Unternehmertagebuch #60 – Der Frust des Managers

In der Welt des Managers gibt es Stress aus zwei Richtungen.

Der eine Stress kommt vom eigenen Unternehmen, dass man „steuern“, „leiten, „managen“ soll. Für das man verantwortlich ist. Dem man Geschichten erzählen muss, an die man tunlichst auch selbst glauben sollte. Weil es sonst keine guten Geschichten sind.

Es ist die eigene Organisation. Sie ist hoch kompliziert. Viele intelligente Menschen im Unternehmen zerren es in die unterschiedlichsten Richtungen. Am Schluss macht die Organisation doch immer wieder, was sie will. Und das ist gelegentlich das Gegenteil von dem, was das Management will. Mal zum Schaden, mal zum Guten.

Ist Veränderung angesagt, beharrt die Organisation. Wenn sie das Unternehmen stabilisieren soll, fängt sie an sich dynamisch irgendwohin zu entwickeln. Es ist verrückt.

Damit müssen wir Unternehmer und Manager klug umgehen. Das ist nicht immer leicht. Besonders, da es noch Druck aus einer anderen Ecke gibt, der Umwelt!

Diese stellt permanent unmögliche und neue Forderungen ans Unternehmen. Verlangt unsinnige Sachen von den Menschen des Unternehmens. Bedrängt das Unternehmen mit Verordnungen, Vorschriften und Steuern. Fordert Preissenkungen und mehr Leistung. Will Risiko abwälzen, schlägt unmögliche Verträge vor, will unendlich lange Zahlungsziele.

Beide – die eigene Organisation und die Umwelt machen dem Unternehmer und Manager das Leben schwer. Er muss damit zurecht kommen. Vermitteln, Ausgleichen, Begeistern. Einen Peil bewahren und versuchen, den Kurs zu halten. Es ist ein Sch…-Job, der Manager ist „eine arme Sau“.

🙂  Glücklicherweise macht es ab und zu richtig Spaß, eine arme Sau zu sein.

RMD

P.S.
Alle Artikel meines Unternehmertagebuchs findet man in der Drehscheibe!

2 Antworten

  1. Lieber Manager,

    Die eigene Organisation ist „hochkompliziert“, das ist ein Zeichen für Deine Unzulänglichkeit. Du bist ein mieser Organisator. Die Umwelt macht Dir „das Leben so richtig schwer“, weil Du unfähig bist mit ihr umzugehen.

    Lieber Manager, du hast im Geschäft weder was zu suchen noch etwas verloren!

  2. Korrekt, ich bin weder Übermanager noch Übermensch. Das überlasse ich anderen.

    Der Artikel ist übrigens eine schmunzelnde Zusammenfassung eines Teils der Erkenntnisse, die wir als schönes Ergebnis in unserem letzten Workshops in 2011 bei RISE entstanden sind.

    Das Thema des Workshops war „Review der 4. Generation des Management Modells St. Gallen“ und es war ein sehr spannendes Treffen.

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