Sind wir noch zu retten?

1999 ist es auf dem IT-Treff aufgeführt worden, unser Theaterstück „Sind wir noch zu retten?“ Deshalb haben wir es als die IT-Treff Satire (1734) – hier zum Lesen oder Nachspielen – bezeichnet. Erdacht und geschrieben wurde das Stück von Norbert Weinberger und mir – auf einem Nachtflug nach Indien. Und dann in vielen Stunden Feinarbeit poliert, mit Freunden eingeübt und schließlich im Schlachthof zu München vor gut 700 Zuschauern aufgeführt.

Wir standen damals als Amateure in guter Tradition zu den Vorjahren, in dem sich der IT-Treff um berühmte Protagonisten wie Gerhard Polt und Django Asül durch lange Nächte feierte. Der Saal war immer überfüllt, es war heißer Sommer. Und in 1999 gab es so einen wunderbaren Abschluss der legendären IT-Treffs an gleicher Stelle. Weil es so schön war, haben wir beschlossen aufzuhören. Eine gute Regel, wie ich immer wieder erlebt habe.

Damals glaubte ich – und ich denke auch der große Gerhard Polt – dass man noch etwas retten könnte. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Denn es passieren zu viele Dinge, die ich so gar nicht verstehen kann.

  • Ein so sinnloser Krieg in Syrien, den niemand stoppen kann oder will.
  • Ein Deutschland, dass als Nachfolge-Staat des dritten Reichs, wieder so richtig mit spielt, wenn es um die Produktion von Waffen und dem immer wieder vorhersagbar erfolglosen Versuch geht, Probleme militärisch zu lösen. Das trifft mich persönlich so hart, weil wenn ein Staat eine gute Begründung gehabt hätte, davon für immer Abstand zu nehmen, dann wäre es genau dieses Deutschland. Hat es aber nicht gemacht – und eine historisch einzigartige Chance verpasst.
  • Eine Sprache, die Kriege verharmlost, indem sie dauernd von Informations- und Wirtschafts-Kriegen spricht.
  • Eine Welt-Wirtschaft, die sich immer mehr aufs Wetten konzentriert und sich schon lange von der realen Wirtschaft abgelöst hat.
  • Und nebenher den Planeten auch so etwas von gründlich ruiniert, dass es wahrscheinlich schon völlig wurscht ist, dass immer mehr Menschen immer ärmer und ganz wenige absurd reich werden. Weil es eh bald vorbei ist.
  • Eine Welt, in der in wohlhabenden Ländern wie in der BRD auf 1 Tonne Auto wahrscheinlich keine 100 Kilo Mensch mehr kommen. Obwohl die Menschen auf dieser Welt – besonders die Autofahrenden – alles andere als Leichtgewichte sind.
  • Mit Menschen auf dieser Welt, denen der Platz für Autos wichtiger ist als für der Platz sich selber.
  • Mit einem Prinzip, dass systemisch nicht mögliches Wachstum über „weniger ist mehr“ stellt.
  • und so vieles mehr das doch keiner mehr verstehen kann und trotzdem alle irgendwie machen …

Dabei bin ich doch gar kein trauriger und pessimistischer Mensch. Im Gegenteil, ich genieße das Leben, habe viel Freude und Spaß. So dass ich schon fast ein schlechtes Gewissen habe, weil es mir so gut geht. Dass ich dann beruhige, in dem ich hier so blödsinnige Artikel wie diesen schreibe. Oder mal so etwas mache wie im Video unten. Blöd nur, dass ich den Eindruck habe, dass alles für die Katze ist. Und obwohl mir eigentlich alle zu stimmen, immer kollektiv genau das Gegenteil gemacht wird.

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Also – Danke fürs Lesen! Und vielleicht sogar fürs Video anschauen. Und wenn das Video gefallen hat, dann hier noch ein Besseres! Das sich noch mehr anzuschauen lohnt!

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Sorry, ich kann es halt nicht lassen!

RMD

P.S.
Das Theaterstück (IT-Treff Satire) war so toll, dass ich es gerne mal wieder anschauen würde? Wer spielt es mal? Eine Wiederaufführung würde ich gerne unterstützen. Vielleicht in einem Potpourri von ein paar kurzen und schnellen Stücken, eingerahmt in ein schönes Fest?

2 Antworten

  1. Dear Roland, you are right to be optimistic. The coming anthropocean „disaster“ will not be worse than that which wiped out the dinosaurs. Rats will survive, (or at least mole-rats). It will then again take a couple of hundred million years for an „intelligence“ similar to ours to evolve.
    After that, it will be ages before an industrial revolution comes. Gold, copper, coal, oil, gas and rich ores will be very difficult to find. So there may be enough time for wisdom to evolve, before the following mass-destruction.

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