Jetzt hat wieder einer die „volle und politische Verantwortung“ übernommen. Und ist dann zurück getreten bevor er von seinem Verein zurück getreten wurde.
Politiker übernehmen auch gerne „die Verantwortung“, wenn etwas schief gegangen ist. Oder auch nur etwas bekannt wurde, das eigentlich „streng geheim“ und so gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Nur dass Politiker mittlerweile nicht mehr zurücktreten. Das war früher einmal. Wenn sie wirklich untragbar geworden sind, warten sie heute auf einen Ausstieg in lukrative Gefilde.
Die Redewendung von „der Übernahme der Verantwortung“, gerne auch die „volle“ und „politische“, ist zu einem Lippenbekenntnis geworden. Passieren tut dann nicht viel, bestenfalls werden ein paar neue Compliance-Regeln festgeschrieben und feierlich beschworen. Und anschließend wieder klammheimlich umgangen.
Jeder von uns hat schon mal Mist gemacht. Das kenne ich gut. Aber dann fasse ich mich an die eigene Nase und versuche, das angerichtete Schlamassel soweit wie möglich wieder gut zu machen. Über die Folgen sollte ich mich nicht beklagen und auch keine Ausreden erfinden oder auf die anderen „wirklich Schuldigen“ hinweisen.
Und dann besser still sein, denn ein belangloses Statement, in dem feierlich „die Verantwortung übernommen“ wird, braucht keiner und hilft auch keinem.
RMD