Karfreitag, 22. April 2011, dritte Etappe.
Alghero, das ist die spanische Stadt auf Sardinien. Angeblich sprechen hier immer noch viele Einheimische katalanisch. Dort wollen wir heute hin.
Gegen 10:00 verlassen wir unser Bed&Breakfast in Castelsardo (übrigens zu € 50) und machen uns aus auf zu den erwartetenden 100 km nach Alghero, allerdings mit wenig Höhenmetern (wir schätzen so 700).
Es regnet am Karfreitag. Wird das der obligatorische Regentag auf unserer Tour? Oder der erste von mehreren? In Castelsardo decken wir uns noch ein mit Wasser und Apfelsinen für das Mittagessen ein. Dann Aufbruch. Es hat abgekühlt.
Um ungefähr 12:30 kommen wir in Porto Torres (sardisch Pòrtu Tòrres) an. Weil es so kalt ist, haben wir keine Lust, die Apfelsinen im Freien zu verspeisen, sondern machen Rast in einem Restaurant. Es gibt ein „Touristen-Menü“.
Für 12 € gibt es Pasti als Vorspeise, eine Hauptgericht, einen Salat und als Dessert einen Fruchtsalat. Nicht einmal die Gebühr für das Gedeck (meistens 2 € oder mehr) fällt an. So preiswert haben wir auf Sardinien noch nicht gegessen.
Und es schmeckt so richtig gut. Dann wieder auf die Räder. Es ist sogar wärmer geworden (um die 16 Grad Celsius). Zwischendurch sprüht und duscht es immer wieder. Es ist kein Dauerregen, der beim Fernradeln stören würde, nein, es ist nur lästig. Und wenn die Sonne mal kurz raus schaut, ist sie auch schon wieder weg.
Dafür ist die Route wieder zauberhaft. Es geht immer an der Küste entlang, nur ein paar Halbinseln kürzen wir ab. Der Verkehr ist auch dünner als die letzten beiden Tage.
Die Räder laufen gut im Regen und so kommen wir um 18:00 nach gut 95 Kilometern in Alghero an. Das erste Hotel direkt in der Altstadt ist schon komplett belegt, aber nicht weit weg ist das La Margherita. Mit „sea view“, großem Bett, freiem WLAN, inklusive Frühstück von 7:30 bis 10:00 und einem schönen Spa-Angebot kostet es 100 €.
Wir nehmen es, genießen noch ein wenig den Pool und das türkische Dampfbad. Dann geht es raus zur großen Karfreitags-Prozession. Die ist durchaus beeindruckend, mit schöner und tief trauriger Musik. Vielleicht ein wenig gruselig.
Anschließend Abendessen: In der „trattoria appenaprima“ finden wir das richtige. Wir teilen uns den Vorspeisenteller mit gemischten Meeresfrüchten, Spaghetti Vongole und gegrillten Tintenfisch. Alles ist köstlich (und auch wieder richtig teuer).
Auf dem Weg zum Hotel sind wir begeistert. Es ist Karfreitag, die Straßen sind unheimlich belebt, aus den Kneipen klingt fröhliche Musik und auf allen Plätzen und Straßen herrscht Volksfeststimmung. Das hätte ich mir so nicht gedacht.
So leisten wir uns auch noch ein kleines italienisches Eis (piccolo zu 1,60 €) an diesem Karfreitag. Köstlich!
RMD
P.S.
Wegen des Regens war ich foto-faul. Deshalb nur drei Bilder, die die Barbara von mir gemacht hat. Sorry! Und zur Zwischenbilanz: Wir sind in den ersten drei Tagen fast 270 km geradelt, hatten zwei Tage Sonne und eine Tag Regen, haben an drei wunderschönen Orten geschlafen. Und morgen wird es dann ernst, es drohen wieder 100 km, diesmal allerdings mit akkumuliert fast 2.000 Höhenmetern. Ich bin mal gespannt.