In den fünfziger Jahren waren die knappen Texte, die detailreichen Federzeichnungen von Rittern, Wikingern, Hunnen, Burgen und schönen Frauen, in Karton gebunden, mit farbigem Cover, meine bevorzugte Lektüre. Über lange Jahre bestimmten die Illustrationen von Hal Foster die Welt meiner Vorstellungen und Tagträume über das faszinierende ritterliche Mittelalter.
„Prinz Eisenherz“ ist ein legendärer Dinosaurier des Comic-Genres. Von 1937 bis 1978 textete und zeichnete der Autor pro Woche eine Seite für das „New York Journal“. Seit 1939 erschienen ungezählte Ausgaben in deutscher Sprache bei den unterschiedlichsten Verlagen. Die weitaus beste ist die digital überarbeitete, 18- bändige Version des Boccola Verlages. Die 1788 Seiten sind in der Originalkolorierung reproduziert, Band 1 erschien 2006, in diesem Jahr wurde Band 12 an den Fachhandel ausgeliefert.
Es ist kein Comic-Strip im herkömmlichen Sinne, Sprechblasen fehlen völlig, Text kommt im Original in der Form von Untertiteln, in den Übersetzungen häufig in ganzen Absätzen, wie im Romancomic. Verfilmt wurde die Geschichte 1954, von Henry Hathaway mit Robert Wagner und Janet Leigh.
Der Held ist ein Wikingerprinz aus Thule. Durch verräterische Machenschaften wird seine Familie nach Britannien vertrieben. Als Knabe kommt er nach Camelot an König Artus Hof, wird der Knappe von Sir Gawain und nach zahlreichen Abenteuern Ritter der Tafelrunde. Auf einer Reise in die Ägäis lernt er Alete kennen…
Aus streng historischer Sicht ist „Prinz Eisenherz“ vielschichtig. Die Artussage positioniert sich im 5.Jhd., etwa zeitgleich mit dem Niedergang Roms. Die Wikinger tauchten in Europa und Britannien erst einige Jahrhunderte später auf. Burgen, Rüstungen, Waffen und Kleidung der Akteure weisen eher auf das 12.Jhd. Derartige Historienmauscheleien ergeben eine wunderschöne Story, die nach fast 75 Jahren immer noch scharenweise Leser aller Generationen begeistert.
Ich vermag es hier nicht besser zu sagen als die Amazon-Redaktion: „Hal Foster war einer der talentiertesten Künstler der Comic-Geschichte. Mit „Prinz Eisenherz“ ist ihm eine überaus spannende Kombination von Fabel und Fakt gelungen. Die von Foster in ihren Schauplätzen und historischen Bezügen sehr sorgfältig recherchierten Abenteuer sind von einer zeichnerischen Qualität, die bis heute nahezu unerreicht ist.“
Machen sie alt und Jung eine Überraschung unter dem Weihnachtsbaum, um Frust zu vermeiden ein Exemplar pro Person…
Unbedingt lesen!!!
HPK