Die Fachliteratur ist voller Definitionen von Unternehmenszielen. Irgendwelche Parameter des Erfolgs werden festgelegt, Zielbeschreibungen tausendfach. Das eigentliche, wesentliche Ziel eines jeden Unternehmens (einer jeden Unternehmung) kann kein anderes sein als für jeden Menschen auch: Glück.
Oh Gott! Was kommt Willi Streit wieder mit hochtrabenden, belasteten, schwer definierbaren Ansprüchen daher? Was meint der schon wieder? Er provoziert halt gern! Unternehmen haben doch besseres zu tun, als glücklich zu sein oder gar glücklich zu machen!
Ja richtig: Unternehmensziel Glück ist eindeutig eine Provokation. Und provocare heißt ja nichts anderes als hervorrufen, jherauslocken. Also los!
Welches Ziel soll denn ein Unternehmen sonst haben,? frag ich frech zurück: Rendite? Auch die Rendite kann Glück bedeuten. Wenn Sie von den Mitarbeitern und den Kunden, Zulieferern und indirekt Beteiligten mit einem guten Gefühl erreicht, nachhaltig und fair erreicht wurde, dann ist es eine Glücksrendite. Wenn sie durch Übervorteilung, Ausbeutung, Selbstbetrug und anderen Opfern schmerzlich erkauft ist, dann ist es kein Glücksziel.
Alles handeln kommt auf das Urprinzip des Lebens zurück: Wenn es dir entspricht, wenn du es auch in Jahren noch vertreten kannst, wenn du nicht kurzsichtig die Zukunft dem schnellen Erfolg opferst, dann kannst du Glück leben.
Es ist manchmal eher das kleine Glück, das besonders wertvoll ist. Die großen Ziele werden erreicht auf einem gesunden Humus aus kleinen Glückspartikeln. Wenn jeder Mitarbeiter „mitkommt“ und die Chance auf die Annäherung oder gar Erfüllung seines persönlichen Glückspotential hat, dann wird auch das Unternehmen, die Unternehmer und Führungskräfte davon profit-ieren.
Glücklich ist, wer nicht vergisst, dass er zum Glück geboren ist.
Wie unterscheidet sich ein Unternehmen, dass Glück zum Ziel hat, von anderen? Es wird wohl niemand das Gefühl haben gemobbt zu werden. Sicher gibt es auch Konflikte. Doch der Geist des gemeinsamen Ziels fürht die Menschen nicht nur wieder zusammen, sondern öffnet die Tore zu mehr Miteinander, gesteigerter Kreaitivität, Wohlsein und einem Geborgensein. Das sind altmodisch klingende Tugenden. Aber das Leben ist altmodisch, wenn es um die Urbedürfnisse geht. Unsere Natur gibt uns vor, uns wie Hans im Glück auf den Weg zu machen. Was wir am Ende mit nach Hause bringen, ist sicher nichts Materielles (wobei das nichts Un-Tugendhaftes wäre), sondern ganz besonders ideel. Ich nenne es eben Glück. Ein großes Wort für das natürlichste Prinzip der Welt. Wenn wir es in den Alltag holen wird es greifbar.
Ich gestehe, dass es dieses Unternehmen, wo das Ziel Glück in Vollendung erreicht ist, noch nicht real existiert. Aber die Betriebe, die Glück als wahre CI (Corporate Identity) begriffen haben, sind schon nah dran. Und es zahlt sich täglich aus, den Blick auf Glück zu richten. In jeder Hinsicht.
Li