Verschwendung! #1 Die letzte Meile im Paketdienst

Wie „angedroht“ starte ich mit meiner Serie Verschwendung. Soll auch kein Genörgel sein, sondern mehr etwas zum Nachdenken.

Als Radler ist man nah am Verkehr dran. Und hat Zeit, in Ruhe die Autos zu studieren und die Fahrer zu beobachten.

Da fällt mir z.B. auf, dass erstaunlich viele Autofahrer am Steuer rauchen. Vielleicht weil sie es sonst nirgends mehr dürfen?

Aber lenkt das nicht vom Fahren ab? Besonders wenn man mit dem Handy in der anderen Hand telefoniert?

So ist das bei uns in unserem ruhigen Riemerling. Fast habe ich den Eindruck, dass der motorisierte Individualverkehr leicht ab nimmt. Wäre schön. Ist aber nicht so,  da es eine Sorte von neuen Verkehrsteilnehmern gibt. Und die werden immer mehr.

Das sind die vielen Autos, die uns mit Pizza und sonstigem Home&Fast Food (mich allerdings nie) versorgen. Der Eismann und der Getränkelieferant. Die Caritas und die Zeitungszusteller. Und ganz besonders die Fahrzeuge von DHL, Hermes, UPS, GLS, Südpost und allen anderen neuen privaten Postdiensten.

So begegne ich bei fast jeder Fahrt gleich zu welcher Tageszeit mindestens einem Fahrzeug eines Paketdienstleisters. Mal sind die an der Aufschrift als solche erkenntlich. Es gibt aber auch zivile Auslieferungs- und Kurierfahrzeuge, die man man nur an ihrem besonders gestressten Fahr- und Parkstil und dem schlechten Zustand des Fahrzeugs erkennt. Die bremsen dann oft unvermittelt und heftig, der Fahrer springt heraus und hastet mit einem Umschlag oder Päckchen beladen zu einer Haustür. Der Motor läuft natürlich weiter, der Fahrer rast zurück, springt wieder ins Auto und ab mit Vollgas.

Alle diese Fahrzeuge haben eines gemeinsam: Sie legen oft weite Wege zurück und stellen dafür relativ wenig zu.

🙂 MaxiMini an Stelle von MiniMax!
(maximaler Aufwand bei minimaler Wertschöpfung anstelle von anders rum)

Dann denke ich mir:

Könnte man nicht bei den Paket- und sonstigen „Warenbring“-Dienstleistern „die letzte Meile“ besser organisieren? Auch bei der Telekommunikation gibt es doch nur einen Anbieter, der den Anschluss in den Häusern besorgt? Man bräuchte also einen regionalen Lager- und Auslieferungsdienst, von denen aus alle Pakete und Päckchen von einem Anbieter  Wege optimiert zugestellt werden müssten. Vielleicht sogar mit speziell für diesen Zweck hergestellten leisen Elektrofahrzeuge. Und vielleicht sogar zweimal am Tag? Was könnte man da sparen – und gleichzeitig den Service verbessern.

Aber das hatten wir schon mal. Damals hieß das Post. Und ich sage mal voraus. Irgendwann mal werden die ganzen privaten Postbetriebe wieder verstaatlicht (weil sie z.B. Pleite machen und weil so ein Parallel-Betrieb wirtschaftlich keinen Sinn macht).

Ich hoffe dann, dass dabei ein modern geführter Betrieb raus kommt, der wegen mir gerne ein Monopol haben darf. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass man auch Staatsbetriebe sehr gut führen kann, wenn man die alten Zöpfe abschneidet.

Und glaube, dass „die alten Zöpfe“ abschneiden bei vielen Infrastruktur-Betrieben (Energie, Kommunikation, Verkehr, Versorgung) besser gewesen wäre als die stattgefundene Privatisierungsorgie.

RMD

Eine Antwort

  1. Folgender Kommentar hat mich erreicht:

    Warum alte Zöpfe, sind das nicht die neuen Locken, die Probleme machen? Die Bundesbahn wurde doch vor langer Zeit ganz gut geführt. Es gab doch nur das Problem einer falschen Priorisierung der Infrastruktur. Straße vor Instandhaltung und Verbesserung des Schienennetzes. Beides durch Steuern finanzierte Maßnahmen.

    Dem stimme ich völlig zu. Mit alten Zöpfen habe ich ein falsch verstandenes Beamtensystem gemeint. Aber wahrscheinlich war auch das gar nicht so schlecht, zumindest besser als überwiegend „Angestellte“ in innerer Kündigung. 🙁

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