Mein Boss hat gesagt, dass
er gerne Bücher von Paulo Coelho lesen würde. In Brida (dem 3. Buch von Paulo) erzählt der Autor in seinem Vorwort „einen alten anonymenText“. Da „ein alter anonymer Text“ ja wohl nicht unter Urheberrecht stehen würde, traut er sich, uns diese kleine Geschichte zu berichten:
Ein Mensch kann in seinem Leben zwei Dinge tun: Bauen oder Pflanzen.
Diejenigen, die bauen, brauchen manchmal Jahre, um ihr Ziel zu erreichen, aber eines Tages ist die Arbeit beendet. Dann sind sie untätig, und die Wände, wie sie gebaut haben, engen sie ein. Das Leben verliert seinen Sinn, wenn der Bau errichtet ist.
Aber es gibt auch die, die pflanzen. Sie leiden manchmal unter Unwettern, unter den Jahreszeiten und ruhen selten aus. Doch anders als ein Gebäude hört ein Garten wie aufzuwachsen. Und daher die Aufmerksamkeit des Gärtners immer fordert, kann für denjenigen, der pflanzt, das das Leben ein großes Abenteuer sein. Die Gärtner werden einander erkennen – denn sie wissen, dass jede Pflanze die Geschichte der ganzen Erde enthält.
Das wäre doch eine schöne Metapher für unser Leben.
Anmerkung:
Mir gefällt die Metapher. In meinem Verständnis hat sich der Mensch vor Millionen von Jahren vom Jäger und Sammler zum Siedler entwickelt. Der Siedler hat die Welt kultiviert – das Ergebnis ist das Anthropozän. Dieses regiert heute der „digitale Kopfarbeiter“, der vor einem Bildschirm sitzt. Aber das Leben finden wir nicht auf den Bildschirmen der Kultur- sondern in der Naturwelt.