Wir Käse-Glocken-Helden der Freiheit.

Von six
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In den Nachrichten kam die Meldung, dass der Kölner Satire-Wagen zum Hebdo-Attentat aus sicherheitstechnischen Gründen nicht zum Karnevalsumzug zugelassen werde.

Gleich danach lief die neue Sitcom „Dritter Stock links“. Sitcom ist die Abkürzung von Situation Comedy und sollte (wie von den Machern in der Vorschau verkündet), aktuelle Ereignisse spontan umsetzen.

So weit, so blöd.

Denn nicht die von mir freudig erwartete „Cologne Angst“ (eine Unterabteilung der „German Angst“) war das Thema der ersten 20 Minuten, sondern, ja, es stimmt wirklich, Frau Merkel. Der Käse stänkerte in den Grenzen, die ihm von den Islamisten gesetzt wurde.

Dabei tat er so, als hätte er sich selbst die Käseglocke aufgesetzt, denn innerhalb dieser Sicherheitszone ging es ordentlich zur Sache. Frau Merkel als harmloses Ersatz-Opfer für die gefährlichen Mörder von Paris, da hatte der Kabarett-Käse ein starkes Aroma.

Rebellierten die Zuschauer der Sitcom wegen dieses durchsichtigen Manövers? Keineswegs, sie lachten pflichtschuldigst. Sie wussten, mehr Mumm hat der westliche Freiheitswille nicht.

Und ich auch nicht, darum steht oben in der Schlagzeile „wir“. Ich bin heute noch froh, dass ich nicht im 3. Reich meine Courage nachweisen musste. Der Gedanke, dass ich ein geschmeidiger Mitläufer gewesen wäre, ist mir einfach zu nah.

Nach 20 Minuten habe ich die Sitcom ausgeschaltet und mir geschworen, im Zusammenhang mit Freiheit und freier Meinungsäußerung jederzeit die Lippen schmal und nicht dick zu halten.

SIX

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