Gestern morgen habe ich im Radio Berichte und Interviews mit Psychologen gehört, die sich alle darum drehten, wie man nach dem furchtbaren Amoklauf Kindern die Angst vor der Schule nimmt. Gerade habe ich in der Zeitung auch darüber gelesen.
Mich ärgert das eigentlich sehr, denn diese Medien, die das jetzt zum Thema machen, erzeugen doch diese Ängste und könnten sie ganz einfach verhindern, indem sie so eine Tat in den Rahmen rücken, in den sie gehört.
Wir haben in Deutschland nicht das Problem, dass das Land unter amoklaufenden Schülern leidet. So furchtbar diese Taten auch sind; der Amoklauf in Erfurt war 2002 also vor 6 Jahren und ich frage mich wirklich, ob man nach so einer erneuten Mordserie wirklich Politikerrunden, Sondersendungen und Dauerberichterstattung braucht.
Erzeugt man nicht damit das Gefühl, dass so etwas allgegenwärtig ist und erzeugt damit Angst? Wir hatten in Deutschland letztes Jahr zum erstenmal seit 1953 weniger als 5000 Verkehrstote – das sind im Schnitt über 13 tote Menschen pro Tag.
Wer diskutiert täglich darüber, wie wir unseren Kindern, die Angst vor dem Verkehr nehmen?
Oder ist das nur eine zynische Diskussion, die Auflage und Einschaltquoten macht?
E2E
2 Antworten
Dem kann ich nur zustimmen – und ich verstehe darüber hinaus auch nicht, warum nach Meinung der Medienkommentaren fast alle „schuld daran“ sind – nur nicht der Täter, der 15 Menschen ermordet hat.
Ich habe da grausige Assoziationen. Für mich sind diese Amokläufe die westliche (ae – american european) Form der weltweit stattfindenden Selbstmordattentate. Die Täter sind desorientiert, folgen aber der westlichen Wildwest- und Waffenmanie. Anstelle des Sprengstoffgürtels wird zur „Feuerwaffe“ gegriffen, die der Täter dann am Schluss gegen sich selbst richtet.