CORONA im Herbst

Ich schreib mir hier mal meinen Corona-Verdruss vom Herzen.

Die deutschen Macher in Politik und Gesellschaft stehen zurzeit fassungslos den steigenden Infektionszahlen gegenüber. Oft habe ich den Eindruck, dass ich der einzige Mensch war, der genau die Abnahme im Sommer und rasanten Anstieg für den Herbst vorhergesagt hatte. Es gibt eine Reihe von Zeitzeugen, die mich betreffend Teil 1 meiner Vorhersage einen unverbesserlichen Optimisten geschimpft haben und betreffend Teil 2 als dummen Schwarzmaler belächelt hatten.

Meine Vorhersage hat sich auf zwei Überlegungen begründet:

Meine persönliche Erfahrung und Geschichte

Seit fast 70 Jahren beobachte ich meinen Körper. Schon als Kind war mir mein Körper wichtig. Und jedes Jahr musste ich zuschauen, wie mich im Herbst und Winter die Grippe in die Mangel genommen hat. Seit 50 Jahren wasche ich mir deshalb gründlich und häufig die Hände. Medizinisch habe ich unterschiedliche Empfehlungen bekommen. Der eine Arzt hat gemeint, ich sollte mir die Hände mit kaltem Wasser und Seife waschen, weil das die Widerstandskraft meiner Haut stärken würde. Der andere hat mir empfohlen, zur Seife warmes Wasser zu benutzen. Damit die Bakterien gründlicher beseitigt werden würden.
Soll man die Hände kalt oder warm waschen?
Ich habe meine Hände dann abwechselnd kalt und warm gewaschen. Und immer sehr darauf geachtet, mich im Herbst und Winter nicht zu unterkühlen und nie verschwitzt Zug zu bekommen. Beim sonntäglichen Kick, wo ich nach dem Spiel immer ziemlich verschwitzt durch die Kälte heimgeradelt bin, habe ich mich – auch bei milden Temperaturen – total verhüllt. Aber es hat alles nichts geholfen. So sehr ich immer aufgepasst habe. „Alltagsmasken“ gab es damals noch nicht, nur Alltagsdeppen. Über die Masken-Chinesen habe ich mich schon früh gewundert. Ich dachte mir, dass das im Smog schon Sinn machen könnte.
Jeden Winter haben mich also mehrere Erkältungen, Grippen und Influenza dran gekriegt. Immer haben die Viren mich erwischt. Unterstützt wurden sie von der schlechten Luft auf den Straßen.
Ich habe oft gemerkt, wie in meinem Körper die Viren förmlich auf mein leichtsinniges Verhalten gelauert haben. Einmal ohne Kopfbedeckung durch den Herbstregen geradelt oder im Herbstwind gewesen – und schon war die Grippe da. Und Corona ist ja auch nur so eine Art von Grippe-Virus. So war mir klar, dass im Sommer die Corona-Infektionen zurück gehen werden, um dann aber im Herbst/Winter dann wieder so richtig zu kommen.
Im Sommer habe ich übrigens nie Schnupfen und ähnliches. Und wenn, dann genügen ein paar Tage Sonne und ich bin wieder fit.

Die ersten Schätzungen sind oft die besten

Meine Vorhersage beruhte nicht nur auf eigene Erfahrungen. Die frühen Aussagen von Virologen haben mich bestärkt. Zu Beginn der Krise habe ich von mehreren Virologen (darunter Herr Drosten) gehört, dass jetzt wo der Virus da wäre, man davon ausgehen müsse, dass in überschaubarer Zeit sich zirka 60 % aller Menschen in Deutschland mit dem Virus infizieren werden. Und dass die Maus da keinen Faden abbeißt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die ersten Schätzungen meistens die besten sind. So auch im Unternehmen bei der jährlichen Planung der Umsätze des Folgejahres. Auch da hat sich meistens unsere erste Schätzung als beste rausgestellt. Warum soll es den Virologen nicht auch so gehen wie uns Unternehmern?

Weiter geht es mit Überlegungen zu unserem Krisenmanagement! Es sind nur ganz sachliche und leise Fragen, die ich stelle. Spektakuläre Verschwörungstheorien überlasse ich gerne anderen. Am Anfang denke ich noch mal über den Missetäter nach.

Was ist ein Virus?

Ein Virus ist etwas, das sich „unserem Zugriff“ entzieht. Es ist außerhalb unserer normalen Vorstellung und fällt völlig aus dem Rahmen. Das beginnt mit seiner Größe. Es ist zigmal kleiner als Körperzellen oder Bakterien. Man kann das Virus auch mit den besten optischen Mikroskopen NICHT beobachten, sondern nur mit Hilfe eines Elektronenmikroskops.
Da ein Virus keinen Stoffwechsel haben soll, wird es nicht als lebendiges Wesen eingeordnet. Ein Virus ist aber auch keine reine Materie und keine Pflanze. So hat die Wissenschaft von der Gattung der „Kreaturen“ gesprochen.
Ein Virus pflanzt sich über „Botschaften“ fort. Diese Botschaft bringt die Zelle dazu – oder zwingt sie – neue Viren nach Vorgabe herzustellen. Dabei kann die Zelle selber kaputt gehen und auch weiterleben.
So gesehen könnte ein Virus nur aus Information bestehen (ähnlich wie ein Computer-Virus). Trotzdem scheint ein Virus – obwohl es keinen Stoffwechsel hat – einen „Körper“ aus Materie zu haben, wie z.B. eine Zellwand. Also ist so ein Virus eher ein Gespenst als eine Kreatur.
Wie man sieht, ist das mit den Viren ziemlich kompliziert. Und unser gesellschaftlicher Umgang mit Corona auch nicht immer ganz rational und naturwissenschaftlich nicht zu begründen.

Den Sommer nutzen.

Im Sommer ist der Virus bei uns offensichtlich weniger gefährlich als im Winter. Hätten wir die Sommermonate nutzen sollen, um die Neuinfektionen zu erhöhen und sie dann im Herbst / Winter bremsen müssen? Wir haben das Gegenteil gemacht und versucht, im Sommer die Verbreitung zu verhindern. Das hat die Menschen frustriert – und wie der Herbst kam, hatten sie die Nase voll.

Inzidenzwerte 35, 50 und Hundert.

Die Risikogebiete werden durch Inzidenzwerte definiert. Die Festlegung dieser Werte erfolgte ziemlich willkürlich. Als kritische Sieben-Tage-Inzidenzen wurden zwei Stufen mit 35 und 50 festgelegt. Später wurde die 100 nachgereicht. Alles Zahlen, die sich Politiker aus dem Ärmel geschüttelt haben.
Die erste Aussage der Virologen zum Verlauf des Virus war, dass wir – ganz gleich was wir machen – immer so um die 60 % Infizierte in der Gesamtbevölkerung bekommen werden.
Damals habe ich auch mal die 35 und 50 hochgerechnet und kam schnell darauf, dass das mit den 60 % nicht zusammen geht.
Vielmehr war absehbar, dass nach diesen Kriterien ganz Deutschland zeitnah zum Risikogebiet werden wird. Die Zahlen hat die Politik trotzdem als axiomatische Grundlage festgelegt und daran Automatismen festgemacht, die beim Überschreiten ausgelöst werden. Und jetzt fallen wir in Panik, wo uns die Werte auf die Füße fallen.
Ich hatte damals ein wenig realistischer gerechnet und kam auf einen sinnvollen Inzidenzwert zwischen 250 bis 500.
Das wären Grenzen, auf die wir uns hätten sinnvoll vorbereiten können. Ein Inzidenzwert 50 war utopisch. Mit einer guten Vorbereitung hätte das Überschreiten dieser Grenzwerte europaweit vermieden werden können. Zum Beispiel mit einer gemeinsam Tracking-Software in Europa.

Wo bleibt die wissenschaftliche Kreativität?

Die Forschung legt sich selbst Scheuklappen an. Das stelle ich an den Hochschulen immer wieder im kleinen fest. Meinen Start-ups muss ich immer vermitteln, dass Erfolg ein „out of the box“-Denken erfordert.
Das gilt aber nicht nur erfolgreiche Start-ups, sondern für alle, die neue Wege gehen, mit komplexen Situationen zurecht kommen und chaotische Probleme lösen müssen. Und diesen Weg zur Kreativität vermisse ich besonders bei den Hauptspielern wie den Gesundheitsministerien von Bund und Ländern und Großforschungseinrichtungen wie dem RKI.

Haben wir die Übertragungswege wirklich verstanden?

Auch hier habe ich den Eindruck, dass es gefährlich knirscht. Mein Eindruck ist, dass wir die Wege der Übertragung noch überhaupt nicht verstanden haben und beschreiben können. Auch verstehen wir die Rolle der Jahreszeit und anderer Parameter bei der Übertragung nicht.
Hier ein Beispiel für „Out of Box“-Denken.
Das Aids-Virus hat z.B. in pasteurisierten Blutkonserven überlebt und Patienten angesteckt. Vielleicht kann das Corona-Virus auch in Flüssigkeiten überleben, wie z.B. Federweißem. Der ist ja sogar offen – und wird vor allem im Herbst konsumiert. Auch trübes Bier könnte den Virus verbreiten. Oder Laubbläser! Mittlerweile schalten die Gemeindearbeiter das Gerät aus, wenn sie mich auf dem Fahrrad kommen sehen. Trotzdem rieche ich den Gestank förmlich, der damit aufgewirbelt wird. Das waren nur drei Beispiele.

Weiter könnte es sein, dass der Virus vielleicht überwiegend nicht über menschliche Kontakte übertragen sondern durch Kontakte zwischen Tieren und Menschen (beidseitig) übertragen werd.en Das würde rein „Bigdata-mäßig“ zum äußerst agilen Verbreitungsbild besser passen, als nur menschliche Kontakte. Und der Virus kam ja von Tieren (Fledermaus, Gürteltier … oder gar mehrstufig ???). So wäre eine Übertragung durch Tiere plausibel, weil sie auch besser zum Herbst-Phänomen passen würde.

Wahrscheinlich braucht man Hundert kreative Ideen, bis man den oder die relevanten Übertragungswege findet. Aber man muss danach suchen, und darf sich nicht schon vorher tumbe Scheuklappen aufzusetzen.

Ein großes Problem – Eine völlig sinnlose App

Die „Corona-App“ ist eine Katastrophe. Hier eine pragmatische Begründung. Ich bin viel unterwegs, gehe immer noch gerne essen und ins Theater. Fahre mit der Eisenbahn und dem öffentlichem Nahverkehr. War am Flughafen. Wenn ich darf, gehe ich auch zum Fussball. Spiele Schafkopf. Erst am Sonntag bin ich noch mal im Biergarten gewesen. Und betreue Menschen, die Hilfe brauchen können.
Ich meine, dass ich immer noch ein sehr mobiles und offenes Leben führe. Die Corona-APP benutze ich seitdem es sie gibt. Mir aber noch keine einzige Risikobegegnung gemeldet. Das kann doch nicht sein!
Die triviale theoretische Begründung, dass die Anwendung nichts bringt, spare ich mir hier. Sie kann aufgrund ihres „Datenschutzes“ gar nicht funktionieren. Das deutsche Sprichwort: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass!“ hat seine Berechtigung. Das geht nicht mit Wasser wie auch nicht mit Daten.
Wenn die Lage wirklich so ernst ist, wie sie von den Behörden dargestellt wird, dann gilt ethisch, dass ich das Gut (???) des Datenschutzes komplett der Gesundheit und dem Wohl der Menschen unterordnen muss. Und dann hätte man auch eine IT-Lösung erstellen können (müssen), die funktioniert! Bei der man alle Menschen in unseren Regionen trackt und alle Begegnungen festhält. Und ein Nichtinfizierter sofort bei der Begegnung mit einem Infizierten gewarnt wird. Mit konkreten Daten versorgt wird – wer, wo, wann …
Und die mit IT ermittelten Daten kann man mit leistungsfähigen Algorithmen auswerten und dabei viel Lernen. Wissen, das uns fehlt. Angelernte Beamte und Angestellten oder gar Soldaten können das nicht, ohne IT sowieso nicht.
Mit einer vernünftig Software-Lösung hätte man auch vielleicht darauf verzichten können, „die Vernünftigen vor den Unvernünftigen zu schützen“ und die Menschen nicht bitten müssen, auf „das zu verzichten, was sie noch tun dürfen“.

Der binäre Code als Irrweg

Ein großer Fehler ist heute, dass wir (weil ja moralisch so gewöhnt) immer einen binären Code als selbstverständlich voraus setzen:
Alles ist entweder richtig oder falsch, gut oder schlecht, schön oder häßlich, arm oder reich, dumm oder intelligent. Auch in unserem Kopf regiert die „1“ und „0“, wir denken nur noch in „True“ und „False“. Das bedeutet, dass wir im „entweder oder“ denken, obwohl immer mehr das „sowohl als auch“ gefragt ist. Die binäre Art des Denkens versagt, wenn es komplex wird.

Schon die Annahme, dass ein Mensch Corona betreffend nur positiv oder negativ sein kann, dürfte ein kategorische Fehler sein. Die Ansteckung gilt ja immer sowieso nur in der Zeit. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass mittlerweile viele Menschen mit Corona-Viren infiziert sind, der eine mehr, der andere weniger.
Bei manchen gehen die Viren gegen Null, bei anderen gegen unendlich. Beides dürfte sehr selten sein. Dazwischen gibt es aber viel. Und es ist doch vorstellbar, dass die Viren sich irgendwo im Körper befinden. Wo man sie aufs erste nicht findet, Und sich über die Zeit im Körper so oder so entwicklen können. Und verschwinden oder krank machen.

Testen wird überschätzt

Erkennen wir beim Test auch Menschen als positiv, die nur gering und lokal beschränkt infiziert sind? Ist jeder positiv Getestete ansteckend? Ist er nach überstandener Krankheit immun? Wenn er selber keine Symptome zeigt, könnte das dann ein Hinweis sein, dass seine Virus-Variante nicht so gefährlich ist?
Wir wissen das alles noch nicht. Was ist mit den vielen Fehltestungen? Was allein ist das für ein Wort: „Testung“? Hat es das wirklich gebraucht. Hätten Test und Testergebnis nicht genügt?
In China werden 5 Millionen Einwohner einer Stadt in eine Woche komplett durchgetestet. Dann findet man gut Hundert Positive. Und kann etwas tun. Wenn, dann muss man so testen. Nur – bei uns klappt so etwas nicht. Wir haben schon bei viel kleineren Zahlen lange Warteschlangen, in denen sich der Virus wahrscheinlich ziemlich am besten verbreiten kann.

Und was ist, wenn der Virus in einem Körper versteckt ist? Er überbrückt die Zeit, bis sie reif für ihn ist. So wie ein terroristischer Schläfer. Und bricht dann Monate später aus, z.B. wegen einer kleinen körperlichen Anstrengung? Oder Verkühlung? Das wäre doch gut möglich?

Nachverfolgung wird völlig überschätzt.

Wenn das so wäre, dann wäre die gesamte Strategie grundfalsch und absolut kontraproduktiv. Und dann helfen auch Bataillone mit Soldaten nicht, die nachverfolgen. Wie sich auch im Sommer in den meisten Fällen rückwirkend der „Sender“ nicht ermitteln werden konnte.

Aber was ist das für eine Nachverfolgung, wenn sie uns nicht einmal Auskunft geben kann, was die Ursachen für die steigenden Zahlen jetzt im Herbst sind und ob sich im Vergleich zu den Infektionswegen, die im Sommer da waren, etwas geändert hat? Heute verfolgt man nicht „nach“, sondern arbeitet online. Will heißen, dass die Buchführung immer aktuell ist. So wie ich bei einer guten Bank meinen Kontostand sekundennah abfragen kann.
Nachverfolgen ist falsch. Notieren besser. Am besten in Form einer großen Kladde (Datenbank oder wegen mir auch Blockchain). Das Versagen war, dass man keine Fachanwendung in Form einer Software bereitgestellt hat, die sauber aufzeichnet, wer sich wo, wann und mit wem trifft. Also eine konsequente Dokumentation aller Bewegungen aller Menschen im Raum und in der Zeit. Das wurde dem Datenschutz geopfert. Warum hat man eigentlich so eine starke Angst vor Transparenz, dass man ihr einen Lockdown vorzieht?

1.000 Tote mit und an Corona

Im Oktober 2020 haben wir in Deutschland den 1.000ten Corona-Toten gezählt. Die Zahl wird genutzt, um viele Maßnahmen und Einschränkungen zu rechtfertigen. Heute spricht man schon wieder vom Lockdown.
Nur wieviel Verkehrstote haben wir jedes Jahr? Und wie viele Selbsttötungen finden täglich statt? Und wieviel Hausfrauen stürzen beim Aufhängen von Gardinen von ihren Leitern und sterben an anderen Haushaltsunfälle?
Bereits im Jahre 1929 wurden in Deutschland 5.867 Verkehrstote gezählt. In den 70iger Jahren gab es ein paar Jahre lang nur in der BDR (ohne DDR) 20.000 tödliche Verkehrsopfer. Heute haben wir immer noch um die 3.000. Und da sind die Opfer, die wegen Luftverschmutzung, ihres durch Bewegungsarmut geförderten Übergewichts und Umweltzerstörung und Lärm nicht enthalten. Nur die brutal getöteten.
1929 wie auch in den 70iger Jahren wie auch heute hat der Staat nicht eingegriffen. 2020 höre ich in Deutschland niemand nach Version Zero im Verkehr rufen. Das, was in skandinavischen Ländern praktiziert wird, ist uns schnurz. Wie soll ich das verstehen?
Gesundheit geht bei uns nicht vor Wirtschaftlich. Nur bei Corona machen wir eine Ausnahme. Ansonsten subventionieren wir im Gegenteil die Industrien, die uns krank machen und den Planeten zerstören. Warum ist das so?

An was werde ich sterben?

Für mich als alter Mensch ist das Sterben durch eine Krankheit ein wie ich finde „normales Lebensende“. Ich werde wahrscheinlich an einer Krankheit sterben. Ich weiß nicht, was es sein wird. Eine Grippe, ein Gehirnschlag, eine Krebserkrankung, eine Kreislaufschwäche oder irgend ein Organversagen? Oder doch Corona? Aber spielt das eine Rolle? Ich finde nicht.
OK, wenn mich ein SUV niedermacht, wird das auch keine große Rolle spielen.

Noch eine Zahl.

Derzeit sind die Intensiv-Betten in Deutschland zu knapp 5 % ausgelastet. Zu normalen Zeiten hätte der Gesundheitsminister gefragt:
Brauchen wir wirklich so viel Redundanz?
Und Krankenhäuser geschlossen.
Heute schlagen die Experten Alarm, dass wir zwar genug Betten hätten, aber zu wenig Pflegepersonal!
Die Zeiten ändern sich.

Viele Maßnamen stellen Kargokult da.

(Wer den Begriff des Kargokult noch nicht kennt, der sollte den verlinkten Wikipedia-Artikel lesen.)
Früher hätte man Weihwasser genommen, um sich vor Corona zu schützen. Ich fände schön, wenn jeder eine Corona-Kerze ins Küchenfenster stellen würde.
Weihwasser und Kerze können nur ein Symbol sein. Auch Kargokult war nie erfolgreich.

Vielleicht ist auch die Maske nur eine Art Kargokult. Die Chinesen haben es gemacht. Und waren erfolgreich. Also machen wir es wie das chinesische Vorbild. Das die Chinesen noch ein bisschen mehr gemacht haben, vergessen wir. Aber konkret zur Maske:
Würden Sie mit Maske einen Raum betreten, in dem Nowitschok oder radioaktive Substanzen ausgebracht worden sein könnten? Ich nicht. Weil mir klar ist, dass gegen Nowitschok eine Alltagsmaske nicht hilft. Die Viren bewegen sich im Nano-Bereich und sind meines Wissens nicht größer als die gefürchteten russischen Giftgasmoleküle. Vor denen mich auch Plexiglas-Scheiben nicht schützen.

Wenn die Maske gegen Nowitschok nicht hilft, wie soll sie dann gegen Viren helfen? Maskenpflicht ist sicher gut gemeint. Aber ein auch sehr optimistisch. Trotzdem setze ich die Maske auf, vor allem aus Respekt vor den anderen Menschen. Auch weil ich keinen Ärger mit irgendwelchen Systemagenten haben will. Und kein Bussgeld zahlen will. Ich glaube, dass das Tragen von Masken das Risiko ein wenig reduziert. Aber wenn dann nur im Skonto-Bereich.

In Griechenland wurde übrigens bei jedem Betreten eines meine Körpertemperatur gemessen. Mit einem digitalen Infrarot-Front-Thermometer – das kontaktlos Körpertemperatur und Objekte misst. Das ging ganz schnell und wurde schnell zur Routine.
Das billigste kostet bei Amazon gut 10 €. Ich werde mir auf jeden Fall so ein Thermometer kaufen. Und bei jedem Mitbürger, der in meine Nähe kommt, die Körper-Temperatur messen. Vielleicht sortiere ich ja ein paar Kranke aus? Und werde zum Pandemie-Held!
In Griechenland stand übrigens auf allen Toiletten im öffentlichen Bereich die dringende Empfehlung, nur bei geschlossenen Klo-Deckel zu spülen. Klingt ja gar nicht so abwegig. Es könnte gut sein, dass beim Spülen ein paar dieser Nano-Biester in die Luft gewirbelt werden könnten.
Bringt diese Regel aber wirklich etwas?
Wenn ja, warum macht man das dann bei uns nicht?
Oder schadet es nur, weil man dann denn Klodeckel anfassen muß?
Dann müsste man es ja in Griechenland verbieten.
Was soll ich jetzt da zu Hause machen?

Solche Fragen klingen eigentlich ganz einfach. Trotzdem scheinen sie völlig ungeklärt zu sein. Bei einer Pandemie, die Milliardenschäden verursacht, finde ich das nicht so toll. Macht den da keiner seine Hausaufgaben?

Zusammenfassung

Mit den aktuell angewandten Maßnahmen AHA + L & T sind nur wenig Ansteckungen vermieden worden. „Nomen est omen“. Und obwohl diese verlängerte Abkürzung keine schlimme Historie hat, ist sie schon so schlimm genug. Sie steht für
Abstand halten, Hände Waschen, Alltagsmaske plus Lüften und Testen“
und ist ausgeschrieben genauso dämlich wie in ihrer Kurzform.

Ich schätze dass wir ohne diese Maßnahmen höchstens 10 % mehr Infektionen gehabt hätten. Ich meine, dass noch am meisten Ansteckungen durch die Absage von Großveranstaltungen vom Typ „Verbrüderungsparty“ eingedämmt wurden. Keiner weiß aber was wirklich los ist.

Zu viele Geschichten verunsichern mich. So das wohl seit gestern widerlegte Märchen von der amerikanischen Superspreaderin, die Medusa-gleich eine Corona-Schneise ins Garmisch-Partenkirchner Nachtleben geschlagen haben soll.

Mit leuchtet das Alles nicht ein. So gilt für mich: Aus Respekt vor den Ängsten meiner Mitmenschen halte ich mich an die Regeln. Und versuche den Winter möglichst gut überleben. Das ist auch ohne Corona schwer genug.

Und dann laßt uns dann den kommenden Sommer so richtig genießen! Der kommt bestimmt.

Und jetzt trau ich mich noch zu einer Vorhersage. Der Winter wird nicht so schlimm. Da die Infektionen endlich mal hoch gingen, flacht sich die Kurve zeitnah ab.

RMD

P.S.
Was sagen Fachleute?
In der SZ.
In der Zeit.
Dr. Marcus Raitner schreibt in seinem Blog Fuehrung-Erfahren.de einen Beitrag, der mir aus der Seele spricht. Unbedingt lesen!

Twitter

3 Antworten

  1. Es scheint so, dass das Corona-Virus von Mensch zu Mensch übertragen wird. Zumindest gehen wir in unseren „Bekämpfungs“-Strategien davon aus, dass dieser Übertragungsweg die große Mehrheit der Erkrankungen verursacht.

    Was wäre aber, wenn dem nicht so ist? Wenn zum Beispiel die Krankheit über Flüssigkeiten übertragen wird. Auf den Infektions-Weg bei Aids über Blutkonserven musste man ja auch erst Mal kommen. So bin ich immer auf der Suche nach kreativen Ideen, wie das Corona-Virus neben der physischen Begegnung zweier Menschen übertragen werden kann.
    Zwei nicht unbedingt komplett seriöse Gedanken waren der Federweiße und der Laubbläser (beide entstanden wegen des Peaks in der Jahreszeit Herbst). Beides waren vor allem Beispiele für ein „Denken out of the box“.

    Jetzt hatte ich aber einen Gedanken, der mich wirklich erschreckt hat. Bei vielen Techniken der „Testungen“ werden ja Viren in beachtlichen Mengen „gezüchtet“. Was wäre, wenn da unsauber gearbeitet wird (das wurde ja schon mehrfach mit anderen Folgen wie „falsche Ergebnisse“ belegt) und die „gezüchteten“ Viren nicht komplett vernichtet werden – sondern in die Freiheit gelangen? Und wir mit jedem Test neue Infektionen erzeugen?
    Das wäre eine erste (und die zurzeit mir einzig bekannte) Erklärung, die das aktuelle „big data picture“ logisch überzeugend erklärt. Und auf der Situation möglich erscheint.
    Und wir hätten ein schönes Paradoxon:
    Wir dürfen dann ab sofort nicht mehr testen, denn Testen verursacht ja Neuansteckungen. So würden dann gar nicht wissen, ob die Zahlen steigen oder nicht.
    Wie man dieses Paradoxon lösen soll, ist mir bisher auch nicht eingefallen.
    Aber vielleicht müsste man nur ein wenig warten und die Zahl zum Beispiel der Erkrankten würde sinken. Und der Spuk wäre schnell vorbei?
    Ich behaupte nicht, dass dieser Gedanke richtig sein kann oder muss. Er ist vor allem als weiterer Appell gedacht, generell mehr „out of the box“ zu denken
    Anmerkungen: Das das Forschen an Viren ziemlich schwierig und komplex ist, liegt allein schon an deren Größe. Wir befinden uns im Nanobereich. Bakterien sind in der Größenordnng 100 mal größer und menschliche Körperzellen 150 mal. Da helfen uns keine optischen Mikroskope mehr.

  2. Lieber Roland, ich teile Deine Einschätzung zu sehr großen Teilen, vor allem, was den binären Code unserer Ethik angeht. In Krisenzeiten, und vor allem in dieser extremen Krise, werden alle neurotischen Tendenzen sicht- und spürbar. So hat die Französischlehrerin meiner Tochter nach der ersten Öffnung nach dem Lockdown alle Kinder vor dem Klassenzimmer von Kopf bis Fuß mit Desinfektionsspray abgesprüht (und das ist keine Metapher, sondern buchstäblich gemeint).
    Was mir persönlich mehr sorgen macht, ist die Entfernung der handelnden Politiker von denen, die so handeln sollen, wie ihnen aufgetragen wird von „denen da oben“. Aus meiner Sicht liegt das Problem darin, dass im Augenblick eine Gruppe von Personen Entscheidungen trifft, von denen sie selber nicht betroffen sind. Soweit ich weiß, muss kein Politiker befürchten, dass sein Geld nicht mehr pünktlich kommt, weil Lockdown ist. Bei Jens Spahn lerne ich, dass Quarantäne für die Regierung nicht notwendig ist, weil Quarantäne bei der Regierung nicht notwendig ist (die Begründung, die sich hier in den eigenen Schwanz beisst, wird durch das Schreiben nicht besser). John Rawls hat vor vielen Jahren für gerechte gesellschaftspolitische Entscheidungen das Modell des „Schleier des Nichtwissens“ vorgeschlagen, d.h. niemand weiß vor einer Entscheidung, inwiefern und inwieweit er von der Entscheidung betroffen sein wird. Wenn ich aber genau weiß, dass ich von den Auswirkungen einer Entscheidung so gut wie nicht betroffen sein werde, dann kann ich gerne und unbeschwert radikale Entscheidungen treffen. Wenn die CDU ernsthaft darüber nachgedacht hat, 1000nde von Leuten nach Stuttgart zum Parteitag zu karren, dann verstärkt das mein Bild, dass die „vernünftigen“ Politiker gleicher sind, wie wir „unvernünftigen“ Bürger. Welche Konsequenzen das Handeln der augenblicklich Handelnden haben wird, vermag ich heute nicht abzuschätzen. Eine leichte Radikalisierungstendenz kann ich bei mir selber nicht verneinen.
    Herzliche Grüße Thomas

  3. Lieber Thomas, danke für Deinen Kommentar.
    Nach langem Verdauen der wie ich finde schlimmen Dinge, die in diesem Lande passieren, kann ich meine Hauptschmerzen in dieses Situation forumulieren.

    • Komplette Entmündigung

    • Die Art, wie die Bundesregierung gemeinsam mit den Länderregierungen die Nation und das Volk entmündigen, entsetzt und stößt mich ab. Wenn der Scherbenhaufen sichtbar wird, werden die Menschen in Deutschland dann wieder sagen, dass es die Regierung war und sie ja immer dagegen waren.

    • Lustfeindlichkeit

    • Die augenscheinliche Lustfeindlichkeit, verbunden mit martialischen Kriegs- und Durchhalte-Parolen, Forderungen nach Disziplin und die Einforderung der Bereitschaft, Opfer bringen zu müssen. Das alles verbunden mit der immer formulierten Gewissheit, der Endsieg wäre sicher, wenn wir nur die (unsinnigen?) Anweisungen gewissenhaft ausführen würde.
      Mich frustriert, wie lustvoll die Regierenden ihre Untertanen die Lust verbieten:
      „In die Kirche dürft Ihr, aber nicht ins Theater!“
      Offensichtlich ist alles, was Spaß macht, schlecht.

    • Fehlende Strategie und Wissensmangel

    • Die katastrophale Strategie der meisten Regierenden in der weltweiten Panedemie-Manie mache ich an folgender Parabel klar:
      Stell Dir vor, der Vorstand eines internationalen Konzerns, würde – um das Geschäft für sich einfacher zu machen – mehr oder weniger willkürliche Inzidenzzahlen (x, y, z …) für das Geschäft einführen (Umsatz, Deckungsbeitrag der Regionen, Konzernergebnis, Wachstum) und diese Zahlen mit Maßnahmen verknüpfen, die beim Erreichen von Grenzwerten verbindlich ausgelöst müssen werden. Solange das Geschäft gut läuft, ist Business as usual angesagt. Wenn also die festgelegten Zahlen überschritten werden, wird automatisch eine Aktion aus einem Maßnahmenkatalog ausgelöst, so wie sie dort festgelegt ist. Diese Aktion kann Unsinn sein oder ab und zu auch mal hilfreich sein.
      Beispiele:
      Wenn die Umsätze fallen, müssen alle Mitarbeiter einen Hut aufsetzen, jeden Morgen gemeinsam eine Viertelstunde Frühsport machen und Mittags dreimal gemeinsam das Firmen-Mantra singen. Weil am Misserfolg immer die Mitarbeiter schuld sind. Und die müssen halt nur wieder auf Vordermann gebracht werden.
      Wenn die Margen fallen, müssen Kosten eingespart werden. Ab einer gewissen Grenze 10 % der Mitarbeiter entlassen werden.
      Bei einer Brauerei könnte man festlegen wenn der Bierumsatz stagniert, dann muss die Werbung fürs Bier im Fernsehen automatisch erhöht werden …
      Werden alle x, y, z krass schlecht, müssen neue Produkte entwickelt werden (Im Prinzip eine gute Idee, aber nicht sehr hilfreich – vom Anordnen alleine werden noch keine erfolgreichen Produkte entwickelt.

      Was würde man dazu sagen?
      Die meisten Menschen würden sagen, so geht es nicht. So kann ich mein Leben nicht organisieren, und auch kein Unternehmen. Und auch den Staat nicht.
      Ich meine, bei so einem System kann man auf das Management (die Politiker) dann komplett verzichten, weil das Unternehmen ja immer weiß, was es zu tun hat. Auf diese Art kann ich kein Projekt leiten geschweige denn eine Krise managen.
      Vielmehr braucht es zum Lösen von Krisen das Zusammenwirken vieler Kompetenzen, Kreativität, Entscheidungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft und ein wenig Glück. D.h. man muss ausprobieren und lernen. Vor allem braucht man auch eine belastbare Strategie und die Bereitschaft, zu einer kritischen Beobachtung meines Tuns. All das vermisse ich.

      Dagegen hat man sich verpflichtet, einen definierten Algorithmus festzulegen der beim Eintreffen bestimmter Kennzahlen dogmatisch ausgelöst wird. So beraubt man sich selber der Handlungsfreiheit und drückt sich elegant vor Entscheidungen. Die überläßt man populistischen Hardlinern.

      Die setzen sich durch und legen die Kennzahlen relativ willkürlich am Regierungsstammtisch fest. Einfache strategische Überlegungen basierend auf ein Festlegen von klaren und realistischen Zielen werden verdrängt. So man stürzt den Staat und seine Bürger ins Schlamassel.

      Blöd nur wenn die Kennzahlen völlig unsinnig gewählt sind. Kann ja mal passieren. Das wird dann teuer. Macht aber nichts. Früher ging es ja nur um das Geld der Steuerzahler. Heute brauchen wir das nicht mehr, wir haben ja die EZB als unerschöpfliche Geldquelle! Und brauchen nicht mal mehr Papier zum Gelddrucken!

      „Wir sind Krisengebiet (weil x > 50) und müssen lock-down machen. Das trifft uns hart und wird uns mindestens 20 Milliarden kosten. Wir haben aber – leider – keine Wahl. Aber wir dürfen wieder öffnen, wenn das System wieder auf x < 50 runtergeht. Was es ja muss, weil unsere Maßnahmen so wirksam sind. Das ist zwar nicht gewährleistet. Aber gerade deshalb müssen uns alle noch mehr daran halten!"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

Kategorien

Aktuelle Umfrage

Wie würden Sie die EURO-Krise meistern?

Ergebnisse anzeigen

Wird geladen ... Wird geladen ...
SUCHE
Drücken Sie "Enter" zum Starten der Suche