Mein Boss hat gesagt, dass
der Spätkapitalismus mittlerweile schon eigenartige Blüten treiben würde.
Er wäre schon länger nicht mehr in Mainz gewesen. Bekannt wäre diese Stadt vor allem durch Karneval und Fussball-Bundesliga (Mainz 05). Beides Veranstaltungen, die in Corona-Zeiten nicht so erwünscht sind. Ansonsten ist Mainz eine überdurchschnittlich verschuldete und genauso liebenswürdige Stadt, in der man genauso gut leben kann wie in vielen anderen deutschen Städten.
Aber jetzt gibt es das Mainzer Wunder. Eher zufällig und nicht geplant oder vorhersehbar. Denn MAINZ ist BIONTECH-Stadt geworden. Und BIONTECH ist der EUROPÄISCHE-Konzern. Kaum ein anderes Unternehmen dürfte so viel Wert sein und so viel Gewinn machen! Und keines hat seit WIRECARD so an der Börse geboomt.
So hat sich das Gewerbesteueraufkommen innerhalb eines Jahres vermehrfacht und aus einer der armen deutschen Städte ist eine superreiche geworden. Bald will die Stadt schuldenfrei sein (Mainz im Steuerglück). Davon können andere Kommunen nur träumen. Und Mainz will nicht den Hans im Glück machen sondern tüchtig an seiner Zukunft als BioTech-Hauptstadt arbeiten.
Er müsse aber nachragen:
All das Geld, dass Biontech verdient, kommt doch aus Staatsquellen. So wie der lange Anlaufweg des Startups überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert wurde. Und kaum ein Startup hat seinen Weg so mit Lobbyismus gepflastert wie Biontech. So reiht sich MAINZ in die Reihe der großen Gewinner des Corona-Spätkaptitalismus? Ist das richtig.
Hätte man das Staats-Geld nicht auf alle Gemeinden direkt verteilen können und den Umweg über Biontech vermeiden können.
Anmerkung:
Mainz ist eindeutig CORONA-Gewinner und hat einfach überdurchschnittlich Glück gehabt. Das gönne ich Mainz. Das bedeutet doch nur, dass auch im kommunalen Bereich die ARM-/REICH-Schere genauso auseinander geht wie bei den Menschen der Republik.
RMD