Radfahren und Lobbyisten.

Letzte Woche am Dienstag war ich bei einem Mittagsgespräch des ADFC. Der Redner und Stargast war der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude.

Es war eine dynamische Veranstaltung in der Mittagspause. Kurze Eröffnung von Armin Falkenhein, dem bayerischen Landesvorsitzenden des Radlerverbandes. Dann ein wie ich fand tolles Bekenntnis von Christian Ude zum Radfahren, sanfter Mobilität wie zu einer vernünftigen und ressourcenschonenden Politik. Und dann noch eine gute Diskussion. Alles gestützt von einem zwar sehr einfachen aber völlig ausreichenden und leckeren Imbiss (Butterbrezen mit Mini-Salamis). Sehr bodenständig und sehr sympathisch.

Als berichtenswert haften geblieben sind mir zum einen die Besucher. Beziehungsweise die vielen Lobbyisten darunter. Auf den Namenschildern waren schon einige Titel wie „Weltverband der Sportartikel-Hersteller“ oder „Geschäftsführer des Verbandes E-Mobilität“. Der politische Teil der Diskussion hat dann auch den Eindruck vermittelt, dass Politik heute eigentlich nur noch ein „Wettkampf der Lobbyisten“ ist. Und letzten Endes bestimmen die Lobbyisten, was der Staat so machen muss.

Gut gefallen haben mir dagegen zwei Sätze vom Christian Ude. Beim ersten ging es um die Helmpflicht. Wie er dazu stände? Seine Antwort:

„Wenn sogar ein so vernünftiger Mensch wie ich (Ude) keinen Helm trage, dann meine ich, dass man sich eine Helmpflicht doch schon überlegen sollte.“

Und mit dem Verweis auf den Volksentscheid:

„Wir haben das Rauchen abgeschafft, dann werden wir das mit den Autos auch noch schaffen.“

Besonders den zweiten habe ich sinngemäß und wahrscheinlich nicht ganz wortgetreu wieder gegeben. Aber was für eine schöne Vision. Wir machen einen Volksentscheid – und Autofahren wäre nur noch als „ultima ratio“ erlaubt. Schluss mit der massiven Zeitverschwendung und Umweltzerstörung. So viel weniger Gestank und Lärm. Und weniger Verkehrsopfer.

🙁 Aber leider ist es so einfach halt nicht.

RMD

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