Schlüsse aus Korona.

Corona: Langsam wird die Sache rund. Wichtige Erkenntnisse derzeit sind:

  • Corona ist Teil des Antropozän
    Die aktuelle Krise ist Folge der von den Menschen eingeleiteten Veränderung unseres Planeten. Nichts anderes. Wir haben Gaia, unsere Erde, auf einen sehr riskanten Weg geschickt. Die Frage ist wohl nur noch, ob der Planet gegen „homo sapiens“ immun wird und sich der Schädlinge entledigen kann oder ob Planet und Schädlinge gemeinsam untergehen.
  • Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen.
    Wir haben Glück gehabt, dass das „neuartige Corona-Virus“ ein relativ gutmütiges und fragiles Virus ist. Es hätte auch eine tödlichere und stabilere Variante sein können – dann hätten die Schäden beliebig größer sein können.
  • Corona wird kein Einzelfall bleiben.
    Corona war und ist eher eine kleinere Katastrophe. Epidemien sind etwas ganz normales, die sich leicht zu Pandemien ausweiten können. Sei es durch bekannte Viren, die sich wandeln oder neue Viren, die zum Beispiel von Wildtieren auf unsere Spezies wechseln. Das muss man akzeptieren und sich darauf vorbereiten. Und wir waren halt schlecht vorbereitet – das wohl weltweit.
  • Mit der Kanone auf den Spatzen geschossen.
    Die Welt hat beim „Kampf gegen Corona“ (mir wäre hier der Begriff der „Vermeidung von Corona“ lieber) zum ziemlich äußersten Mittel gegriffen. Und dabei ohne nachzudenken beliebig „Kollateralschäden“ in Kauf genommen. Viel mehr als eine totale Ausgangssperre im Milliarden-Einwohner-Staat Indien ist nicht vorstellbar.
    Ein kleineres „Kaliber“ hätte auch genügt. Es ist wie bei der Operation am menschlichen Körper – nach der Radikaloperation ist der Patient meistens tot. Kluge minimal-invasive Operationen sind besser für das Leben des Patienten. Das muss man aber können.
  • Die Schadenshöhe wissen wir noch nicht.
    Wir sind sicher, dass die Schäden massiv sein werden. Das bedeutet, dass wir einen gigantischen Schaden billigend in Kauf genommen und mit der „Bekämpfung“ verursacht haben. Nur wenige Staaten waren willens und fähig, bei der Vermeidung der Epidemie intelligente Maßnahmen zu ergreifen und so die „Kollateral“-Schäden zu reduzieren.
  • Wird die Krise unsere Welt positiv verändern?
    Ich hoffe, dass die Menschheit ein bisschen mehr verstanden hat, dass sie in einem Boot (auf einem Planeten) sitzt und die wahren Herausforderungen nur gemeinsam lösen kann. Dass KRIEG zum NOGO wird und Wachstum KEIN Ziel sein darf. Dass jetzt endgültig RESILIENZ vor EFFIZIENZ, KOOPORATION vor KONKURRENZ, TRANSPARENZ vor GEHEIMHALTUNG gehen muss. Nur so schaffen wir es, unsere Wirtschaft und Gesellschaft in antifragile Systeme umzubauen.

Mein persönliches Fazit:
Mich hat es sehr enttäuscht, dass in der weltweiten Rethorik der „die Krise managenden Klasse“ die Metaphern des Krieges überwogen haben. Und dabei auch gerne der große Moral-Hammer ausgepackt wurde. Das normale sich vernünftige Verhalten in einer Krise“ wurde zum „Charaktertest“ und zur „Bewährungsprobe der Nation“ hochstilisiert. Dabei war es eigentlich doch „nur“ ein globales Großprojekt zur Vermeidung von Ansteckungen.

Und ich habe den Eindruck, dass mancher der Verantwortlichen, um entscheidungsstark zu erscheinen , sich so dem weltweiten „Überich“ als der einfachere Weg beugte und leichtfertig auf eine sittlich verantwortete Güterabwägung vor der Entscheidung verzichtete.

RMD

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