Mein Boss hat gesagt, dass
gestern im Radio kam dann auch, dass ein wohl berühmter Volks- und Betriebswirt davor gewarnt hätte, dass Bruttosozialprodukt (BSP) mit Wohlstand gleichzusetzen. Sein Beispiel wäre, dass immerhin 2,5 % des BSP in 2021 auf das Wachstum bei Biontech zurück zu führen wäre. Und Impfen nichts mit Wohlstand zu tun hätte.
Da hatte ich gleich einen ersten Einwand. Natürlich ist die Möglichkeit, sich gegen eine schlimme Krankheit Impfen zu lassen, ein Teil des Wohlstandes einer Gesellschaft.
Ob Biontech allerdings wirklich Werte schafft oder enden wird wie Wirecard, wird die Zukunft zeigen,
Er habe in der Schule (in den 60iger Jahren) gelernt, dass das BSP die Summe aller in einem Jahr erbrachten Wirtschaftsleistungen (hergestellte Produkte und erbrachte Dienstleistungen) in Zahlen ist. Diese wären die Basis für die Berechnung des Produktivitäts-Fortschritt (oder -Rückschritt) über die Zeit in einer Wirtschaft zu ermitteln. Denn der Produktivitäts-Fortschritt wäre die einzige Maßzahl für die mögliche Erhöhung von Einkommen durch und Renten.
Auch in dieser Rechnung war mindestens ein Fehler. Die Ausbeutung von Natur und Menschen hat immer den größten Beitrag zur Produktionssteigerung geleistet. Nur: Der größte Anteil der Ergebnisse der Produktivitätssteigerung kommt eben nicht bei den Gehältern und Renten an, sondern geht ans Kapital. So ist das halt mal im Spätkapitalismus.
Anmerkung:
Der größte Fehler an der Systematik des BSP ist wohl, dass nur die Ergebnisse gemessen werden, aber die Kosten vernachläßigt werden. Das ist ein Kardinalfehler, den man auch in der Betriebswirtschaft NIE machen darf. Sonst geht man – früher oder später – PLEITE. Und nach meinem Gefühl steht der Planet kurz vor der Pleite und die Rettungsversuche erscheinen mir ziemlich hilflos und unwirksam.
Das passt aber ins Bild eines Systems, in dem die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert werden.
RMD