In Angst II habe ich die Angst um unsere materielle Sicherheit beschrieben. Aber in meiner Altersgruppe gibt es noch andere Ängste. Die nehme ich bei auch sehr erfolgreichen und wohlhabenden „Singles“ wahr.
Ich kenne da welche, die fahren die ganz großen Autos. Immer das neue Modell. Sie gleiten von Urlaub zu Urlaub. Eine Reise löst die nächste ab. Mal geht es pauschal oder individuell nach Südamerika oder Thailand, dann mit dem gemieteten Wohnmobil an die Küsten Griechenlands. Zwischendurch ein wenig nach Österreich und in die Schweiz, um die schöne Heimat zu genießen. Oder auf die kleine Segelyacht in Italien oder Frankreich.
Sie genießen das Leben in vollen Zügen und hinterlassen einen kräftigen CO2-Fußabdruck. Falls sie ein schlechtes Gewissen haben, besänftigen sie dieses mit Spenden für Charity. In Wirtschaft wie in der Politik sind sie oft recht erfolgreich. Kinder oder Neffen sind Fehlanzeige. Beziehungen funktionieren bestenfalls nach dem Muster „living single together“ oder gar nicht mehr. Aber die Haare werden weniger, die Zähne künstlich, der Körper schwächer und die Einsamkeit Jahr für Jahr realer.
Ich kenne auch das „arme alte Muttchen“. Sie hat nie viel gehabt und muss sich keine Sorgen machen, viel zu verlieren. Sie bangt höchstens Sorgen um ihre Enkel und freut sich, wenn diese sie besuchen.
RMD
P.S.
😉 Glaube aber nicht, dass die armen Singles (in diesem Artikel nicht erwähnt) glücklicher sind als die reichen.