« Pandora im Kongo » – Albert Sanchez Piñol oder « Langweiliger Blödsinn »

Von HPK
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PinolEigentlich war ich gewarnt. Die Hörbuchversion war ein Geschenk eines meiner besten Freunde, leidenschaftlicher Leser von Science Fiction, Fantasy und entsprechenden Comic Büchern, Fan von Alien, Hulk und Rollenspielen am Computer.

Also verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe durchaus bedeutend mehr als nur freundschaftliche Hochachtung vor Winfried und seinen Hobbys. Science Fiction und Fantasy sind Genres, die ich hoch einschätze, vor allen Dingen in den Romanen von Jack Vance und Robert Sheckley.

Der erste versteht es wie kein Zweiter fremde Planeten mit bizarren Einwohnern und Gebräuchen vor unserem inneren Auge entstehen zu lassen. Seine ölgemäldehaften Stimmungsbilder und farbenfrohen Beschreibungen erfüllen Fantasiewelten mit Gestalt und Leben, geben Fantasiewesen Witz, Charakter und Eigenleben. Seine Plots sind geradlinig, der Lauf der Handlung atemberaubend. Zu seinen „best of“ gehören: „Planet der Abenteuer“, „Dying Earth I. Kugels Irrfahrten“, „Herrscher von Lyonesse/Die grüne Perle“.

Sheckley ist ein Meister der Kurzgeschichte, ein Champion der Pointe, ein Witzbold und augenzwinkernd nachdenklicher Extrapolierer von Sitten, Gebräuchen, gesellschaftlichen Situationen und menschlichen Verhaltensweisen in das Umfeld einer nicht ganz so fernen Zukunft. Lesen Sie unbedingt „Das grosse Robert Sheckley Buch“ und „Der widerspenstige Planet“.

Die Werke beider Autoren können, zu teilweise lächerlichen Preisen bei Amazone, als second hand Exemplare, erworben werden.

Also ich hab es fast vergessen, „Pandora im Kongo“ ist Langweile satt auf  7 CDs und 490 Minuten. Der Aufbau der Geschichte ist ein Buch im Buch. Eine Expedition trifft bei der Goldsuche im kongolesischen Dschungel auf Tektonen, gipsweisse Engerlinge, die aus den Tiefen der Minenschächte mit feindlichen Absichten ans Tageslicht kommen. Die Helden des Verschachtelungsplots verlieben sich unsterblich in eine Tektonerin…

Piñol schreibt  im naiven Stil der Jugendbücher von Enid Blyton, entwirft Charaktere und Situationen, die wie das gesamte plot, billige Comics aus den Fünfzigern in Erinnerung rufen. Ich will nicht abstreiten, dass hinter allem vielleicht eine tiefere Symbolik stehen mag. In jedem Fall fehlte mir die Lust danach zu suchen, Mist als Metapher ist nun wirklich ein utopisches Konzept.

Halten Sie sich lieber an meine SF und Fantasy Empfehlungen!!!

HPK

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