đ Immer, wenn ich auf dem philosophischen Kolloquium mit Klaus-JĂŒrgen auf dem Grashof bin, werde ich wohl sentimental. So hier meine „philosophischen Erkenntnisse“ im einfachen Modell.
Das Leben
Wir fahren auf dem Fluss.
Reisen mit der Strömung.
Mal schneller, mal langsamer.
Der Fluss mĂŒndet ins Meer.
Dort ist das Ziel.
Die Reise geht zu Ende.
Keiner weiĂ, wieweit es zur MĂŒndung ist.
Und ob es dann im Meer weiter geht.
So wird der Weg zum Ziel.
Der Fluss hat zwei Ufer.
Am linken lebt das Individuelle.
Am rechten herrscht das Kollektive.
Mal ist der Fluss ganz schmal.
Dann wieder breit wie ein See.
Zwischendurch wird er zum Kanal.
Kommen wir einem Ufer zu nahe, zerschellen wir.
Mal geht es zum linken, dann wieder zum rechten.
In der Mitte zu bleiben fÀllt schwer.
Alleine im Boot sind wir nur selten.
Wegbegleiter kommen und gehen.
Manche mögen wir mehr, andere weniger.
Auf der Reise begleitet uns der DĂ€mon.
Angst macht uns das Leben schwer.
Die Kopfgeburt, die uns quÀlt.
So opfern wir Mut und Demut.
Unsere Freude und unseren Schmerz.
Erfinden Religionen und Moral.
Das aber ist uns zu wider.
Also entwickeln wir Ethik.
BekÀmpfen so die bösen Geister.
Vergessen nur zu leben.
Denken viel zu viel.
Machen es uns unnötig schwer.
Dabei sollten wir uns jede Stunde ausschlieĂlich am Fluss erfreuen. Denn fĂŒr alles andere ist die Zeit einfach zu schade!
FrĂŒher hĂ€tte ich gesagt: Macht kaputt, was Euch kaputt macht. Heute tue ich es (oder versuche es zumindest).
RMD
2 Antworten
Es sollte eigentlich heissen: Am linken Ufer ist das Kollektive und am rechten das Individuelle.
Aber vielleicht stellst du absichtlich „die Welt auf den Kopf“.
@Hans-Peter: In der Tat dachte ich nicht an politische Ufer sondern an den Gegensatz Person <--> Gemeinschaft