Autoren, die auch noch dann publizieren, wenn ihnen partout nichts mehr einfallen will, sähen Unkraut im Dickicht des Bücherwaldes. Vom sensationellen „Tipping Point“ über „Blink“ und „Outliers“ (alle im blog rezensiert) ging es langsam aber sicher abwärts mit Gladwells Werken. „What the Dog Saw“ bildet nun hoffentlich den endgültigen Tiefpunkt.
Wir stehen vor dem Nachdruck von Artikeln, die bereits in „The New Yorker“ veröffentlicht wurden. Mühsam werden diese Publikationen in drei Kategorien gepresst: Obzessionen, Pioniere und Varianten des kleinen Genies; Theorien, Prognosen und Diagnosen; Personalität, Charakter und Intelligenz. Der auf Umwegen erklärte Titel des Buches bleibt ein Rätsel bis zum bitteren Ende.
Langatmig und detailverliebt werden wir bis zum Abwinken „vollgequatscht“ mit Stories über Enron, Mammographie, Tomatenketchup, Verkaufserfolge bei Küchengeräten, Job Interviews und kriminelle Profile… Die teilweise nicht völlig uninterressanten Schlussfolgerungen des Autors werden unter der Masse der bedeutungslosen Einzelheiten förmlich verschüttet. Gladwell klammert sich an uns fest, wie ein nivauloser, aufdringlicher Schwätzer an der Bar des Flughafenhotels. Drückende Langweile führt zum vorzeitigen Abbrechen der Lektüre. Der gewissenhafte Rezensent hat das letzte Drittel nur „überflogen“.
Hoffen wir, dass eine deutsche Übersetzung nie kommen wird!!!
HPK