brand eins im Mai

Auf der Rückfahrt vom wunderbaren PM-Camp in Zürich im Bummel-EC mit den beiden stinkenden Diesellokomotiven nach München hatte ich viel Zeit.

Und das neue brand eins vom Mai war auch dabei. Also: 1 + 1 macht 2 – ich habe das Heft diesmal noch im Monat vor seinem Erscheinen im Zug und in einem Zug ausgelesen.

brand eins mai 2014

Der Titel ist „Wie war ich?“, es geht um die Schnittstelle zum Kunden. Also: Kunden wollen mehr und der Schwerpunkt heißt demgemäß: Im Interesse des Kunden.

Im aktuellen brand eins habe ich eine Reihe guter Artikel gefunden. Es ist diesmal kein „revolutionäres“ sondern eher nachdenkliches Heft. Ich habe es auch als den Versuch empfunden, Formen des Handels Mut zu machen. Auch solchen, die wahrscheinlich gar keine Chancen mehr haben.

So enthält es viele interessante Fallbeispiele und Geschichten zur Beziehung zwischen Unternehmen und Handel und deren Kunden. Und ich denke mir beim Lesen:

Schade, dass eine Reihe guter Ideen sich überlebt haben (Globetrotter).

Schade, dass vieles der Transformation im Handel wohl doch nur daraus zu bestehen scheint, den Kunden zu beschummeln.

Schade, dass viele sich an Theorien aufrichten, die zwar klug klingen aber langfristig nichts helfen werden.

Schade, dass manches nach ein wenig „Kundenbetrug“ klingt. Man verkauft in neuer Verpackung, ein anderer „Spirit“ soll vermittelt werden, aber unterm Strich bleibt alles beim alten.

Schade, dass viel zu oft auf der Verpackung nicht steht, was drin ist.

Schade, dass versucht wird, Erwartungen zu wecken, die sicher nicht nachhaltig sind.

Mit solchen Gedanken habe ich die Artikel gelesen. Und bin dann ganz assoziativ auf eine Reihe von Überlegungen gekommen:

Was hilft es mir, wenn mir das freundliche Schild an der defekten Rolltreppe sagt, dass der Betreiber sich bemühen will, den Schaden schnell möglichst zu beheben, ich aber weiß, dass die ehrliche Aussage heißen müsste:
„Die Störung ist gemeldet und der Prozess läuft nach seinen Regeln ab. Der Zeitpunkt der Behebung ist abhängig von vielen Faktoren, der Zeitpunkt der Behebung so nicht vorhersagbar“.

Was hilft es mir, wenn ich einen Defekt an einem Markenprodukt habe. Im zentralen „Store“ des „Labels“ mir aber nur geholfen wird, in dem man mich auf die Web-Adresse verwiesen werde.

Was hilft es mir, wenn ich meine Techno-Schuhe zum Radeln im Fach-Shop kaufen will und bereit bin, dafür mehr zu zahlen. Meine Frage wie man den Bereich für die Klickies am besten freilegen kann aber vom Verkäufer nicht zufriedenstellend beantwortet werden und ich aber weiß, dass ich die Schuhe im Internet zum halben Preis kriege.

Was hilft es mir, wenn ich im Geschäft nicht mit Paypal oder anderen modernen Zahlungsmitteln zahlen kann, dafür die Lieferung frei Haus aber erst ab einem gewissen Betrag möglich ist und dann auch noch länger dauert, als wenn ich es gleich bei Amazon kaufe?

Ich habe aber auch noch andere Sorgen:

Und wie schaffe ich es als Kunde, wenn ich keine Plastikverpackung mehr kaufen will?

Wie schaffe ich es, die gewünschte Qualität bei Nahrungsmitteln zu bekommen, wenn diese nicht mehr im Angebot ist?

Wo bekomme ich den einfachen Service z.B. für mein Fahrrad zu Fuß erreichbarer Nähe?

So könnte ich mir vorstellen, dass es in Zukunft nur noch zwei Formen des Handels geben wird:

Den übers Netz und den ganz regionalen auf Vertrauensbasis.

Und ich könnte mir gut vorstellen, dass ich dann das meiste Geld bei den lokalen Händlern und Dienstleistern ausgeben werde.

Aber wie schon oft geschrieben:

Zukunft ist nicht vorsagbar und dieses brand eins ist mal wieder eine wunderbare Basis, um ganz trefflich Zukunft diskutieren zu können.

RMD

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