Hier ein kurzer Bericht zum gestrigen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Josef. H. Reichholf an der TUM
In einem Satz – es war ein toller Vortrag, spannend von der ersten bis zu letzten Minute. In der nachfolgenden Diskussion wurde das Gehörte noch eindrucksvoll vertieft.
Ich war froh, dass ich dabei war. Evolutionstheorie ist ein wirklich an- und aufregendes Feld. Im Publikum habe ich auch unseren Chris Wood entdeckt, dem es auch ganz gut gefallen hat.
Es ist unmöglich, den Gesamtvortrag in wenigen Worten zu berichten. Wenn es ein Script dazu gäbe, würde ich es aber gerne in IF-Blog veröffentlichen.
Manche Aussagen sind mir besonders haften geblieben, hier sind sie quasi als Kostproben:
Leben bewegt sich zwischen Zufall und Notwendigkeit.
Alle Bezugsgrößen sind relativ und zeitvariant.
Nichts in der Natur (Biologie) macht einen Sinn außer im Zusammenhang mit Evolution.
Die Theorie der Evolution betrachtet lange Zeiträume und die Dynamik der Erde.
Evolution geht nicht von Zwängen aus, sondern erfolgt durch Nutzung von Möglichkeiten.
Während des Vortrages ist mir aufgefallen, wie vieles von dem Gesagten eine Entsprechung im Wirtschafts- und Unternehmensleben hat. Vielleicht könnte Betriebs- und Volkswirtschaft einiges von der Evolutionstheorie lernen.
Ich habe mir auf jeden Fall den nächsten Termin am 25. Mai vorgemerkt und werde versuchen, da wieder dabei zu sein. Die weiteren Termine und alle Infos finden Sie auf der Website der Carl von Linde-Akademie.
RMD
P.S.
Herr Prof. Dr. Josef H. Reichholf ist auch Verfasser von Büchern:
Warum die Menschen seeshaft wurden.
Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends
Ende der Artenvielfalt
Ich freue mich auf Buchbesprechungen!
2 Antworten
Ich habe den Vortrag auch genossen. Ich danke Roland dass er, über diesem Blog mich daran erinnert hat. Was dabei Roland beeindruckte, habe ich schon gewusst, und teilweise in diesem Blog schon vorgetragen. Sehe meinen Spruch „Moderne Philosophie fangt mit Darwin an“, (weil er das Mensch seine richtige Stelle in der Natur gezeigt hat, aber auch weil Kultur, Wirtschaft, Religion, Ethik, usw., usw. alle in sinn von Evolution besser zu verstehen sind).
„Evolution geht nicht von Zwängen aus“ muss ich relativieren. Das gilt nur für die Erfolgsgeschichten. Wir sollten daran denken dass fast alle Arten von Lebewesen ausgestorben sind! Die Dinosaurier waren gezwungen, bis auf den Vögeln, auszusterben.
Sicherlich kann man wirtschaftliche Einsichten von Evolution gewinnen. z.B. :-
1. Monokulturen sind instabil.
2. Memes wie Genes sind meistens eigennützig.
Ein Meme ist ein Verhaltensaspekt mit Reproduktions-Potenzial. Seit Dawkins brillantes Buch „The Selfish Gene“, hat man entdeckt das es doch sehr seltene Fälle gibt wo Genen wirken weniger eigennützig sondern ehe zum Wohl von dem Art. Menschlichen Memen tendieren wahrscheinlich etwas öfter uneigennützig zu funktionieren. Aber wir sollten klar sein dass etwas wie ein Religion oder ein Bankensystem überlebt nicht unbedingt weil es für uns gut ist, sondern weil es zu seiner Umwelt passt.
Es hat mich interessiert dass Darwin die Werke von Mendel gekriegt hat, aber nicht gelesen weil die in Deutsch waren!
Am Anfang der Vortrag war gesagt dass die Gene von allen Hunderassen, in Wölfe schon vorhanden sind. Das zweifele ich. Die Hunderassen resultieren meistens von besonderen Mischungen von Wolf-Genen, aber ich denke dass es wahrscheinlich doch ein paar Mutationen gegeben hat.
Am meistens hat mich beeindruckt die Erklärung wie gut das Mensch physikalisch an den Bedingungen in der Savanne angepasst ist. Männer können weiter in die Hitze laufen als alle anderen Tiere. Löwen zum Beispiel können nicht mit Gnu-Herden mitziehen.
Ich habe mich gefragt warum dann das Mensch vor 70.000 Jahre fast Ausgestorben ist (nur ein paar Tausand überlebt). Gestern am Fernseher habe ich gehört dass es damals einem enormen Vulkanausbruch gab. Davon kam ein paar Jahre lang ein Vulkan-Winter, mit massenhaftem Absterben von Vegetation.
Ich habe auch gelesen dass menschliche Muskeln pro Pfund nur halb so Stark sind wie die von Affen, Versteht jemand warum?
Prof. Dr. Josef. H. Reichholf hat etwas sehr dubiös gesagt, nämlich dass die Evolution läuft schneller in einen Art mit weniger Mitgliedern. Es ist schwierig zu verstehen was das bedeutet. Vielleicht meint er dass die Nummer von neuen Genen pro Jahr in dieser Art dann größer ist. Aber das Gegenteil ist sicherlich wahr. Ein Art mit vielen Mitgliedern sicherlich auch tendiert ehe in zwei oder mehr Arten zu spalten. Auf die andere Seite, tendiert eine Art mit weniger Lebewesen früher auszusterben, was auch eine Variation von Evolution ist. Im kurzen, diese aussage ist mehrdeutig und ist falsch für mehrere mögliche Deutungen.