Unternehmertagebuch #74 – Konkurrenzfreie Gemeinschaftsunternehmen in der Nachfolge staatlicher Monopole?

Ein radikaler (utopischer?) Standpunkt!

Wir haben schlechte Erfahrungen mit Staatsbetrieben und dem sogenannten „Volkseigenen Betrieb“ (VEB) gemacht. Monopole stinken uns sowieso (nicht nur staatliche). Privatisierung und Verstaatlichung haben uns auch enttäuscht. Also:

Wir brauchen Gemeinschaftsunternehmen für die Lösung unserer großen Probleme und die Gestaltung der Zukunft:

  1. Diese Unternehmen sollten frei von Konkurrenz und genossenschaftlich organisiert sein oder sich in öffentlicher Hand befinden.
  2. Sie müssen den Werten „Fairness“ und „Transparenz“ folgen. Dass diese Werte auch gelebt werden, muss zu 100 % gesichert sein.
  3. Ein modernes und vernünftig kontrolliertes (Selbst-)Management muss dafür sorgen, dass diese Unternehmen vital, innovativ und veränderungsfähig bleiben.
  4. Solche Unternehmen müssen nicht mehr durch Kündigungsschutz, Streikrecht, Ausschreibungspflicht bei der Vergabe von Aufträgen oder andere unsinnige gesetzliche Überregelung gehandicapt werden.

Anmerkungen:

Ein gesichert faires Unternehmen braucht keinen Kündigungsschutz und kein Streikrecht.

Ausschreibungen führen heutzutage in der Regel zu katastrophalen Ergebnissen. In der Zeit, in der Ausschreibungen noch funktioniert haben, war die Ausschreibung eine verkappte Kooperationsform von „Staatsbetrieb“ und „Industrie“.

Absolute Transparenz macht Korruption nahezu unmöglich und erlaubt den Verzicht auf Ausschreibungen.

Im restlichen Bereich der Wirtschaft sollte man die Gewerbefreiheit zu lassen und fördern. Und zwar genau unter den Bedingungen, wie sie in der Bayerischen Verfassung festgelegt sind. Mit Konkurrenz und Regeln im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft. Aber auch das bitte zeitgemäß.

Punkt 2. bis 3. werden übrigens genauso wie für Gemeinschaftsunternehmen auch für privatwirtschaftliche Unternehmen überlebenswichtig.

Interessant ist auch, dass wir gerade im deutschen Mittelstand öfters Unternehmen antreffen, die fast eine Monopol-Stellung haben und trotzdem effizient und kundenorientiert arbeiten. Und sogar über sehr motivierte Mitarbeiter und hoch zufriedene Kunden verfügen. 😉

Dogmatischer Klassenkampf und Besitzstandwahrung haben in einer fairen und transparenten Wirtschaft keine Existenzberechtigung. Und die aktuelle Regelwut von gleich mehreren Gesetzgebern auf verschiedenen Ebenen, die den Bezug zur Realität verloren haben, auch nicht. Und noch eins drauf: Soziale Gerechtigkeit gibt es (wenn überhaupt) nur über ein „bedingungsloses Grundeinkommen“. Alles andere verschlingt uns, bürokratisch und kostenmäßig.

Wie sich auch sonst auf dieser Welt vieles verändern werden muss und natürlich wird, zum Beispiel auch der Begriff des Eigentums. Denn Eigentum ist in vielen Anwendungsfällen wie bei der Mobilität ein Synonym für Verschwendung.

RMD

P.S.
Das ganze war ja schon ein bisschen Thema in zwei Artikeln von mir. Privat- versus Staatsbetrieb und Ausschreibung. Für die Kommentare unserer Leser nicht nur zu diesem Artikel bedanke ich mich!

P.S.1
Alle Artikel meines Unternehmertagebuchs findet man in der Drehscheibe!

P.S.2
🙁 Mache übrigens zurzeit keine „more“ mehr, weil diese die englische Übersetzung fressen – Problem mit wordpress und Fremdsprachen-Plugin.

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