Wir kommen ihr nicht aus. Niemand. Zu keiner Zeit und nirgends! Kommunikation ist eben nicht nur der wunderbare Draht von Sender zu Empfänger, sondern auch Schweigen, Ignorieren, Körpersprache, Verwirrung sind Kommunikation. Und das Härteste, was Sie nun zu verkraften haben: es gibt keine Nicht-Kommunikation, keine kommunikationsfreie Zeit, keinen Raum, wo Sie ihr auskommen. Ich vermute selbst im Jenseits (Paradies) wird kommuniziert auf „Teufel komm raus“.
Denken Sie einmal nicht an einen blauen Elefanten! Okay. Und woran haben Sie gedacht? Natürlich an einen blauen Elefanten! In der gegenwärtigen Stimmung bedeutet das eindeutig: Jede Tu-nicht, Kann-nicht, Soll-nicht Botschaft kommt nicht an. Und noch schlimmer: das Gegenteil wird provoziert.
Der Unschuldige, der durch die Fußgängerzone rennt und ruft: “ Ich habe die 50 Euro nicht geklaut!“ , wird wohl kaum freigesprochen. Er lädt die Schuld geradezu auf sich, je öfter er die Rechtfertigung herausschreit.
Als Vater hab ich ein anderes bewegendes Beispiel parat. Meine Kinder liebten es auf dem Querbalken der Schaukel im Garten zu balancieren. Und obwohl sie wahre Artisten in dieser Disziplin waren, musste ich mich sehr beherrschen, nicht zu rufen: „Fall nicht herunter!“ Mit diesem gut gemeinten Ausruf kommt die Idee, des Herunterfallens erst ins Bewußtsein. Stattdessen arbeitet der Pädagoge oder Kommunikationsprofi mit der Positiven Verstärkung“: „Du machst das aber sehr gut. Du balancierst sehr sicher!“ Von meinen feuchten Händen erzählte ich natürlich nichts.
Positive Verstärkungen sind dann auch die besten Tools einer Top-Führungskraft. Kritisieren, klein machen und vor allem laufend wiederholen, was der Mitarbeiter alles nicht machen, vermeiden soll, bewirkt das Gegenteil. Bestätigungen des Geleisteten sind die Basis, auf der der Profi solide bauen, weitere konkrete , positive Anweisungen knüpfen kann.
Zum Beispiel: „Den Bericht haben Sie schon sehr gut zusammengestellt. Ich hätte gern noch die Positionen „Umsatzentwicklung“ und „Marketing“ mit Zahlen unterfüttert. Das machen Sie sicher gut! Und um das Layout kümmern Sie sich sicher erst, wenn der Text abgestimmt ist. Prima!“
Kommunikation im Job ist spannend, aber mein Favourite ist Kommunikation im Privaten, Persönlichen. Aber dazu demnächst mehr.
Li