Hier ein Corona-Gedanken-Potpourri:
Immer mehr bin ich der Auffassung, dass wir (und unsere Administration) auf die Möglichkeit, dass ein neuer Virus bei uns eingeschleppt werden könnte, überhaupt nicht oder wenn dann nur schlecht vorbereitet waren.
Die Regeln des Spätkapitalismus (Globalisierung, Spezialisierung, Taylorismus, Effizienz, Gewinnmaximierung, Optimierung, Steuerung der Gesellschaft durch Lobbyismus ….) haben die Situation natürlich verschärft.
Beides könnte man als politisches Versagen einordnen. Wie auch das aktuelle Krisenmanagement, dass die Schäden erst verursacht hat, die jetzt die Krise ausmachen.
Deshalb heute zur Abwechslung einfach Splitter der Gedanken zu und rund um Korona. Sie geben einen Teil dessen wieder, was mich die letzten Tage so bewegt hat.
- Sprachlich korrekt
Wir sagen, ein Mensch ist an Corona gestorben. Korrekter wäre, er ist mit Corona gestorben. - Viele scheinen Corona zu nutzen
um ungeliebte Dinge abzuschaffen.
Zwei harmlose Beispiele- Der Drogerie-Markt hat so einen guten Grund hat, seine beliebte aber unpraktische Rabatt-Regel ab zu schaffen.
- Der Bäcker, der am Sonntag das Brot vom Vortag seit Jahren zum halben Preis verkauft, hat endlich einen Grund dies zu ändern und auch am Sonntag zu backen und zum vollen Betrag verkaufen.
- Das Buch vom Marc Elsberg „Blackout“
ist zu Corona-Zeiten eine gute Leseempfehlung.
Ich habe Marc Elsberg mal persönlich (auf der DOAG) kennen gelernt. Er hat dort berichtet, die er das Buch „konstruiert“ hat. Unter anderem hat er bei für Katastrophen zuständigen Ministerien der BRD, der Länder und Österreichs nachgefragt, wie sie für die Katastrophe eines längeren Stromausfalls gerüstet wären.
Heraus kam: GAR NICHT.
Auf Nachfrage kam dann:
Man würde auf die Improvisationsfähigkeit der Bürger vertrauen.
Das erinnert doch an die aktuelle Krise. - Der Bundestag hat 2014 den Ausbau des RKI zu einem modernen PublicHealthInstitut beschlossen. Vorher hatten wir ein renommiertes Institut für Seuchenbekämpfung. Daraus wurde dann „Das Institut für die Gesundheit der Bevölkerung Deutschlands“.
Finde den Fehler!
- Hessen Finanzminister Thomas Schäfer
soll Selbsttötung begangen haben.
Zitate:
Bis zuletzt soll er daran gearbeitet habe, die durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöste Krise organisatorisch und finanziell zu bewältigen.
Er hat sich wohl große Sorgen gemacht, ob es gelingen könne, die riesigen Erwartungen in der Bevölkerung, insbesondere der finanziellen Hilfen, zu erfüllen.
Das kann ich absolut nachvollziehen. Wie sollen die Haushalte die kommenden Belastungen verkraften? - Dazu habe ich mich in die Situation eines Politiker versetzt. Ich wäre wahrscheinlich auch der Welt wie ein Lemming in die große Corona-Manie gefolgt, dies trotz massiver innerer Zweifel. Dem aktuellen Vorgehen in verantwortlicher Position zu widersprechen, hätte ganz schön viel Zivilcourage erfordert. Die hätte ich wahrscheinlich auch nicht aufgebracht – und hätte so auch mitgewirkt, unsere Wirtschaft zu ruinieren. Und ich könnte dann wohl auch nicht mehr ruhig schlafen
Jetzt tun mir die Politiker richtig leid, und ich hoffe, dass sich nicht noch mehr umbringen. - Eine Institution fällt auch in der Krise nicht besonders auf. Nur durch Untätigkeit und Schwäche. So läßt sie zu, dass Europäische Regionen wieder getrennt werden. Da fragt der einfache Bürger sich, für was man diese Institution eigentlich braucht? Und ob die EU – und der EURO – die Krise überleben können?
- Ich hoffe auch, dass sich in der kommenden und selbst verursachten Depression nicht zuviele einfache Bürger selbst töten werden.
Eine Frage sei mir zum Abschluß noch gestattet: Gibt es eigentlich – wie Manager sagen würden – eine Planzahl (ich würde lieber sagen eine Erwartungs-Zahl) der Sterbefälle in Deutschland in den kritischen Monaten Januar / Februar / März / April und wie liegen wir da aktuell? Da wir in 2020 die größte Krise aller Zeiten haben, müssten wir da ja deutlich über den Zahlen der Vorjahre liegen. Oder ist das vielleicht gar nicht so, zum Beispiel wegen des milden Winters 2019/2020?
RMD
Eine Antwort
Hallo !
Den „Blackout“ habe ich auch gelesen, war sehr spannend.
Die Idee, über „smart meter“ rhythmische Ab- und Wiederanschaltungen vorzunehmen und damit das Versorgungsnetz „außer Tritt“ zu bringen, hört sich ganz lustig an — allerdings können ’smart meter‘ selbst keine Abschaltung vornehmen.
Aber es gibt mittlerweile genügend Schwachstellen in unserem Versorgungsnetz, und eingebrockt haben die uns — na, wer wohl ? Moderne „Informatiker“, die JAVA, Microsoft und uralt-schrottige Siemens-SPS-Gaukelei zu einem unübersichtlichen, schwabbeligen Moloch names SCADA aufgebläht haben. –> Buschehr.
Da können wir nur hoffen, daß uns jetzt kein Angriff auf kritische Infrastruktur widerfährt. Ich denke auch an die Wasserversorgung.
Bleiben Sie gesund, Sie ewiger Optimist. Und Gruß an die Barbera.