Noch 9 mal schlafen!
Hier ein berühmtes Spottgedicht, das irgendwie gut zu Weihnachten passt, in der langen Variation 6:
Dunkel war's, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Auto, blitzeschnelle, langsam um die Ecke fuhr. Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschoss'ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief. Und auf 'ner grünen Bank, die rot angestrichen war, saß ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar. Neben ihm 'ne olle Schrulle, die zählte g'rad' mal siebzehn Jahr, in der Hand 'ne Butterstulle, die mit Schmalz bestrichen war. Droben auf dem Apfelbaume, der sehr süße Birnen trug, hing des Frühlings letzte Pflaume, und an Nüssen noch genug. Rings herum herrscht tiefes Schweigen Und mit fürchterlichem Krach Spielen in des Grases Zweigen Zwei Kamele lautlos Schach Und zwei Fische liefen munter Durch das blaue Kornfeld hin Endlich ging die Sonne unter Und ein grauer Tag erschien. Von der regennassen Straße wirbelte der Staub empor. Und der Junge bei der Hitze mächtig an den Ohren fror. Beide Hände in den Taschen. hielt er sich die Augen zu. Denn er konnte nicht ertragen, wie nach Veilchen roch die Kuh. Holder Engel, süßer Bengel, furchtbar liebes Trampeltier. Du hast Augen wie Sardellen, alle Ochsen gleichen Dir. Diese traurige Geschichte war so lustig wie noch nie, deshalb heißt's auf Wiedersehen, bleibe bei mir, oh Marie! Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe abends in der Morgenröt während er auf'm Nachttopf saß und seine Morgenzeitung las.
Die anderen Variationen findet man hier oder bei wikisource.
RMD