Schulden und Schuldenbremse

Laut dem Bundesamt für Statistik rast die Schuldenuhr weiter. Trotz Schuldenbremse und unserer für Europa so vorbildliche Haushaltsführung.

SchuldenuhrAls ob uns unsere eigenen Schulden nicht schon reichen würden, haben wir uns noch mehr aufgebürdet. In Form des EURO-Rettungsschirm. So bürgen wir noch zusätzlich für halb Europa. Und weil der aktuelle Schirm dafür zu klein ist, wollen wir ihn jetzt auch noch erweitern.

Obwohl wir alle insgeheim doch davon ausgehen, dass Griechenland aus eigenen Kräften seine Schulden nie mehr zurück zahlen kann. Und es auch Italien und weiteren Länder ähnlich geht, weil sie noch mehr pleite sind als wir (Gibt es eigentlich eine Steigerung von „pleite“?).

Wie soll denn Deutschland jemals seine Schulden zurückzahlen können? Mehr als ein Status quo wird uns doch nicht mehr gelingen. So würde ich gerne mal einen ganz schlichten kaufmännischen Tilgungsplan von den über zwei Billionen EURO sehen, die wir als Schulden haben. Das ist nicht machbar, wie ja auch die Schuldenbremse faktisch nichts ändern wird.

Wie wollen wir denn das viele Geld seriös zurück zahlen, wenn wir jetzt doch schon kein Geld haben für ganz normale und dringend notwendige Investitionen in die Basis-Infrastruktur Verkehr oder Energie oder in unser Bildungssystem. Mit einer alternden Gesellschaft und einer Einwanderungs-Politik, die frischen Zuwachs hemmt.

Wir sind doch auch pleite. Mit dem kleinen Unterschied, dass uns (noch) eine bessere Bewertung und günstige Zinsen am Leben halten.

Unsere Schulden werden weiter geometrisch wachsen und Bürgschaften und Zinsen den Druck auf uns erhöhen. Unsere Bonität schwankt schon jetzt und wird sich mit jeder Bürgschaft weiter verschlechtern. Selbst wenn der erweiterte Rettungsschirm dank Länder wie der Slowakei nicht kommen sollte – uns wird das nicht viel helfen.

Wir leben halt seit vielen Jahren über unsere Verhältnisse. Konsumieren zuviel, leisten uns Dinge, die teuer sind. Wir müssten alle abspecken. Möglichkeiten gäbe es genug. Aber unsere Bequemlichkeit ist dem entgegen. Ohne Zwang werden wir das nicht schaffen, obwohl wir viel Luxus-Wohlstand haben, den wir reduzieren könnten.

Das wäre schon so gekommen, wenn wir pleite hätten gehen lassen, was pleite ist. So wie lehman brothers. Ich habe immer noch nicht begriffen, was an der Lehman-Pleite so schlimm war. Außer, dass ein paar meiner Bekannten ordentlich Geld verloren haben. Die haben es mit Fassung getragen, weil sie noch viel mehr Kohle haben.

Das einzige, was unsere Verschuldung lindern kann, ist eine massive und weltweite Inflation. Dumm, dass die aber wiederum vor allem die Kleinen trifft. Aber vielleicht ist das besser so. Je mehr Menschen in Zukunft auf unsinnigen Luxus verzichten müssen, desto besser für den Planeten.

Klingt zynisch, könnte aber zutreffend sein.

RMD

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

Kategorien

Aktuelle Umfrage

Wie würden Sie die EURO-Krise meistern?

Ergebnisse anzeigen

Wird geladen ... Wird geladen ...
Blödmann - und (Blödfrau?)

Blödmann - und (Blödfrau?)

Aber dass von einem Tag auf den anderen, plötzlich immer wieder dieses Unwort „Blödmann“ im Raum hing, wenn seine ehemals…
Mein Sommer 2024

Mein Sommer 2024

Was wäre das Leben ohne Lernen und Erleben?!
Gressthal

Gressthal

Das Vorwort (auch gesprochen von Karlheinz Gabor) ist vielleicht mein bester Text.
SUCHE
Drücken Sie "Enter" zum Starten der Suche