Nicht einmal nackte Spieltheorie. Aber doch ganz realistisch. Eine Geschichte von einem Freund.
In der Vorlesung. Ein Professor macht ein Spiel mit Studenten im Hörsaal.
Spiel 1:
Der Professor lässt seine Studenten eine Münze werfen. Wer Wappen hat, der bleibt. Wer eine Zahl hat, scheidet aus. Das Spiel geht weiter bis einer (oder keiner) über bleibt. Wenn einer überbleibt, ist er der Gewinner. The winner takes it all!
Spiel 2:
Der Professor nimmt seine Münze. Die Studenten im Hörsaal haben keine Münzen. Sie müssen sich vor dem Wurf für Wappen oder Zahl entscheiden. Der Professor wirft seine Münze. Die Studenten, die sich nicht für das Ergebnis der Münze des Professors entschieden haben, scheiden aus. Das Spiel geht weiter, bis alle ausgeschieden sind oder genau ein Student übrig bleibt. The winner takes it all!
Spiel 3:
Der Professor hat eine reelle Münze. Die Studenten im Hörsaal haben reelle Münzen. Der Professor wirft, die Studenten werfen. Wer dasselbe Ergebnis hat wie der Professor, der darf weiterspielen. Wer nicht, scheidet aus. Das Spiel geht weiter, bis alle ausgeschieden sind oder genau ein Student übrig bleibt. The winner takes it all!
Spiel 4:
Das Spiel geht ohne Münze. Die Studenten im Hörsaal haben Zettel. Im geheimen müssen sie sich schriftlich für Wappen oder Zahl entscheiden. Die Mehrheit gewinnt. Das heißt, wenn sich die Mehrheit der Studenten für Wappen entschieden hat, dann scheiden alle Studenten aus, die sich für „Zahl“ entschieden haben. Analog natürlich umgekehrt. Bei Gleichheit wird wiederholt. Das Spiel geht weiter, bis alle ausgeschieden sind oder genau ein Student übrig bleibt. The winner takes it all!
Ganz gleich wie die Regeln sind oder wie kompliziert es ist, so ist es doch immer dasselbe Spiel. Wie im Leben.
Es mag viele Gute und viele Erfolgskriterien geben, aber letzten Endes spielt das Glück die entscheidende Rolle. Das braucht man, um groß raus zu kommen. Auch genau wie im Leben.
RMD