Kaum war die Erzählung des Konstantin K. über seine Erkenntnisse beim Microsoft-Cäsar Bill Gates im Netz, kam prompt die erwünschte Reaktion. „Du hast doch geschrieben, Konstantin habe nie jemandem etwas erzählt von seinem Erlebnis in Seattle?“ Auf diese Frage hatte ich gewartet: „Und nun steht es hier im Blog. Also hat er es doch erzählt?“
Mit schelmischer Freude baue ich Rätsel in meine Geschichten ein. Ist das erfunden? Ist er selbst Konstantin? Woher weiß er das dann? Ein ganzes Bündel von ungeklärten Fragen. Eine Lehrmeinung wird abgespeichert oder meist eher gleich vergessen. Eine trockene, angeblich sachliche Darstellung ist schwer verdaulich und das System versucht sich dieses Klotzes bald zu entledigen (verdaut durch Vergessen).
Eine Geschichte, die Interpretationen anregt, Fragenkaskaden lostritt, Platz für die Ergänzung durch persönliche Erlebnisse lässt, lebt. Und wie machen Geschichten Management lebendig? Endlose Meetings, Powerpoint-Qualen jeden Tag, do-it-Listen, die das Lustprinzip des Gehirns ignorieren, Strategien und Methoden, die blutleer und ungeliebt nachge-äfft“ werden, kennen wir gut.
Eine Strategie in einer Geschichte verpackt, wird kaum vergessen, ist nie abgeschlossen und passt sich dem wirklichen Leben geschmeidig an. Als ich bei einem großen Automobilkonzern eine Kommunikationsanalyse einer internationalen Vertriebsversammlung vorlegen sollte („Irgendwie erzählen wir jedes Jahr dasselbe und nichts geht voran!“) stand ich wieder vor der Frage: „Den Teufel mit dem Belzebub langweilen?“
Ich ließ mir was einfallen, was in der Beratungsbranche sicher einzigartig ist. Und ehrlich gesagt: ganz schön frech war es auch, die Direktoren spüren zu lassen, was Kommunikation sein kann. Dazu mehr im nächsten Eintrag (schon wieder so ein Rätsel?).
Li
Eine Antwort
Mr. Streit, when nonsense is planted in my brain, I have difficulty eliminating it. Perhaps that is why I studied mathematics, rather than a subject where opinions keep changing. So please indicate in future which postings I can safely read. (Is your name really „Streit“)?