Große Redner und ihre Geschichten – #1 Alain Neumann

Schon lange möchte ich mich vor großen Geistern verbeugen, die die Kunst des Vortrages besonders gut beherrschen. Deshalb starte ich jetzt in IF-Blog eine Reihe „Große Redner und ihre Geschichten“. In lockerer Reihe werde ich von Menschen berichten, die mir in ihren Vorträgen viel gegeben haben. Und werde Geschichten erzählen, die sie berichtet haben und die mir besonders haften geblieben sind. Ich starte die Reihe mit Alain Neumann, einfach deshalb, weil sein Vorname mit „A“ anfängt (wegen der alphabetischen Reihenfolge).

Alain Neumann ist ein Unternehmensberater aus der Schweiz. Das erste Mal habe ich ihn auf einer Veranstaltung von HP gehört. Ich habe ihn dann eingeladen, an einem Blue Friday bei InterFace zu sprechen. Obwohl es schon ein paar Jahre her ist, war das schon im Zeitalter von Powerpoint und Beamern. Alain benutzte aber (demonstrativ) noch einen Overheadprojektor. Er hatte viele Folien dabei, die er nach Auflegen wie Abfall in einen Papierkorb warf (Nach dem Vortrag wurden alle Folien wieder achtsam herausgeholt und sortiert :-)).

Alain Neumann ist ein Wirbelwind am Podium. Er hält unterhaltsame Vorträge. Er widerspricht gerne herrschenden Vorurteilen und spielt den „Reißnagel auf dem Stuhl des Selbstgerechten“. Seine Vorträge machen nachdenklich und erzeugen Zuversicht. Er glaubt an das „empowering of people“ und predigt Teamarbeit. Eine Geschichte von ihm ist mir haften geblieben. Es ist die „Geschichte von der Nussschokolade“.

Die Schweiz ist berühmt für ihre Schokolade. So produzierte ein mittelständisches Unternehmen in der Schweiz als besondere Spezialität eine Schokolade mit ganzen Nüssen. Das war nicht einfach, denn beim Knacken der Nüsse gingen viele entzwei und schlimmer noch, immer wieder fanden sich Splitter der Schale in vereinzelte Tafeln. Dies trübte nicht nur den Genuss, sondern war auch haftungsrechtlich nicht unkritisch, da die Schalen der Haselnuss ja ziemlich hart sind und durchaus das Gebiss beschädigen können.

Deshalb suchte ein kleines Team von Ingenieuren intensiv aber auch ergebnislos nach einer Methode des Nussknackens, die zum einen die Nüsse unbeschädigt lassen und mit absoluter Sicherheit vermeiden würde, dass Schalensplitter in die Schokoladenmasse geraten könnten. Es schien ein aussichtsloses Unterfangen, bis einmal ein Lehrling dieses Problem (in schönstem Schwyzer-Deutsch, ich kann dies allerdings hier nicht so gut wiedergeben) kommentierte: „Man müsste wie ein Würmli ins Nüssli hinein kriechen und es von innen öffnen“. Die Ingenieure hörten dies und kamen dann auf den richtigen Gedanken. Sie entwickelten eine Methode, in die Nussschale ein kleines „Löchli“ zu bohren und mit Druckluft von innen zu sprengen. Das war der Durchbruch. Der Verwurf an gesplitterten Nüssen war gleich Null und seitdem ist die Schweizer Nussschokolade frei von Splittern!

Alain Neumanns bezeichnet sich selbst als Mensch & Tagelöhner.

Ich plane, diese Reihe fortzusetzen. Die nächsten „großen Redner“, von denen ich berichten werde, sind Hans-Jörg Bullinger, Hans Strack-Zimmermann, Augustinus Henckel von Donnersmarck, Klaus-Jürgen Grün, Rupert Lay und Simon Grand. Und bestimmt werden es noch mehr.

RMD

Weiter: Dr. Bullinger

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