Den Film kennt jeder, das Buch nur wenige.
Das Buch kam 1973, der Film 9 Jahre später.
„His name was Rambo, and he was just some nothing kid for all anybody knew, standing by the pump of a gas station at the outskirts of Madison, Kentucky. He had a long heavy beard, and his hair was hanging down over his ears to his neck…”
Rambo will nichts weiter als in Ruhe gelassen werden, Will Teasle will ihn nicht in seiner Stadt haben. Keiner gibt nach, es entspinnt sich ein blutiger Kampf des Einen gegen Viele, des Outsiders gegen die Gesellschaft.
Buch und Film sind so unterschiedlich, wie das Kid an der Tankstelle und Sylvester Stallone. Die Perspektive der Erzählung wechselt ständig zwischen Rambo und dem Sheriff. Aus der Sicht des Hüters der Ordnung ist Rambo bis zum bitteren Ende nur „the kid“. Der Autor bezieht keine Position, beide Hauptpersonen sind weder gut noch böse. Morrell gibt glaubhaften Grautönen den Vorzug über schematische schwarz-weiss Malerei. Das Ende ist tragisch für alle Seiten.
Spekulationen über hintergründige Deutungen, symbolhafte Sinnhaltigkeit sind fehl am Platze, entsprechen wohl auch kaum den Absichten des Autors.
Eins ist sicher, das Erstlingswerk von Morrell ist ein atemberaubender, geradliniger Action-Thriller der absoluten Sonderklasse. Der Titel der deutschen Übersetzung ist „Rambo I“, sie ist heute nur noch bei Schmökerhändlern erhältlich.
Die Originalversion ist bei Amazon jederzeit zur Verfügung. Ich könnte mich jetzt noch seitenlang in Superlativen ergehen. Kurz, wer noch nie einen Action-Thriller gelesen hat, sollte zumindest dieses Prachtexemplar nicht versäumen.
Unbedingt lesen!!!
HPK