Heute sind Barbara und ich in Adamas aufgewacht, der Hafenstadt von Milos. Es war die achte Übernachtung auf unserer Reise. Die erste war im lauten Piräus, dann ging es auf die Inseln. Zwei Nächte haben wir auf dem schicken Santorini, drei auf der besinnlichen Insel Folégandros und nun noch zwei auf Milos verbracht. Wir waren viel auf dem Wasser, haben drei große Schiffe genutzt und haben mit drei kleineren wunderbare Ausflüge gemacht. Und sind gerade auf Folégandros viel gewandert.
Auch in Milos hatten wir wie auf der ganzen Reise wunderbare Gastgeber, so wie wir auf der ganzen Reise unsere Zeit mit sehr angenehmen Menschen verbracht haben. Zu meinem Erstaunen haben wir kaum Deutsche getroffen, so waren wir auch gestern bei unserem Ausflug wieder die einzig beiden „Germans“ an Bord neben vierzehn Menschen aus Frankreich, Großbritannien, Island, Kanada, Italien, Spanien und Neuseeland.
Heute geht es um 14:05 weiter nach Serifos. Dort wollen wir noch zwei Nächte verbringen, dann geht es zurück nach Piräus und mit der U-Bahn zur letzten Übernachtung vor dem Rückflug nach München ins Hotel in Athen fahren.
Es war eine agile und schlanke Reise, mit leichtem Gepäck und der simplen Idee, dass wir uns ein paar griechische Inseln der Kykladen besuchen. Barbara hatte sie gut vorbereitet, aber nichts geplant außer dem Hin- und Rückflug und dem ersten Hotel in Piräus. Die Reiseroute ist erst auf dem Weg entstanden. Zum Beispiel wusste ich bei der Abfahrt in München noch nicht, dass es Folégandros überhaupt gibt. Aber die Empfehlung unserer Wirtin in Santorini war so eindeutig, dass wir einfach hin mussten. Und siehe da, am nächsten Morgen fuhr ein Schiff …
In der griechischen Sonne kam ich auf einen Gedanken. Manche nennen so eine Reise ja Urlaub und haben mir zum Beispiel geschrieben: Dann lass uns doch gleich nach deinem Urlaub wieder treffen“. Dabei habe ich hier das selbe gemacht, was ich immer mache, auch wenn ich „zu hause“ bin:
Ich war viel mobil unterwegs, halt nicht mit dem Fahrrad. Und habe gelernt, gearbeitet, geschrieben und das Leben genossen … Und getwittert. Gestern zum Beispiel vor 11 Stunden auf meinen Account rolandduerre (https://twitter.com/RolandDuerre):
Erkenntnis
Mein Leben ist ein Urlaub auf diesem schönen Planeten Erde – so eine Art travel&work on earth.
#Gedanken zum #SinndesLebens
Dieser Gedanke mich lässt nicht los, so berichte ich ihn hier.
Ist mein ganzes Leben nicht nur einziger „Urlaub“ auf dem Planeten Erde?
66 Jahre durfte ich hier verbringen. Ich bin sehr freundlich empfangen worden. Dann kamen in meiner Erinnerung allerdings ein paar Jahre, in denen ich erzogen, gebildet und zu einem guten und leistungsfähigen Menschen ausgerichtet werden sollte. Sogar in einer (medizinischen) Gips-Schale musste ich schlafen – um meinen „Morbus Scheuermann“ zu korrigieren. Da war Schluss mit der Freude am Kindsein. Ich war unglücklich, weil man mich zu etwas machen wollte, das ich nicht wollte und auch nicht verstanden habe. Öfters habe ich den Satz gehört:
„Aus dir wird nie etwas, wenn Du so weiter machst!“
Glücklicherweise habe ich zumindest ein wenig so „weiter gemacht“ und hätte es rückblickend noch viel mehr tun sollen. Und dann kamen fünfzig überwiegend sehr schöne Jahre. Jetzt bleiben nur noch deutlich weniger Jahre, als ich sie hinter mir habe. Wie jetzt auf unserer Griechenlandreise die Tage.
So bin ich fest entschlossen, die letzten Tage meiner Reise durch die Kykladen genauso zu genießen wie die vielleicht noch kommenden Jahre meines Lebens. Aber auch zu nutzen. Für’s glücklich Sein und für mein Projekt FRIEDEN.
RMD