Montag, 21. März 2011
Heute morgen gegen 8:00 haben wir KIRIBATI (gesprochen Kilibas) erreicht und sind vor KIRITIMATI ISLAND auf Reede gegangen. Am frühen Nachmittag fahren wir ein kurzes Stück weiter in Richtung COOK ISLAND.
Diese beiden Inseln wollen wir auch im Laufe des Tages besuchen, mit den Tendern und Zodiacs an Land fahren, ein wenig spazieren gehen, schwimmen und vor allem, die Augen aufhalten.
KIRITIMATI wird in der Landessprache wie Christmas ausgesprochen. Die Insel war unbewohnt, wie der Entdecker James Cook am 24. Dezember 1777 hier gelandet ist und seine Weihnachtstage verbracht hat. Daher auch der Name.
Am Abend geht es um 19:00 weiter. Wir verlassen COOK ISLAND und fahren 166 Seemeilen nach FANNING ISLAND, auch ein Teil von KIRIBATI.
KIRITIMATI besteht aus drei Inselgruppen und 33 Inseln, von denen 20 mit insgesamt knapp 100.000 Menschen bewohnt sind. Insgesamt verfügt die Republik über 5.180 qkm. Das Land ist natürlich deutlich weniger. Meistens ist es nur 2 Meter hoch. Eine Ausnahme stellt die Korallenformation BANABA da, die bis zu 80 Metern hoch aus dem Meer ragt.
Die Berechnung des Staatsgebietes hängt wohl auch von der Anwendung der 20 Meilen-Regelung ab, die Inselgruppen liegen in der Tat sehr weit auseinander.
Im Übrigen geht man davon aus, dass in 50 Jahren die Inseln und die Republik im Pazifik verschwunden sein werden – aufgrund des steigenden Meeresspiegels.
Bemerkenswert ist vielleicht auch noch, dass am 8. November 1957 Großbritannien dort den ersten Test mit ihrer Wasserstoffbombe durchführte. Nach der Unabhängigkeit ungefähr 200 Jahre nach der Entdeckung durch COOK schloss sich KIRIBATI der atomwaffenfreien Zone des Südpazifiks an, große Teile des Atolls sind unter Naturschutz gestellt.
Nach „langer“ Seefahrt sind die Inseln – so unscheinbar sie auch sein mögen – etwas sehr Sehenswertes. Sowohl KIRITIMATI ISLAND mit seinem Hafen London hat uns beeindruckt, wie besonders die Vogelinsel COOK ISLAND.
London hat nachdenklich gemacht. Menschen, die ganz einfach leben, in kleinsten Hütten, mit dem Schwein vor der Tür und trotzdem oft ein Auto haben. Sie scheinen sich ihr Leben vor Stress bewahrt zu haben. Allerdings gibt es keine Müll-Infrastruktur. So hat jedes Haus seine eigene Müllkippe, die natürlich permanent wächst.
COOK ISLAND ist ein Vogel-Paradies. So etwas hatte ich noch nie erlebt, bei einer kurzen Wanderung mit zwei sehr kundigen Führern habe ich ganz neues gelernt. Bemerkenswert vielleicht, dass das Vogelparadies nur deswegen existiert, weil es dort keine Ratten und keine Katzen gibt. Besonders die Insel „rattenfrei“ zu halten, sei nicht einfach.
Wäre nur nach zutragen, dass wir gestern den Äquator überquert haben. Die entsprechende Taufe hat mal wieder Spaß gemacht – Fisch und Schnaps von Neptun persönlich. Wir sind jetzt wieder auf der nördlichen Halbkugel.
🙂 Und wenn wundert es, hier ist das Wetter schlecht und es regnet.
Aber wir haben uns den Spaß natürlich trotzdem nicht verderben lassen. Zum einen kam die Sonne oft genug heraus – und zum anderen war es auch im Regen immer „äquatorwarm“, was heißt deutlich mehr als 25 Grad Celsius.
RMD
2 Antworten
Roland, I guess you mean 5180 million qm? Am I the only one who reads this?
The islands should last a bit longer than that. I think the latest estimate is about 1 metre higher sea level by 2100.
Danke Chris, es waren Kilometer.