Radeln in den goldenen Oktober – RTB #3 – Von Tarvisio nach Udine

Um die Zusammenfassung gleich vorweg zu nehmen – die fast 120 km von Tarvisio auf Udine am Sonntag, den 2. Oktober., haben die bisherigen Tagesrouten nochmal übertroffen.

Kurz vor 9 sind wir weggefahren und kamen nach 19:00 in der Innenstadt von Udine an. Mit vielen schönen Pausen, einem genussvollen Mittagessen in Carnia und einem wunderbaren Eis in Vencone.

Aber ich berichte besser chronologisch.

Nach dem Start in Tarvisio geht es zuerst hoch nach Camposa Rossa. Gleich zum Beginn des Tages ist noch mal eine schöne Steigung zu überwinden.

Der Radweg führt hier auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke. So sind die Stegierungen absolut Zug- und somit auch Radler-tauglich. Und außerdem lockt dann die große lange Abfahrt ans Mittelmeer, das wir in zwei Tagen erreichen wollen. Das motiviert zusätzlich.

Unser Weg heißt in Italien übrigens Alpe-Adria-Radweg (cyclovia alpe-adria). Der Name hat aber wohl nichts mit gleichnamiger Bank zu tun.

Der Alpe-Adria-Rad-Weg ist eine Schau. Das liegt genau daran, dass ein wesentlicher Teil auf der stillgelegten Zugstrecke angelegt ist. Und uns so laufend durch alte Tunnels und über hohe Viadukte führt.

Man kann sich gut vorstellen, wie früher die Züge auf dieser Strecke gerattert sind. Und fühlt sich auf dem Fahrrad fast wie der Lokomotivführer, der vor vielen Jahren hier seinen Dienst getan hat.

Bis Vencone fährt man mit ganz wenig Ausnahmen entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecke. Dieser Teil ist bestens ausgeschildert und in einem ausgezeichneten Zustand.

Nur an einer Stelle war er durch eine Steinlawine blockiert. Das hat dann ein ziemlich abenteuerliches Verlassen des Weges erfordert. Links im Bild ist die Stelle, an der wir mit Rad und Gepäck mal kurz durchs Gebüsch die steile Böschung runter auf die ein paar Meter tiefer gelegene Straße mussten.

Der restliche Weg bis Udine ist ganz anders. Hier fährt man meistens auf ungeteerten Wegen mitten durch Wälder und Wiesen.

Das Fahren wird ab und zu durch Kies und Wurzeln ganz schön erschwert. Dafür wird man aber wie auf der ganzen Strecke von den schönsten Panoramas, die sich immer wieder zur linken und rechten auftun, mehr als entschädigt.

Ich bin nicht in der Lage, das alles zu beschreiben – Ihr müsst das selbst „erfahren“ – in der doppelten Bedeutung des Wortes.

Heute Abend nächtigen wir übrigens im Astoria Italia in Udine. Da wir spät dran waren, hatte ich mir vorgenommen, das erste Hotel, das ich im Zentrum von Udine entdecke, wenn möglich (nicht zu teuer) zu nehmen. Das Astoria ist zwar ein wenig teurer, aber es geht noch. Und der Herr am Empfang war so nett, dass ich nicht nein sagen konnte.

Und weil wir heute so fleißig waren, gab es am Abend zur Belohnung dann noch eine kleine Pizza und ein großes Eis – der Abschluss eines mal wieder genialen Tages!

Morgen geht es ans Meer, wohin wissen wir noch nicht. Übermorgen wollen wir in Venedig einchecken – von dort geht es dann mit dem Zug am Mittwoch Abend zurück über die Alpen nach München.

Aber da hoffe ich, dass ich nichts mehr von Alpen merke, sondern in meinem Bett gut durch schlafe.

RMD

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