinsam Erreichte. In sozialem und sogar materiellem Wohlstand. Für unsere gemeinsamen Kinder und der schönen Perspektive vielleicht mal noch auf ein völlig neues Leben als Großeltern.

Das alles ist jedoch nicht das Wesentliche.

Denn – Du hast mir geholfen, meinem Leben einen Sinn zu geben. Ja, Du hast mir geholfen, meinem Leben einen Sinn zu geben.

Dafür bedanke ich mich ganz besonders! Hilf mir dabei auch in Zukunft!

Jetzt bitte ich um großen Geburtstags-Applaus für die Barbara, denn der Höhepunkt Rede ist erreicht.

Der George Greene hat dann einen dreifachen Tusch gespielt … Und die Ansprache ging noch ein wenig weiter …

Jetzt möchte ich nur noch den George und seine Musik vorstellen. George spielt heute mit seinen Musikern für uns. Er vertritt die Menschen, die uns in düsterer Zeit eine rettende Botschaft brachten. Damals war das eine Musik aus einer anderen Welt, Blues, Rock’n Roll, Beat, Jazz, Soul, Country …

Musiker sind für mich so etwas wie Krieger für den Frieden. Sie trösten uns, richten uns an trüben Tagen wieder auf und machen uns glücklich. George ist einer davon. Er hat sein Leben lang nur Musik gemacht. Weil er die Musik liebt und Menschen eine Freude machen will.

George wurde so nie der große Star. Aber er hätte das Zeug dazu. Er hat mit vielen der ganz Großen gespielt. Er war der Schlagzeuger von Chuck Berry und Ray Charles. Mit vielen prominenten Musikern ist er aufgetreten und manche Platte aufgenommen. So auch zum Beispiel mit unserem zwar nicht so ganz bekannten aber nicht minder wichtigen bayerischen Isar-Indianer, dem Willy Michl, sound of thunder.

George hat manches wunderschöne Lied geschrieben. Die kann man aber leider nur ganz selten “live” hören, nämlich genau dann wenn George sie mal spielt. Das finde ich schade. Deshalb ist eines meiner vielen Projekte, dem George zu helfen, diese Lieder in einem Studio aufzunehmen. Das mache ich, weil ich fürchte, dass es ohne meine Unterstützung nicht geht.

Und wie immer, wenn ich ein neues Projekt eröffne, suche ich Verbündete. Weil ich weiß, dass wir gemeinsam Dinge bewegen können, die ich alleine nicht schaffe. Und freue mich, wenn Ihr mir dabei helft.

Und dann ging es auf die Tanzfläche – ab zum schwofen … Und der George hat gespielt und gespielt und gespielt …

RMD

Eine Antwort

  1. „Was vor dem Beginn war und nach seinem Ende sein wird, wissen wir nicht“.
    On the contrary, I know quite a lot about what was there before I was born.
    I also can judge some of what will come after I die.

    Für eine kleine Rede, war sie nicht ganz Kurz. Hier kann man das aber nicht übel nehmen!
    I wish I could have been there.

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