Um den Blog hier ausgewogen zu halten đ hier mein Bekenntnis zum Autofahren:
Ich hatte letzten Mittwoch um 12:00 einen wichtigen GeschĂ€ftstermin in Stuttgart. Obwohl ich Zugfahren gar nicht mag (weil mich VerspĂ€tungen stören, weil ich Serviceorientierung bei der Bahn vermisse, weil der Zug entweder ĂŒberfĂŒllt ist oder die Leute um mich nerven,…) dachte ich an Rolands PlĂ€doyer fĂŒr den Zug und ging auf Bahn.de:
Wenn ich um 9:08 in MĂŒnchen losfahre, bin ich um 11:47 in Stuttgart; mein Kunde ist 10 Minuten vom Bahnhof – könnte also passen – wenn der Zug keine VerspĂ€tung hat! Kann ich mich darauf verlassen? Da der Termin wichtig war, hĂ€tte ich also um 8:09 fahren mĂŒssen und wĂ€re dann wahrscheinlich 60 Minuten in Stuttgart herumgestanden.
Da ich nicht am Bahnhof wohne, hĂ€tte ich das Haus wohl um 7:40 verlassen mĂŒssen. Die Fahrt hĂ€tte mich in der 2.Klasse 106 Euro gekostet, in der 1. Klasse 186,- – fĂŒr 7 ⏠mehr hĂ€tte ich SitzplĂ€tze reservieren können. (Was aber nichts garantiert: Meine Mutter fuhr kĂŒrzlich von MĂŒnchen nach Westerland und zurĂŒck und auf beiden Strecken wurde der Zug anders eingesetzt und die Sitzplatzreservierung einfach so gestrichen! Ja – sie bekam die 7⏠auf Antrag nach AusfĂŒllen eines Formulars zurĂŒck!)
Nun: Ich habe mir bei Sixt ein Auto gemietet – fĂŒr den Tag habe ich 49⏠bezahlt und fĂŒr 59⏠getankt. Um sicherzugehen bin ich um 8:15 daheim losgefahren und war um 10:30 am Stuttgarter Hauptbahnhof. Weil ich aber mobil war, bin ich zu einem Freund gefahren und habe mit ihm eine Stunde Kaffee getrunken und war pĂŒnktlich zu meinem Termin. Nach dem Termin brauchte ich mich um keinen Fahrplan kĂŒmmern, sondern war 3 Stunden spĂ€ter daheim – 3 Stunden weil ich in GĂŒnzburg eine halbe Stunde Pause gemacht habe und durch den Ort gelaufen bin (ein wunderschöner Marktplatz und eine sehenswerte Frauenkirche).
Weil ich schlechtes Gewissen hatte, allein zu fahren (Roland wirkt doch ;-))
habe ich bei der Mitfahrgelegenheit die Fahrt angeboten: Ein Student und eine Studentin sind mit mir mitgefahren nach Stuttgart. Beide bezahlten mir 10âŹ, die ich an Unicef gespendet habe. Auf der Hinfahrt habe ich einiges ĂŒber die Studien des Maschinenbaus und der Regie erfahren, auf der RĂŒckfahrt habe ich mir 3 CDs angehört.
Stress empfand ich nicht – und (sorry Roland): ich wĂŒrde es genau so wieder machen!
E2E
2 Antworten
Lieber Edwin,
ich finde Deinen Artikel Klasse und mag ihn sehr!
weil er zeigt, welche Opfer man bringen muss, um sein vegetatives System zu pflegen đ
weil er zeigt, wie schlecht das öffentliche System sogar bei privilegierten Verbindungen ist …
weil er zeigt, wie sehr wir vom Auto abhÀngig sind
weil ich es Klasse finde, dass Du Studenten mitnimmst
und aus vielen GrĂŒnden mehr đ
Danke!
Roland