„Kein Sterbenswort“ – Harlan Coben oder „Plotting bis zum Abwinken“

Von HPK
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Vor 8 Jahren wurde David Becks Frau und Jugendliebe, Elisabeth, brutal von einem Serienmörder entführt und umgebracht. Seitdem ist der gebrochene Mann leidenschaftlicher Kinderarzt, tätig in den Ghettos von Manhattan. Urplötzlich meldet sich seine Frau per e-mail „Verrate kein Sterbenswort“, dann verdächtigt der FBI ihn als ihren Mörder. Das Plot beschleunigt, nimmt seinen Lauf…

Es ist die schon oft erzählte Geschichte eines Ahnungslosen, der ohne es zu wollen, in die Mahlströme von kriminellen Intrigen gerät, die er weder durchschauen noch bekämpfen kann. Auch hier entdeckt der Held dann, im Laufe der Story, ungeahnte Ressourcen in sich und um sich.

Stilistisch ist Coben ein durchaus anerkennenswerter Handwerker. Er weckt unser Interesse an David und den teilweise etwas stereotypisch überzogenen anderen Akteuren. Der Handlungsfaden wird crescendo abgewickelt und es ist schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Leider ist der Autor ein Plotarchitekt, der seine Liebe zu komplizierter Bauweise weit in die unübersichtlichen Gefilde des Manierismus treibt. Ich war fasziniert bis zum letzten Punkt und konnte mich jedoch, nur Stunden danach, nicht mehr erinnern, was denn eigentlich abgelaufen war.

„Kein Sterbenswort“ liefert solide, gute Unterhaltung in der departure lounge, wenn die Fluglotsen streiken. Extraklasse liegt jedoch wohl in weiter Ferne.

HPK

3 Antworten

  1. How can a „broken man“ passionately doctor children?
    How can a woman send an email eight years after her death?

  2. Hi Chris,

    Compared to your regular performances as the chief commentator of this blog, the quality of your questions is rather substandard.

    Let me answer anyway:

    1. Why shoud’nt he?
    2. She’s alive!

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