Caro – schnell und dünn…

In dieser Folge „Caro und Fritz“ stelle ich moderne physikalische Theorien, wie etwa die Relativitätstheorie und die Quantentheorie, in Kurzgeschichten verpackt so dar, dass sie sowohl für Kinder als auch deren Eltern verständlich werden! Mal sehen wieviel Folgen ich schaffe, bisher sind es Sieben, die ich hier nochmals bringe…

Caro und Fritz (Folge 4)

Na – sagte ich zu Caro, der offensichtlich wieder einmal stinke langweilig war, hast du dich denn jetzt mit Fritz geeinigt, wie er mit deinem super tollen Scooter umzugehen hat?

Ja, sagte Caro.

Und wie sieht diese Einigung aus?

Die sieht so aus, dass der Fritz seine Fingerchen von meinem Scooter lassen muss, sonst kriegt er ein paar Kräftige von meinen Fingern drauf gehauen!

Du bist aber ganz schön ekelhaft zu dem lieben Fritzchen…

Ja, weil wenn ich das nicht bin, kracht er mit meinem schönen Scooter doch nur wieder gegen irgendeine Wand oder einen Baum, und sagt er könne nichts dafür, da der blöde Baum ganz von selbst auf die Straße gesprungen sei..

Aber du könntest ja vorschlagen, mit ihm in eine ruhige Straße zu gehen, wo er unter deiner Aufsicht deinen ‚Edelscooter‘ einmal ausprobieren kann.

Das könnte ich, Opa, will ich aber nicht! Der liebe Fritz soll einfach seine Finger von meinen Sachen lassen – das will ich!

Na ja so lange du halt mit deinem tollen Scooter immer vor seiner Nase herum tanzt, ist es für ihn auch schwer, ihn nicht anzurühren.

Was kann ich dafür, Opa, ich kann ja mich und meinen Scooter nicht wegzaubern…

Wegzaubern nicht, aber vielleicht ‚verdünnisieren‘ – quasi unsichtbar machen…

Und wie soll das gehen? Weiß das vielleicht auch wieder dein super schlauer Einstein?

Irgend wie schon, denn wenns nach ihm ginge müsstest du nur genügend schnell mit deinem Scooter dahin brettern!

Und sonst nichts? Das würde reichen?

Ja das müsste reichen: denn nach Einsteins ‚Spezieller Relativitätstheorie‘ vergeht dann für dich, im Vergleich zum Fritz auf dem Gehsteig, nicht nur die Zeit viel langsamer, sondern mit zunehmender Geschwindigkeit sieht der Fritz auch, dass dein Scooter bezüglich seiner Länge immer mehr schrumpft und du immer dünner wirst….

Opa – ist das bloß Klein-Fritzchens Hirngespinst oder wirklich so?

Nein – Caro, das ist wirklich so! Wenn noch andere Leute auf dem Gehsteig sein sollten, sehen die das genau so! Das Umgekehrte gilt allerdings auch.

Welches Umgekehrte?

Na ja – für dich würde Klein-Fritzchen auch immer dünner erscheinen je schneller du an ihn vorbei rast…

Und Opa, spür ich wie ich dünner werde?

Nein für dich und deinem Scooter ändert sich ja nichts, ihr bleibt wie ihr seid – und für Fritz gilt das Gleiche. Verändert wirken immer nur die, die vorbei sausen!

Und wie schnell müsste ich sein, dass Fritz für mich nur mehr ein ‚Strich in der Landschaft‘ wäre, genau wie ich für ihn?

Na ja du müsstest dich schon fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegen! Was immerhin etwa 300 000 km in der Sekunde wären, oder 1,08 Milliarden km/h!

Oh – da muss ich mich aber anstrengen!

Ja das musst du! Aber für alle an denen du dann vorbeirast, schaust du auf deinem Scooter dann letztlich nur mehr wie ein ‚großes Rufzeichen‘ aus, denn an deiner Größe würde sich nichts ändern…

Ein etwas seltsamer Vorschlag von deinem Herrn Einstein, findest du nicht auch Opa?

Ja seltsam schon, aber keine Zauberei, sondern pure Wirklichkeit, liebe Caro! Denn Zauberei, oder Spukhaftes mochte Einstein gar nicht, so etwas hatte er sich immer verbeten!

Hm!

Aber,Caro, wenn dir das mit der Raserei doof vorkommt, dann kannst du ja vielleicht auch einfach so etwas netter zu Fritz sein, was hältst du davon?

Ich überlegs mir Opa?

Prima Caro – und wenn du das tatsächlich tust, dann erzähle ich dir demnächst von einer anderen Seltsamkeit des Herrn Einstein und zwar aus der noch komplizierteren ‚Allgemeinen Relativitätstheorie‘!

Und welche Seltsamkeit?

Nämlich von der, dass meine teure Armbanduhr, die auf eine Millionstel Sekunde genau geht, auf unserem Küchentisch schneller läuft als unterm Tisch am Küchenboden – und man daher auf der Tischplatte schneller altert als unterm Tisch…

Cool Opa! Vielleicht liegen deswegen Hunde immer unterm Tisch.

Ja Caro! Damit sie jung und frisch bleiben. Aber wie gesagt, das ist eine noch seltsamere Geschichte, die ich dir und Fritz ein anderes Mal erzähle…

KH

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