„Mechanik oder Quarz-Uhr?“ oder „Auch ich bin darauf reingefallen!“

Früher habe ich mal Modelleisenbahnen und Blechspielzeug gesammelt. Und vor allem Wiking-Autos. Da hatte ich Hunderte. Die waren auch richtig wertvoll. Die Sammelei wurde mir dann zu viel (und zu albern) und ich habe alles verkauft.

Wecker1Ganz kann ich das Sammeln aber nicht sein lassen.

Jetzt sammle ich mechanische Zeitmesser. Keine teueren Armbanduhren von Rolex oder so, sondern einfach schöne Tischuhren und Wecker. Natürlich nur mit Uhrwerk.

Die funktionieren meistens noch ganz gut, haben ein schlichtes Design und sind auch richtig billig. Auf den Flohmärkten bekomme ich die Wecker oft für 1 – 3 EURO, für eine Tischuhr zahle ich auch mal 5 – 10 EURO.

Denn heute will keiner mehr einen mechanischen Zeitmesser haben. Die Batterie ist selbstverständlich.

Wecker2

Der Siegeszug von Quarz-Uhren ist ein gutes Beispiel für unnötigen und ein wenig fragwürdigen technischen Fortschritt.

Sie dürften kaum das „personale Glück“ von irgend jemanden vermehrt haben. Dafür hat sie zur Produktion von Milliarden unnötiger Batterien geführt.

Ich bin auch auf Quarz-Uhren reingefallen und hatte schon ein paar davon. Sogar zwei „Bessere Uhren“ von Ebel mit Quarz habe ich mir geleistet.

Heute bedauere ich, dass ich mir Quarz-Uhren gekauft habe und denke wehmütig an die Automatik-Uhren aus meiner Kindheit zurück.

wecker3Zwar könnte ich mir eine neue hochwertige Automatik-Uhr kaufen. Aber irgendwie habe ich keine Lust, mir jemals wieder eine teure Uhr zu kaufen. Dumm gelaufen.

So trage ich meine Quarz-Uhren weiter, einfach aus Gewohnheit und weil sie hübsch aussehen. Und tausche alle paar Jahre die Batterie.

Brauchen tue ich eine Armbanduhr eh nicht mehr. Denn mittlerweile kann ich überall die Zeit ablesen:

Auf meinem Computer, meinem Mobiltelefon, im Auto, auf dem Fahrrad-Computer, auf meinem Radio, in Displays von allen möglichen Geräten, im Büro an der Wanduhr …

Brauche ich eigentlich soviel Uhr allerorten? Ja, der liebe Fortschritt.

RMD

P.S.
Ein ähnliches Beispiel sind Elektromotoren. Ich könnte mir vorstellen, dass im Jahre 1950 zu meiner Geburt die Anzahl der Elektromotoren im Haushalt nahe bei Null lag. Heute gehe ich mal davon aus, dass ich die Anzahl der Elektromotoren in unserem Haushalt nicht mehr zählen kann. Nur mal so zum Nachdenken.

2 Antworten

  1. Ich trage seit gut 5 Jahren keine Armbanduhr mehr und empfinde es als gewonnene Freiheit:

    Zum einen gibt es überraschend viele Möglichkeiten, die Zeit abzulesen: Kirchturm-Uhren, Besprechungsteilnehmer mit Schweizer Uhrwerken, ganz grob zur Not auch der aktuelle Sonnenstand. Zum andern gibt es relativ wenige Situationen, in denen es wirklich auf die Sekunde ankommt (wie lange habe ich noch bis zum Check-In, komme ich rechtzeitig zum Sauna-Aufguß … 🙂

    Also: weg damit!

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